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Donnerstag, 7. Dezember 2006, 22:20

asoziales Verhalten

Hallo zusammen!

Mir fiel kein besserer Titel für den Thread ein.

Ich bin total genervt von meinen Kommilitoninnen und muss mich mal bei Unbeteiligten auskotzen.
Es vergeht kein Tag mehr, an dem ich nicht mitbekomme, dass hinter anderen hinterhergelästert wird, wichtige Informationen absichtlich vor einigen Leuten zurückgehalten werden, Studenten und Dozenten denunziert werden u.s.w.

Es geht noch nicht mal darum, dass ich selber unmittelbar davon betroffen bin. Bisher habe ich nur einmal erlebt, dass mir jemand seine Referatfolien, mit denen ich lernen wollte nicht rausgben wollte, weil sie "ja so viel Arbeit damit gehabt" hat...
Für mich ist es selbstverständlich, anderen meine Materialien zu geben. Ich habe ja keinen Nachteil dadurch.

In der Mensa habe ich heute mitbekommen, wie sich drei Studentinnen darüber unterhalten haben, ein neu eingerichtetes Tutorium vor einer anderen Studentin "geheim zu halten".

Bei einer wirklich sehr netten und hilfsbereiten Kommilitonin wird regelmäßig getuschelt und dumme Kommentare abelassen, wenn sie im Seminar etwas sagt. Dabei gibt sie wirklich kein dummes Zeug von sich. Sie ist halt ein bisschen älter und nicht so "cool" wie viele andere.

Ein Dozent, der dieses Semester neu an der Uni ist, wird regelmäßig von einigen Studenten auf´s übelste verarscht. Dabei habe ich ihn bisher als sehr nett und zuvorkommend erlebt.

In der Bibliothek werden Bücher versteckt oder Seiten herausgerissen, damit andere Studenten es schwerer haben an die Informationen zu kommen.

Ich könnte diese Liste endlos weiterführen und verstehe dieses unsoziale Verhalten nicht.
Ist es neuerdings üblich, dass man nur noch nett zu seinen besten Freunden und Bekannten ist? Ist es üblich, dass man jeden, dessen Nase, Frisur oder Alter einem nicht passt bei anderen schlecht macht und hintenrum schlecht über ihn redet?

Klar kann man nicht mit jedem gut befreundet sein und das bin ich auch beim besten Willen nicht. Trotzdem kann man doch auch zu Leuten, die man nur flüchtig kennt nett sein, wenn sie etwas fragen und muss Leuten, die man vielleicht nicht so gerne mag nicht permanent schlecht hinterherreden.

Ich bin ja zum Glück im letzten Semester, habe aber vor knapp zwei Jahren die Uni gewechselt und kannte dieses unsoziale Verhalten von der anderen Uni überhaupt nicht. Manchmal komme ich mir vor wie im Kindergarten.

Kennt Ihr so etwas auch? Wie geht Ihr damit um? Bin ich zu empfindlich? Wie würdet Ihr reagieren, wenn Ihr so etwas wie oben beschrieben mitbekommt?

Ehrlich gesagt versuche ich mich aus diesen Kleinkriegen rauszuhalten und wende mich an Freundinnen und Leute, mit denen ich halt gut klar komme. Trotzdem stört es mich unglaublich doll, wie viele Leute miteinander umgehen. Sollte man von erwachsenen und einigermaßen gebildeten Leuten nicht ein bisschen besseres Benehmen verlangen können?
Lange bevor ich erwachsen wurde, lehrte mich ein Teddy, was Liebe wirklich heißt:
nämlich da zu sein, wenn man gebraucht wird.

Qanik

Freche Lippe

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2

Donnerstag, 7. Dezember 2006, 23:30

Hm... also sowas ist mir echt fremd. Sowas gab's vielleicht in der Schule noch, aber an der Uni sollte man eigentlich reif genug sein um einigermaßen höflich und respektvoll mit anderen Menschen umzugehen.

