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Original von Luke Hardin
Was gibt es noch von dem Arbeiterliedersänger interessantes auf LP und CD?
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Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »pops« (1. Juni 2007, 07:08)
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Original von Luke Hardin
Super, an dieser Liste kann ich mich langsam entlanghangeln. Ich habe mir jetzt erstmal bei amazon "7 Lieder" und "Schon so lang" bestellt, bin mal gespannt. Bei der nächsten Plattenbörse werde ich auch mal gezielt nach Platten von ihm schauen. Die werden ja hoffentlich nicht allzu teuer sein, oder?
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Was mir bei den "Arbeiterliedern" gefällt, ist die Ernsthaftigkeit, mit der die Stücke vorgetragen werden und das dynamische Gitarrenspiel. Das Publikum geht ja richtig mit und man hört die super Stimmung, was bei einem Akustikkonzert ja etwas ungewöhnlich ist. Das Konzert ist von 1977, da war Wader wohl noch überzeugter Kommunist.
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Diesen Sommer ist er auf Tournee, wie ich auf seiner Seite hannes-wader.de gesehen habe. Mal sehen, vielleicht gehe ich da mal hin...
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Original von Mephisto
Ihr habt mich - man verzeihe mir diesen Jargon- angefixt, wenngleich Mey und Wecker für mich noch ungeschlagen bleiben.
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Original von Skywise
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Original von Mephisto
Ihr habt mich - man verzeihe mir diesen Jargon- angefixt, wenngleich Mey und Wecker für mich noch ungeschlagen bleiben.
War nicht meine Absicht
Für Dich würde ich trotzdem vor allem "Das Konzert" empfehlen, bei dem sich Wader, Wecker und Mey die Bühne geteilt haben.
Das Konzert ist vor allem aus einem Grund mächtig interessant: jeder, mit dem ich bisher über das Album diskutiert habe, hat bestätigt, daß einer der drei völlig überflüssig ist. Aber bislang konnten wir uns noch nicht einigen, welcher der drei das ist
Gruß
Skywise
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Original von Mephisto
Zweitausendeins das Doppelalbum "Heute hier, morgen dort" (- Ein Tipp € 9,99,-) gekauft
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Original von Mephisto
Ich habe sie mir direkt im Laden geholt ( ) und ganz nebenbei auch noch F.-J. Degenhardt "Von damals und von dieser Zeit" auch ein Doppelalbum und auch für € 9,99,-. mitgenommen.
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Original von Mephisto
Biermann ist nicht schlecht, zumindest hörte ich als Jugendlicher mit ungefähr 14 einige Zeit seine CD's - bis mir meine Eltern die Beschäftigung damit verboten.
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Auch auf Niederländisch brilliert Mey, wenngleich es nur wenige Lieder gibt und diese - es sei denn, Du wüsstest mehr - auf LP.
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"One Vote For Tomorrow" ist das bislang einzige (toi toi toi) englischsprachige Album von Reinhard Mey und entstand vermutlich, um das Mey'sche Potential auf dem englischsprachigen Markt besser abschätzen zu können. Da das Album zum Totalflop geriet, distanzierte man sich jedoch rasch wieder von dieser Idee. Konsequenterweise wurde dieses Album niemals auf CD aufgelegt und fristet sein Dasein als begehrte Vinyl-Rarität.
Stellt sich natürlich nun die Frage, weshalb das Album kein Erfolg wurde und ob man es als Fan unbedingt im Plattenschrank stehen haben muß.
Die erste Frage ist etwas schwer zu beantworten. Ganz sicher ist, daß das Album für die damalige Zeit (wir schreiben das Jahr 1970) musikalisch zu wenig bot und im internationalen Vergleich bestimmt schon leicht angestaubt wirkte. Man bedenke, daß mit Ausnahme von zwei Stücken, namentlich "I'll Sing To You Like Orpheus" und "The Sad Clown And The Newspaper") die Original-Playbacks der deutschen Aufnahmen verwendet wurden, mitsamt ihren etwas altbackenen Arrangements, höchstens mal aufgepeppt durch einen trockenen Baßsound à la Bert Kaempfert ("Wirklich schon wieder ein Jahr" / "Where Does The Time Disappear"). Für die internationale Folkszene war dieses Album also zu sehr durchorchestriert, für die Singer- / Songwriter-Sparte dürfte es zu bieder gewesen sein; man bedenke, daß in dieser Zeit Woodstock gerade gelaufen war und bei vielen in der Szene aktiven Leuten der Drang zu etwas Progressiverem ausgelöst worden war ... in eine solche Szene paßte Mey absolut nicht hinein.
