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Hörbuch-Verlage zögern beim Netzstart
Verlage beobachten technische Entwicklungen im Internet
Der Download wird wichtiger für den Hörbuchmarkt, die Verlage sind bereit für das neue Medium: Der Arbeitskreis Hörbuchverlage im Börsenverein des deutschen Buchhandels beobachtet deshalb nach eigenen Angaben die Entwicklungen in diesem Bereich sehr genau.
"Für uns ist der Download jedoch eine Ergänzung zu den traditionellen Verkaufswegen, kein Ersatz", betont Yasmin Alinaghi, Sprecherin des Arbeitskreises Hörbuchverlage im Börsenverein des Deutschen Buchhandels, "wir erhoffen uns durch dieses Medium neue Nutzergruppen für Hörbücher." Mit nennenswerten Umsätzen durch das neue Medium rechnen die Hörbuchverlage erst in ein paar Jahren. Unabdingbar für die Nutzung des Downloads ist nach Ansicht der Mitglieder des Arbeitskreises ein sicherer Abrechnungsmodus und Piraterieschutz.
"Wir wollen aus den Problemen der Tonträgerindustrie lernen", so Alinaghi, "Hörbücher aus dem Internet können nicht umsonst abgegeben werden." Der Arbeitskreis will dieses Thema deshalb mit Experten in einer Arbeitsgruppe analysieren.
Insgesamt weitet sich der Hörbuchmarkt aus. Das bestätigt auch eine Umfrage unter Hörbuchverlagen. Danach ist die Anzahl der Herbsttitel im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, fast 40 Prozent der Verlage haben eine Erhöhung angegeben. Deutlich angestiegen ist auch die durchschnittliche Startauflage im Vergleich zum Vorjahr: Erstmals melden Verlage Startauflagen von mindestens 5.000 Exemplaren als Durchschnitt. Mehr als die Hälfte aller Verlage sprechen beim Umsatzvergleich von 2003 zu 2002 von einer Verbesserung, 40 Prozent verzeichnen sogar über zehn Prozent Umsatzsteigerung. Auch die Zukunft sehen die Teilnehmer der Umfrage positiv: Über 60 Prozent der Verlage prognostizieren für 2004 weiterhin steigende Umsätze, ein Viertel der Teilnehmer rechnet sogar mit einer sehr großen Umsatzsteigerung. Trotz der Weiterentwicklung des Downloads wird der Hauptabsatzweg für Hörbücher weiterhin der Buchhandel bleiben, davon sind fast 70 Prozent der Verlage überzeugt.
Die zu Grunde liegende Studiekann als Download in Auszügen abgerufen werden. (ad)