Vielleicht bin ich extrem taub und blind, aber sowas gibt's bei uns echt nicht. Da redet jeder mit jedem und alle sind auch mehr oder weniger hilfsbereit. Klar versteht man sich mit einigen besser als mit anderen, das ist ja ganz natürlich. Aber niemand ist derart hinterhältig, daß er Kommilitonen gezielt Informationen vorenthält oder so. Und Seiten aus Büchern rausreißen geht ja mal gar nicht!

Den Dozenten wird auch mit dem nötigen Respekt begegnet. Gut, einige sind etwas schwieriger, über die regt man sich dann schonmal auf, aber daß einer verarscht wurde, hab ich noch nie erlebt. Besonders den netten und umgänglichen Dozenten wird eigentlich immens viel Achtung und Loyalität entgegen gebracht (die haben sich's auch verdient ^^). Und ich denke, das sollte auch so sein. Schließlich ist man als Student ja freiwillig da, weil man was lernen will und nicht, um sein Ego auszutoben.

Allerdings sind wir auch ein sehr kleines Institut, das leider gerade im Sterben liegt, da ist der Zusammenhalt irgendwie schon wichtig. Aber auch gerade diese familiäre Atmosphäre war eigentlich der Grund, warum ich mich damals beinahe spontan dazu entschlossen hatte, da zu studieren. Ich hab mich da sofort wohl gefühlt und sowas ist bei mir extrem selten.

Was studierst Du denn für ein Fach und seid Ihr viele Studenten?

Ich denke auf jeden Fall nicht, daß Du zu empfindlich bist. So ein Verhalten gehört - wie Du schon sagtest - vielleicht in den Kindergarten, aber nicht an eine Uni.

Wie ich mich in so einem Fall verhalten würde, weiß ich echt nicht. Vielleicht würde ich versuchen, mich ein bißchen mit den Opfern zu solidarisieren, sofern das möglich ist. Evtl. bringt's auch was, das mal in der Fachschaft anzusprechen oder so... weiß nicht, ist schwer einzuschätzen. Aber stören würde mich ein derart giftiges Klima sicher ganz gewaltig.
As I close my eyes
The vivid rain, enclouds a memory
If I'm dreaming don't wake me
I will rise so easily
As I close my eyes outside the world,
Lies in yesterday
If I'm dreaming I will awake...


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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Qanik« (7. Dezember 2006, 23:31)


3

Freitag, 8. Dezember 2006, 09:46

Sowas kenne ich von der Uni zum Glück auch nicht. Normalerweise sollte man an der Uni aus dem Alter raus sein in dem man andere ausgrenzt weil sie nicht "cool" genug sind. Liegt aber vielleicht auch daran dass ich Informatik studiert habe, da war niemand cool :D

Allerdings haben wir auch einige wenige gehabt, die nicht teamfähig waren. Mit denen wollte dann irgendwann niemand mehr zusammenarbeiten. Das ist dann eigentlich die logische Schlußfolgerung. Kommt natürlich darauf an ob das Klima in deinem Studiengang generell so schlecht ist oder ob es nur wenige sind die aus der Reihe tanzen.
Liebe Grüße
Nico

Interpunktion und Orthographie des Beitrags sind frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln ist rein zufällig und nicht beabsichtigt.




4

Freitag, 8. Dezember 2006, 10:44

Zitat

Original von Qanik
Was studierst Du denn für ein Fach und seid Ihr viele Studenten?


Ja, wir sind leider ein recht großer Studiengang. Ich studiere Lehramt, allerdings "nur noch" Deutsch und Erziehungswissenschaften (letzteres müssen ja alle Lehrämter machen). Mein zweites Unterrichtsfach (Sowi / Politik) habe ich an einer anderen Uni fertig studiert.
Zu den Lehramtstudenten kommen in Germanistik aber auch noch die Bachelor- und ein paar Magisterstudenten dazu. Insgesamt ist es schon ein bisschen anonymer, als an einem kleinen Institut. Trotzdem sehe ich auch unter den gegebenen Umständen keinen Grund für solches Verhalten und jedes Mal, wenn ich das mitbekomme, graußt es mir. Das ist mittlerweile leider täglich.
Lange bevor ich erwachsen wurde, lehrte mich ein Teddy, was Liebe wirklich heißt:
nämlich da zu sein, wenn man gebraucht wird.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Finchen« (8. Dezember 2006, 10:46)


