Die alte LP gehörte als Kind zu den Favoriten aus meiner Hörspielsammlung.
Hans Daniel und der umwerfend witzig klingende Joachim Wolff agieren hier so gut zusammen wie leider niemals mehr später.
Schade, dass Europa für die "Originale"-Ausgabe so viele Stellen mit neuerer Musik zugekleistert hat. Gerade die meist fehlende Zwischenmusik des echten Originals gab dem Hörspiel den dokumentarischen Charakter, der mit daran so gefiel.
Aus Erwachsenensicht (die aber für ein Jugendhörspiel nicht maßgebend ist
) kann man allerdings bemängeln, dass Jules Vernes Pointe am Schluss (mit der er auch die damaligen Leser seines Zeitungs-Fortsetzungsromans - als welcher "in 80 Tagen" ursprünglich erschien - verblüffte), nämlich die berühmte Datumsgrenze, hier im Hörspiel etwas verfälscht wiedergegeben wird. Denn Fogg und Passepartout haben kein Problem mit falsch eingestellten Uhren (sonst hätten sie ja jedes Verkehrsmittel verpasst!), sondern sie haben nur einfach vergessen, dass sie bei der Überquerung des Pazifik von West nach Ost einen Tag zweimal erleben (allerdings frage ich mich: Die beiden müssten doch in den USA mal eine Tageszeitung gelesen und am Datum gemerkt haben, dass sie in Gedanken einen Tag zu spät sind? Aber vielleicht verstehe ich das mit der Datumsgrenze ebenfalls falsch
).
Aber trotzdem für mich damals (und heute) die beste Jules Verne-Vertonung, die es von Europa je gegeben hat.