Aber da geb ich auch
Argax recht: wie "prägend" sind diese Bücher in ausgerechnet diesen Ausnahme-Fällen wirklich
Das dürfte von dem dazugehörigen Kommentar bzw. den jeweiligen sonstigen Eindrücken abhängen
Allerspätestens dann, wenn Steppke Piepenbrink in der Fußgängerzone seiner Mutter vorweg läuft, mit dem Finger seine Entdeckung anvisiert und diese lautstark den Umstehenden kundtut:
"Schau mal, Mami, ein Neger!"
Wenn dann die Welt für gefühlte fünf Ewigkeiten einfriert und sich wirklich alle Aufmerksamkeit auf dieses Bermuda-Dreieck richtet, bestehend aus Mutter, Sohn und schwarzem Zeitgenossen, ist der Zeitpunkt gekommen, mit dem Kleinen vielleicht mal über sein Vokabular und dessen Gebrauch zu sprechen. Oder über die sonstigen Verhaltensweisen. Falls es notwendig ist. Gibt ja schon eine große Bandbreite an Möglichkeiten, wie die Mutter reagieren kann ...
"Aber Yannik Günter! Das sagt man doch nicht!"
ist grundsätzlich ebenso möglich wie
"Ja, Adolf, das ist ein Neger."
Ich glaube nicht, daß ein Buch allein ausreicht, um ein komplettes Weltbild zu prägen. Das jeweilige Umfeld dürfte da weit entscheidender sein.
Ich könnte ja mal einen Feldversuch mit meiner Nichte starten und ihr diese 50er-Jahre-Mädchen-Knigge-Bücher zustecken von Rosa Schittenhelm oder wie die Autorin hieß ... "Man wird dich lieber haben" oder "Von Tag zu Tag" - diese Anstandsbüchlein mit so netten Kapiteln wie "Zauber des Kochtopfs", "Blaues Mieder, goldene Schnüre" etc.
Schwesterherz wird mich wahrscheinlich fragen, wann ich zuletzt die Latten an meinem Zaun gezählt habe ...
Gruß
Skywise