5

Freitag, 8. Dezember 2006, 13:01

Zeig ihnen mal den Brief aus Emstetten (oder wie schreibt man das Kaff noch?) und frag sie mal, ob sie die Verantwortung dafür übernehmen würden, denn die tragen sie, mit ihrem Verhalten und als künftige Lehrkräfte.
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt...

Zitat

Die drei ??? und der lachende Schatten S.85
Peter nickte, und die beiden Jungen gingen zu der geschlossenen Tür. Bob drückte die Klinke herunter, und Peter stand mit seiner Latte bereit.
»Sie ist abgeschlossen«, sagte Bob. »Können wir sie aufbrechen?«
Hinter ihnen fiel die Tür zum Flur ins Schloß. Mit weit aufgerissenen, erschrockenen Augen fuhren sie herum. Peter hielt seine Latte in Verteidigungsbereitschaft. Aber da war niemand – nur die geschlossene Tür.

Qanik

Freche Lippe

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6

Freitag, 8. Dezember 2006, 15:28

Zitat

Original von Nicola
Liegt aber vielleicht auch daran dass ich Informatik studiert habe, da war niemand cool :D


*g* Kann ich mir denken...

Bei uns (Geographie) ist auch niemand "cool"... bei uns gibt's höchstens Blumenkinder und Ökofuzzis und die sind ja bekanntermaßen recht nette Leute. :D

Germanistik... hm... schon seltsam. Wir haben auch ein paar Lehrämtler, die auch Deutsch studieren (lustigerweise versteh ich mich gerade mit den Lehrämtlern immer am allerbesten ^^), aber die haben von solchen Zuständen auch nix erzählt.

Da Du sagst, daß Du das täglich mitbekommst, müssen es ja doch schon mehr als nur eine Hand voll Leute sein, die sich dermaßen daneben benehmen. Das kann ich mir irgendwie überhaupt und total nicht erklären. Wie gesagt, in dem Alter sollte man gelernt haben, seine Mitmenschen rücksichtsvoll zu behandeln...

Sowas hätte ich jetzt eigentlich höchstens in irgendwelchen Karrierestudiengängen vermutet, wo sich die Töchter und Söhne von ihren reichen Daddys reinkaufen lassen und Leute, die nicht mit dem eigenen Porsche zur Uni kommen, als "uncool" ausgegrenzt werden. Okay, das ist jetzt auch 'n Klischee, aber von sowas hab ich zumindest schonmal über 3 Ecken gehört...

Aber Germanistik ist ja nun auch nicht gerade ein Fach, mit dem man reich werden kann. Mag allerdings sein, daß es diese eitlen kleinen Megawürstchen von Möchtegernintellektuellen anzieht, diese Subspezies läuft mir in letzter Zeit auch hin und wieder mal über den Weg. Sehr unangenehme Menschen...

Naja, aber bevor ich mich hier noch um Kopf und Kragen spekulier, sag ich mal: ich weiß es nicht.
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irina

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7

Freitag, 8. Dezember 2006, 20:09

also, von der klamotten- und statusfrage abgesehen, kenn ich wenig kollegiales verhalten auch – persönlich übrigens besonders aus dem grundschullehramtsstudium. im anschließenden germanistikstudium war das nicht so extrem.

ich weiß aber, dass es gerade bei den juristen und religionswissenschaftlern (!) häufig vorkommt, dass bücher aus dem präsenzbestand der bibliothek häufig werden, damit die leute am nächsten tag wieder zugriff darauf haben und sich nicht mit anderen um die bücher kloppen müssen. das weiß ich nicht nur, weil ich ein paar juristen und religionswissenschaftler flüchtig kenne, sondern auch, weil meine freundin bibliothekarin in der UB ist und sich tagtäglich mit diesem problem herumschlagen darf.
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leocat

