CLH - Hoerspielforum und mehr

Okay, was jetzt folgt, hätte ich auch in den Threads „Was lest ihr im Moment“ oder „Eure Buch-Neuzugänge“ unterbingen können. Aber da würde es wahrscheinlich bald wieder in der Masse der neuen Beiträge „untergehen“. Und ich finde, dieser Autor hat einen eigenen Thread verdient.

Obwohl er schon seit ca. 1996 Bücher veröffentlicht, bin ich erst jetzt auf ihn gestoßen. Bisher habe ich von ihm gelesen: „Liegen lernen“ (Roman), „Mein Ich und sein Leben“ (Kurzgeschichten), „Raketenmänner“ (zusammenhängende Geschichten). Und gerade habe ich mit „Weil Samstag ist“ (Kurzgeschichten über Fußball) begonnen.

Goosen ist eingefleischter Bochumer und viele seine Bücher spielen dort. Und obwohl ich Berliner bin und noch nie im Ruhrpott war, gefallen mir die Bücher wegen Goosens Humor und Wortwitzes außerordentlich gut. Vielleicht liegt es auch dran, dass er mit Jahrgang 1966 nur 4 Jahre älter ist als ich. Wenn er von Jugenderlebnissen (z.B. erstes Knutschen, Lehrer, Klassenfahrten) erzählt, erkenne ich mich darin irgendwie wieder. Genauso in seinen Geschichten über Männer in der Midlife-Crisis.

Das ist (endlich) mal ein Autor, den ich ohne Zweifel weiterempfehlen kann, denn bisher habe ich noch kein einziges Buch von ihm nicht gemocht. Hoffentlich bleibt das so.

Wollte ich nur mal mitteilen.

Zitat von »Skywise«

*hüstel* Ich erinnere da an das Duo Tresenlesen, das aus Frank Goosen und Jochen Malmsheimer bestand. Wenn man wissen will, wie beide angefangen haben - dringend den Alttonträgerhändler seines Vertrauens aufsuchen und danach wühlen. Eine Neuauflage ist äußerst unwahrscheinlich, insofern - viel Glück!

Gruß
Skywise

Ich habe mich (natürlich) inzwischen auch schon über Goosens Anfänge informiert und bin dabei auf Tresenlesen gestoßen. Die beiden waren wohl damals eher eine lokale Berühmtheit (bis nach Berlin ist da jedenfalls nix zu mir durchgedrungen). Doch was ich da bisher an Tonaufzeichnungen hören konnte, hat mich nicht gerade vom Hocker gerissen.

Ich finde Goosen solo besser - sowohl als Schreiber als auch als Vorleser.

Zitat von »LibussaKrokus«

. . . nicht zu vergessen: ... "Pokorny lacht"

Habe jetzt auch Pokorny lacht durch. Das fand ich nun ein etwas ernsthafteres Buch. Dieser Pokorny schliddert vom Studium zufällig, beinahe aus Versehen in eine Karriere als Standup-Comedian hinein. Und muss sich mühsam von verrauchten Kneipenbühnen und peinlichen Firmenfeierlichkeiten nach oben buddeln. Ein großer Teil davon dürfte autobiografische Züge haben.
Eine mindestens ebenso große Rolle spielen sein Freund aus Kindertagen und eine gemeinsame verstorbene Geliebte. Pokorny ist ein Mann, der ständig von seiner Vergangenheit eingeholt wird.
Fazit: Während ich alle anderen bisher gelesenen Bücher von Frank Goosen loben kann, muss ich hier einen kleinen Abstrich machen.

Viel besser haben mir die Fußballanekdoten in Weil Samstag ist gefallen. Das war wieder Goosen, wie ich ihn mag: Amüsant und witzig.