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München - Ein halbes Jahr nach seinem Kreuzbandriss im rechten Knie steht Fußball-Nationalspieler Philipp Lahm kurz vor seinem Bundesliga-Comeback, das neben dem FC Bayern München auch Bundestrainer Jürgen Klinsmann sehnsüchtig erwartet.

Vier Tage nach seinem 22. Geburtstag soll der Links-Verteidiger im Auswärtsspiel der Bayern-Amateure in der Regionalliga Süd gegen Jahn Regensburg nach seiner schweren Verletzung einen Härtetest absolvieren. «Aller Voraussicht nach wird Philipp Lahm dann am Samstag im Auswärtsspiel gegen Arminia Bielefeld im Profi-Kader stehen», kündigte Trainer Felix Magath an.

Der 52-Jährige hält seinen einstigen Lieblingsschüler, den er noch als Trainer des VfB Stuttgart zum Nationalspieler geformt hatte, nach Monate langer Rehabilitation und einem intensiven Aufbautraining nun reif für eine Rückkehr auf die Profi-Bühne. «Philipp fühlt sich so weit, dass er mitmischen will. Er macht einen dynamischen Eindruck», erläuterte Magath, der keinen Druck ausüben möchte: «Das wichtigste Signal ist, dass der Spieler selbst wieder spielen will.»

«Es läuft gut. Das Knie reagiert auf die Belastung kaum. Ich bin so langsam an der Mannschaft dran», sagte Lahm. Der gebürtige Münchner zwingt sich trotzdem nach der langen Pause zur Geduld, er will nichts überstürzen, nichts erzwingen: «Im Januar kann ich die Vorbereitung mitmachen. Dann werde ich angreifen.»

Gleich zwei schwere Verletzungen hatten den Shooting Star nach seinem rasanten Aufstieg in Stuttgart in der Rückrunde der letzten Saison ebenso abrupt gestoppt. Zu Jahresbeginn fiel Lahm zunächst nach einem Mittelfußbruch Monate lang aus, am 17. Mai riss in seinem rechten Knie noch im Training beim VfB Stuttgart das Kreuzband.

Bei Trainer Hermann Gerland und den «kleinen Bayern», für die er schon vor seiner zweijährigen Ausleihe nach Stuttgart gespielt hatte, schließt sich nun für Lahm ein Kreis. Danach warten alle gespannt auf sein Debüt bei den Bayern-Profis. «Philipp kam im Sommer nach zwei Jahren Exil beim VfB Stuttgart zu uns zurück. An ihm werden wir noch viel Spaß auf der linken Seite haben», sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge bei der Jahreshauptversammlung der Bayern.

Auch im fernen Kalifornien wird das Lahm-Comeback aufmerksam registriert werden. Klinsmann hatte in den vergangenen Monaten häufiger mit Lahm telefoniert. Trotz der guten Leistung des jungen Mönchengladbachers Marcell Jansen beim 0:0 gegen Frankreich hatte der Bundestrainer nach dem letzten Länderspiel des Jahres dem 15-maligen Nationalspieler Lahm quasi eine «Wildcard» ausgestellt. «Philipp hat auf der linken Seite Priorität. Er hat schon auf höchstem Niveau seine Klasse gezeigt», betonte Klinsmann.