Als Java-Jim wegläuft, sagt Tante Mathilda im Hörspiel: „Lasst ihn laufen, der Ring war nicht viel wert.“ Also hat er offenbar den Ring gestohlen. Aber nach Java-Jims zweitem Besuch findet Justus es interessant, dass er „überhaupt nicht mehr nach dem Ring gefragt“ hat. Warum sollte er das tun, wenn er ihn doch schon hat?
Diese Ungereimtheit gibt es Im Buch nicht, denn dort hat Java-Jim den Ring nicht gestohlen. Weiß der Geier, warum H.G. Francis diesen Satz von Tante Mathilda einfügte.
Übrigens gibt es im Hörspiel nach Java-Jims zweitem Besuch einen Dialog zwischen den ???, den ich immer nervig fand: Nachdem den ??? klar geworden ist, dass Java-Jim in Wirklichkeit gar nicht die Truhe haben wollte, sondern das darin versteckte zweite Tagebuch von Angus Gunn, fragt Bob unsinnigerweise: „Aber wozu das alles? Ist die Truhe etwa ein Vermögen wert?“ Worauf Peter ihn noch einmal daran erinnert, dass es Java-Jim ja nicht um die Truhe, sondern um das TAGEBUCH gegangen sei! (man möchte fast rufen: Hast du es jetzt endlich geschnallt, Bob?). Im Buch ist Bob nicht so schwer von Begriff.
Warum flieht Shay/Java-Jim nach seinem zweiten Besuch in dem grünen VW? Der gehört doch seinem ehemaligem Assistenten Stebbins?
Im Buch tut er das gar nicht. Sondern als die ??? und Patrick zur Straße gelaufen sind, ist Java-Jim verschwunden, und sie sehen den grünen VW wegfahren. Also vermuten sie, dass Java-Jim am Steuer sitzt. Doch später stellt sich heraus, dass Java-Jim zu Fuß geflüchtet war und Stebbins im Auto saß.
Wie kam die Truhe in das Museum?
Die Truhe stammte aus dem Nachlass von Angus Gunn, wurde dann aber von Mrs. Flora Gunn an einen Trödler verkauft. Da ihr Mann vor Jahren starb, war sie gezwungen, nach und nach viele Erbstücke von Angus Gunn (dem Ur-Großvater ihres verstorbenen Mannes) zu verkaufen, um leben zu können. Ihr Vetter Rory McNab unterstützt sie zwar finanziell, aber dennoch kostet es viel Geld, das alte (von Angus Gunn gebaute) Steinhaus am Phantomsee zu unterhalten. Die Truhe gelangte schließlich über mehrere Zwischenbesitzer an das Museum. Prof. Shay verfolgte den Weg der Truhe und versuchte überall, als „Java-Jim“ die Truhe zu erwerben, jedoch vergeblich.
Wie sieht der „Phantomsee“ eigentlich aus?
Im Hörspiel wird der Phantom Lake nur sehr kurz und ungenau beschrieben. Vor allem durch das Wort „Teich“ entsteht ein falscher Eindruck. Im Buch erfährt man, dass er immerhin zweimal so lang ist wie ein Fußballfeld, und die Insel klein, hügelig und kiefernbewachsen ist und sich darauf eine Art Leuchtfeuer (ein Mast mit einer Laterne an der Spitze) befindet. H.G. Francis hätte für uns Hörer lieber den See und die Insel genauer beschreiben sollen anstatt das Steinhaus.
Die Insel liegt im Phantomsee. Aber die ??? und andere benötigen trotzdem nie ein Boot, um auf die Insel zu kommen. Wieso nicht?
Die Insel liegt dicht an einem Ufer des Sees, und dazwischen führt eine kurze Reihe Trittsteine über das Wasser. Man kann also trockenen Fußes vom Festland auf die kleine Insel kommen. Auch dies hätte H.G. Francis ruhig erwähnen können.
Woher kam eigentlich der Schatz, den Angus Gunn von Bord der sinkenden „Argyll Queen“ mitnahm?
Die Argyll Queen war ein Schiff aus Glasgow in Schottland, das Handel mit Indonesien betrieb. Die Besatzung hatte den Schatz von indonesischen Piraten gestohlen und war damit bis nach San Francisco gefahren. Von dort war das Schiff nach Süden unterwegs, als es in einer stürmischen Dezembernacht 1870 vor der Küste versank. Angus Gunn rettete den Schatz und wanderte mit ihm durch Kalifornien, bis er sich schließlich in den Bergen bei Rocky Beach niederließ und dort das Steinhaus baute (all das erwähnt er in seinem ersten Tagebuch, das Mrs. Flora Gunn dem Forschungsinstitut gestiftet hat).
Anschließend baute die Insel im See als Erinnerung an seine schottische Heimat und als Überraschung für seine Frau Laura. Denn der Familiensitz der Gunns in Schottland lag am Ufer einer Bucht (genannt „Phantom Loch“), in der sich eine Insel befand, zu der man vom Festland aus über eine Reihe von Felsblöcken kommen konnte (genannt „Stufen des Phantoms“). Diese Namen beruhten auf einer Legende: Ein Phantom sollte dort an nebligen Tagen auf einer Klippe auftauchen und auf’s Meer hinausblicken (so wie es Mrs. Gunn auch im Hörspiel erzählt). Das Phantom sollte angeblich der Geist eines Urahns der Gunns gewesen sein, der im neunten Jahrhundert von Wikingern getötet wurde und seither zur Abwehr eines neuen Überfalls Wache hielt …
Gunn baute also alles, was er von zu Hause kannte, in den Bergen bei Rocky Beach „im Kleinformat“ nach. Was er für den Bau alles einkaufte, schrieb er in sein zweites Tagebuch. Sobald seine Frau Laura und sein kleiner Sohn aus Schottland nachgekommen sein würden, wollte er ihnen sein Werk zeigen. Doch dazu kam es nicht mehr, weil der Kapitän der „Argyll Queen“ und 3 Komplizen ihn aufspürten und ermordeten. Gunn hatte das vorausgeahnt, deshalb versteckte er den Schatz auf der Insel und schrieb den Brief an Laura, den er in einer alten Bettflasche im Steinhaus verbarg, wo nur Laura ihn finden würde.
Im Hörspiel sagt Rory, im zweiten Tagebuch stehe nichts von einem Schatz, sondern nur, dass Angus irgendetwas für Laura gebaut habe. Daraufhin fragt Justus, woher er das wisse. Rory antwortet: „Das steht auch im Brief.“ Aber Justus hat doch den Brief komplett vorgelesen?
Stimmt. Im Brief steht wirklich nur der kurze Text, den Justus vorliest, aber nichts über den Inhalt des zweiten Tagebuchs. Es wäre ja auch völlig blödsinnig gewesen, wenn Angus Gunn im Brief erwähnt hätte, was im zweiten Tagebuch steht! Laura sollte ja gerade das Tagebuch sorgfältig lesen, um herauszufinden, was Angus für sie gebaut hatte und wo der Schatz versteckt war! Hier muss H.G. Francis wirklich einen heftigen Aussetzer gehabt haben…
Dass Rory den Inhalt des zweiten Tagebuches kennt, liegt im Buch daran, dass die ??? es ihm kurz zuvor gegeben haben und er es gemeinsam mit Cluny durchblättert, während Flora Gunn den ??? die Geschichte vom „Phantom Loch“ erzählt.