Hi zusammen,
Falls es einer noch nicht wußte, heute ist bundesweiter Vorlesetag. Glaubt ihr, dass solche Aktionen sinnvoll sind, bzw. die Menschen mehr zum Lesen bringen? Was weckt überhaupt den Drang zu lesen?
Ran ans Buch!
Bundesweiter Vorlesetag soll die Lust am Lesen wecken
Mit Auszügen aus den Lieblingsbüchern ihrer Kindheit wollen Politiker und Prominente am Freitag bei Kindern die Lust zum Schmökern wecken. Die Stiftung Lesen veranstaltet zusammen mit der Wochenzeitung "Die Zeit" unter dem Motto "Große für Kleine" einen bundesweiten Vorlesetag in Kindergärten, Schulen, Buchhandlungen und Bibliotheken.
Eingeladen als Vorleser sind auch Abgeordnete des Bundestags. In Niedersachsen will sich die komplette Ministerriege engagieren. Mit den mehr als 700 geplanten Veranstaltungen will die in Mainz ansässige Stiftung die Vorlesekultur in Deutschland stärken. Zu den prominentesten Vorlesern zählen der ehemalige Fußballspieler Marco Bode, der SPD-Politiker Sigmar Gabriel, Box-Weltmeisterin Regina Halmich sowie Tagesschau-Sprecherin Eva Herman.
Vorlesepaten und Büchernächte
Am heutigen Freitag lesen unter dem Motto "Große für Kleine" deutschlandweit über 2000 Bücherfreunde und Prominente aus ihren Lieblingsbüchern vor. Vorlesepaten organisieren lange Lesenächte in Bibliotheken und Buchhandlungen, Schüler besuchen ihren ehemaligen Kindergarten, Bürgermeister stellen ihre Lieblingsgeschichten vor, Autoren und Schauspieler lesen aus ihren Büchern und Hochleistungssportler werden zu Märchenerzählern. Vorleseaktionen sind in mehr als 350 deutschen Städten und Gemeinden geplant.
Zwischen Sprache und Verstand
Der Aktionstag "Große für Kleine" ist der diesjährige Höhepunkt von "Wir lesen vor - überall & jederzeit", einer Initiative der Wochenzeitung DIE ZEIT und der Stiftung Lesen. Das Ziel der langfristig angelegten Initiative ist es, die Vorlesekultur in Deutschland nachhaltig zu stärken und bei Kindern die Leselust zu wecken. Sie fördert durch Vorlesen und Erzählen den Spaß am Umgang mit Wörtern und Texten und damit die kindliche Sprachentwicklung - vor allem in jungen Familien, in Kindergärten, in Bibliotheken und in Schulen.
Auch Hobby-Autoren wie Udo Lindenberg und Nena bringen gerne mal Selbstverfasstes zu Gehör und geschätzte Schriftsteller wie Umberto Eco oder Christa Wolf lesen aus neuen Werken vor. Doch auch abseits von solch literarischen Verkaufsveranstaltungen findet die Kunst des Vorlesens viele Freunde: Früh übt sich, wer mal eine große Leseratte werden will.
Schon im Kindergartenalter freuen sich Bücherwürmchen über erzählte Geschichten. Vorleserin Dörte Schmitz ist unterwegs, um schon bei den Kleinen die Leselust zu wecken. Im "Haus der Generationen" in Berlin- Niederschöneweide lauschen die Kleinen gebannt den Worten der Vorleserin. Und auch im Berliner Museum Dahlem machen sich bildungsbeflissene Bücherfreunde mit Jules Verne auf zu einer literarischen Tour de Force. "In Achtzig Tagen um die Welt" - gekonnt vorgetragen von Schauspielern.
Literarische Appetithäppchen abseits klassischer Museumspfade findet man auf den Berliner Lesebühnen. "Literatur zum Essen macht Appetit auf Lesen", ist das Credo von Birgitt Claus. Sie machte ihre Leidenschaft für die Kulturgeschichte des Essens zu ihrem Beruf und gründete die Agentur 'eßkultur'. "Literatur zum Essen" nennt sie ihr Konzept, für das sie bereits mit mehreren Gründerpreisen ausgezeichnet wurde. Die 39-jährige Literaturliebhaberin organisiert Menüs passend zu einem belletristischen Werk und stellt das Essen in einen kulturhistorischen Kontext. Die Idee leuchtet ein, denn das Unternehmen kann sich vor Aufträgen kaum retten.
Mit Material von dpa, ZDF
Gruß, Choco