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8

Freitag, 8. Dezember 2006, 21:38

Also in unserer "kleinen" Germanistik-Fakultät (Wobei Literatur- und Sprachwissenschaft getrennte Studiengänge und völlig unterschiedlichen Gebäuden in verschiedenen Stadtteilen! waren), kam sowas auch nicht vor. In der (größeren) - und noch weiter entfernten - Anglistik ist mir das auch nicht vorgekommen - aber unter den Soziologen, wenn auch nicht so extrem - aber das mit den Büchern war schon nervig genug. Darum (nicht nur, aber vor allem wegen der Atmosphäre im Institut) hab ich bei denen auch nur 2 Semester durchgehalten.
Am "heimeligsten" war's im Zusatzstudium (DAF) - aber das waren auch fast alles Germanisten. Ist auch das Einzige, was ich scheinmäßig quasi "fertig" hatte. Nutzte mir nur nichts ohne anderen Abschluss... *g*
Aber es regt mich auf, wenn ich sowas höre. Hätte ich gar nicht lesen sollen. ich bin nämlich auch so'n Gutmensch, der solches Denken nicht nachvollziehen kann. Entsprechend bin ich das ideale Mobbing-Opfer und prädestiniert dafür, ausgenutzt zu werden. Naja, gibt schlimmere "Charakterfehler"... (z.B. oben beschriebene :{

GuK
Kathrin

9

Samstag, 9. Dezember 2006, 17:39

Nö, also so dämliches Kindergartenzeug ist mir persönlich auch noch nicht untergekommen. Aber liegt vielleicht daran, dass unsere Philosophische Fakultät verdammt groß ist und selbst die coolen Leute etwas verwirrt und unsicher wirken, wenn man sie denn kennenlernt.
Ich hab zwar von Haus aus auch echt Probleme zu fragen, ob mir jemand seine Mitschriften mal zum Kopieren gibt, aber das ist wohl echt mein Problem, weil ich mir zu schmarotzerhaft vorkomme. Totaler Blödsinn, ich weiß.
Aber bisher hab ich nur positive Erfahrungen gemacht, gerade wenns um Zwischenprüfungen ging, haben wir uns alle super ausgetauscht.
Aber was mich wirklich dermaßen aufregt, ist die bescheidene Bürokratie, die sich bei uns an der Uni überall wos nur geht,selbst Knüppel in die Beine schmeißt.
Als ich meine ZP in Anglo gemacht hab, haben die Idioten erstmal nach 20 Jahren in die Studienordnung gekuckt und festgestellt, dass wir ja 4 h Zeit haben und keine 3. Oh Mann, da fällt einem echt nix mehr zu ein.
Und einfach mal alles zu verallgemeinern, sodass jede Fakultät und jedes Seminar einheitlich ist...ach, geh fort, dass wäre ja viel zu übersichtlich und das individuelle Chaos würde einem ja ganz furchtbar abgehen.
Es ist mir unbegreiflich!
Aber nicht nur für uns Studis ist es k..., nein, ich hab ne Dozentin zur Freundin und die bekommt die merkwürdigsten Verträge und da sie aus Edinburgh kommt, schüttelt sie über unser Unisystem eh nur den Kopf.
Ach, es macht so Spaß in D zu leben.
verkorkste Bürokratie und Planlosigkeit, soweit das Auge reicht.
Yeah
bin lustig und lese gerne& viel

Qanik

Freche Lippe

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Beruf: Student

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10

Samstag, 9. Dezember 2006, 18:09

Zitat

Original von Nelly
Aber was mich wirklich dermaßen aufregt, ist die bescheidene Bürokratie, die sich bei uns an der Uni überall wos nur geht,selbst Knüppel in die Beine schmeißt.


Na das kannste aber laut sagen! :(
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11

Sonntag, 10. Dezember 2006, 17:26

Schlimm, wa? Ich versteh das echt nicht? Wieso ist das alles hier so unorganisiert, da kriegt man doch echt die Motten
bin lustig und lese gerne& viel