Das ist bei mir völlig unterschiedlich, aber der Nostalgie-Schub holt mich mit schöner Regelmäßigkeit immer wieder ein.
Immer, wenn ich meine Eltern oder ein paar alte Freunde in meinem Heimatdorf besuche (was ungefähr ein- bis zweimal im Monat stattfindet, fast immer am Wochenende), reserviere ich mir meistens zwei oder drei Stunden, in denen ich nur die Straßen des Dorfes auf- und abspaziere, mich auf den Feldern und Koppeln drumherum herumtreibe oder im Garten meiner Eltern abhänge. Das sind geniale Momente, besonders im Sommer, hat immer so etwas von Sommerferien.
Ein altes Hörspiel oder ein altes Comic kann das gleiche bewirken.
Die Gedanken kreisen meistens um die Kindheit, das heißt in erster Linie Grundschulzeit und vielleicht noch die ersten zwei oder drei Jahre danach. Kindergeburtstage, Bundesjugendspiele, Kinderfeste, Treffen mit Schulfreunden, das Spielen auf dem benachbarten Bauernhof, Fahrrad- und Erkundungstouren in die Umgebung - an all so etwas erinnere ich mich immer wieder gerne. Die Zeit der späten Schulzeit, also Mittel- und Oberstufe, Zivildienst, Ausbildung und Studium werden von mir nicht nostalgisch verklärt, ist ja auch noch nicht so lange her. Das kommt vielleicht später!
Ich weiß noch, wie ich einmal, vielleicht mit 7 oder 8 Jahren, mit einem Freund eine etwas längere Fahrradtour gemacht habe. Wir hatten uns ein Stück von unserem Dorf entfernt und entdeckten irgendwann ein Straßenschild, auf dem "Kiel" stand. Unseren Eltern haben wir nach der Rückkehr begeistert erzählt, dass wir mit dem Fahrrad bis nach Kiel gefahren sind. Wir waren wirklich davon überzeugt, bis an den Stadtrand von Kiel vorgedrungen zu sein, aber unsere Eltern haben natürlich nichts geglaubt. Erst vor kurzem fiel mir diese Geschichte wieder ein und ich bin mal wieder (erneut mit dem Fahrrad) zu diesem Schild gefahren. Dort steht zwar tatsächlich "Kiel" drauf, allerdings mit dem Zusatz "65 km"!
Gruß, Luke