Heinz Reincke ist tot. Der in Kino, Fernsehen und Theater gleichsam populäre Schauspieler starb am Mittwoch, 13. Juli, im Alter von 86 Jahren in der Nähe von Wien. Er litt seit einigen Jahren an Lungenkrebs.
Reincke zählte zu den profiliertesten deutschen Theaterschauspielern. Er gehörte zehn Jahre lang dem Ensemble am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg an, danach folgte ein 17-jähriges Engagement am Wiener Burgtheater.
Im Zeitraum zwischen beiden Engagements übernahm Reincke 1966 die Hauptrolle in "Adrian, der Tulpendieb", der ersten in Farbe gedrehten deutschen Fernsehserie. Bekannt war der Schauspieler auch aus Serien wie "Zwei Münchner in Hamburg", "Es muß nicht immer Kaviar sein" und aus vielen "Heimatgeschichten", in denen er typisch norddeutsche Charaktere verkörperte. In der ZDF-Serie "Der Landarzt" spielte er den ehemaligen Pfarrer Albert Eckholm. Erst im vergangenen Jahr gab er diese Rolle auf.
Zu Reinckes bekanntesten Kinorollen zählt der 'Nichtraucher' in "Das fliegende Klassenzimmer". Als Synchronsprecher lieh er unter anderem dem Drachen Fuchur in "Die unendliche Geschichte" sowie dem britischen Schauspieler Alec Guinness seine Stimme. Reincke arbeitete auch für den Hörfunk.
"Heinz Reincke hat die deutschsprachige Theater- und Filmlandschaft und nicht zuletzt das Fernsehen geprägt", würdigte NDR-Intendant Lutz Marmor den Verstorbenen. "Über Jahrzehnte hinweg bereicherte er auch NDR Produktionen: von 'Adrian der Tulpendieb' in den 60ern bis zu den 'Heimatgeschichten' in den 90er-Jahren - Heinz Reincke bleibt den Zuschauern als norddeutscher Charakterkopf unvergesslich."
14.07.2011 - Michael Brandes/wunschliste.de