Paris, 26.10.2004. Die TV-Gebuehrenreform, die vergangene Woche vom franzoesischen Parlament verabschiedet wurde, bleibt im Wesentlichen aus zwei Gruenden umstritten: Zum einen war die geforderte Gebuehrenerhoehung nicht nur abgelehnt worden, sondern die Gebuehren wurden sogar um 0,43 Prozent auf 116 Euro pro Jahr reduziert. Dies hatte der neue Kulturminister Rennaud Donnadieu de Vabres bereits im Vorfeld der Gebuehrenentscheidung angeregt. Zum anderen wird die TV-Gebuehr nur einmal pro Haushalt erhoben, und die Besitzer eines Ferienhauses z. B. werden nicht mehr verpflichtet, die Gebuehren doppelt zu zahlen. Laut Schaetzungen der Produzentenvereinigungen werden diese Massnahmen zu jaehrlichen Verlusten in Hoehe von 60 Mio. Euro fuehren. Die Regierung haelt dem entgegen, dass die TV-Gebuehren ab 2005 gleichzeitig mit der so genannten. "Taxe d'habitation" (Lokalwohnsteuer) erhoben wuerden, wodurch sich bei den Verwaltungskosten jaehrliche Einsparungen von rund 84 Mio. Euro ergeben koennten. Bei der Erhebung der Gebuehren wollen die Behoerden weiterhin davon ausgehen, dass jeder Haushalt im Besitz eines Fernsehers ist. Wer kein Geraet hat, muss dies den zustaendigen Finanzaemtern schriftlich mitteilen. Auf diese Weise will man Schwarzsehern das Handwerk legen.