Erschwerend kommt noch hinzu, daß man für die englischen Texte zwar drei Verfasser heranzog, deren Namen vermuten lassen, daß sie durchaus des Englischen mächtig sind (Vic Smith, David Elliott und Pete Rainford), daß es diesen aber bei fast keinem Stück gelang, eine passable Übersetzung zustande zu bringen, "passabel" in dem Sinne, daß Witziges auch witzig bleibt oder der Inhalt nicht wesentlich verändert wird. So wird "One Vote For Tomorrow", das musikalisch an "Heute noch" angelehnt ist, zu einem schwer verdaulichen Brei von leeren Phrasen und fragwürdigem Zukunftsoptimismus, und somit eigentlich zum genauen Gegenteil des Ausgangsstücks, das sich auf das Heute konzentriert, da das Morgen noch im Unklaren liegt. "Computer Crazy", das englische "Klagelied eines sentimentalen Programmierers", weist zwar fast dieselbe Handlung wie das deutsche Original auf, hat aber seinen skurrilen Unterton verloren und "The Sad Clown And The Newspaper" (dt. "Das Lied von der Zeitung") wurde um die Figur des traurigen Clowns erweitert, der jedoch im Lied keine bestimmte Funktion zu erfüllen scheint. "I'll Sing To You Like Orpheus" dürfte für die Leute ein kleiner Schrecken sein, die das Original kennen, denn in seinem neuen Schrammel-Gewand, das irgendwie an Country erinnert, wirkt der Orpheus einfach nur plump und belanglos. Man könnte so weitermachen, das Album bietet ziemlich viele Angriffspunkte.
Alles in allem wirken die Lieder sehr viel leerer, weniger eingängig und vor allem sprachlich bei weitem nicht so elegant wie im Deutschen oder gegebenenfalls im Französischen. Der Flop hängt also nicht, wie immer wieder mal gemunkelt wird, mit Meys englischer Aussprache zusammen, diese ist sogar ziemlich gut, auch wenn die eine oder andere Sonderschicht nicht geschadet hätte, was das Üben der korrekten Aussprache des "th"s angeht. Es ist eher der Gesamteindruck des Albums, der sich erschreckend in Richtung "belanglos" orientiert. Absolut kein Mey-sterwerk, was hier abgeliefert wurde. Dessen sollte man sich bewußt sein, wenn man auf einer Plattenbörse dieses Album entdeckt und erwägt, es sich für einen gesalzenen und gepfefferten Preis zuzulegen. Inhaltlich hält es nicht, was der Name des Interpreten verspricht. Wer es sich trotzdem zulegen möchte ... die Warnung steht
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Original von Mephisto
Zunächst einmal danke für die Rezension von "One Vote for tomorrow". Hast Du noch mehr dergleichen verfasst?
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Mir scheint ich sollte mich mehr auf LP's - zumindest in dieser Richtung -spezialisieren.
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Biermann ist wohl tatsächlich überaus dichotom, doch wer ist das (unter den Liedermachern bspw.) nicht?
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In "Herman van Veen" habe ich bei amazon soeben kurz hineingehört - wenn man das kann (?) - und ein Missfallen feststellen müssen.
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Original von Luke Hardin
Was müsste man wohl dafür hinlegen, Skywise?
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Meine Lieblingsalben von ihm stammen vor allem aus den späten 70ern und frühen 80ern, da hat er meiner Meinung nach die schönsten Stücke geschrieben und die rührendsten Geschichten vertont: Menschenjunges, Jahreszeiten, Keine ruhige Minute, Jahreszeiten, Freundliche Gesichter sind meine Favoriten. Hat wohl auch damit zu tun, dass ich diese Platten schon Ewigkeiten kenne.
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aber in den letzten Jahren scheint mir, dass ihm ein bisschen gutes Songmaterial ausgeht.
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Original von Skywise
Das sind die Alben, die mir heute nur noch in Auszügen gefallen ... nach "Ikarus" hatte Reinhard Mey irgendwie 'sein' Konzept gefunden und ist dann zehn Jahre lang künstlerisch mehr oder weniger auf der Stelle getreten. Eigentlich hören sich all diese Alben gleich an und beinhalten mit leichten Variationen allesamt dieselben Themen - auf jedem Album gibt's Lieder über Kinder, über's Fliegen, über die Liebe (meistens sogar in beiden Varianten glückliche Liebe / Trennung), über ein paar Dinge oder Menschen, über die sonst keiner singen würde (Müllmänner, alte Jacken, Klarsichthüllen, graue Haare), noch'n bißchen was Lustiges und vielleicht noch etwas (dezent) Zeitkritisches, fertig ist das Album. Diese Stagnation hat ihm bestimmt jede Menge Freunde eingebracht nach dem Motto "Da weiß man, was man hat - guten Abend!", aber irgendwie war das Konzept bei der "Zwölften" schon ausgelutscht. Da ziehe ich "Aus meinem Tagebuch" (1970) schon eher vor, aus der Zeit, als er noch am Suchen nach dem ganz großen Durchbruch war, oder die etwas späteren Sachen, als er seinen Stil verändert hatte. "Farben" (1990) ist ein schönes Album, "Immer weiter" (1994), "Leuchtfeuer" (1996) und "Flaschenpost" (1998) gefallen mir auch sehr gut, danach fehlt mir schon wieder etwas ...
Gruß
Skywise
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