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21

Dienstag, 15. August 2006, 11:19

Zitat

Original von Matze
Man merkt an diesen Zeilen förmlich an, dass sie nichts mit literarischer Insuffizienz, sondern schlichterdings mit dem Mangel an Courage zu tun haben.

Darüber kann man sich natürlich streiten ... was ist couragierter - jetzt noch auszupacken oder das Geheimnis mit ins Grab nehmen?
Günter Grass ist wahrscheinlich gerade dabei, das zu retten, was er als sein Lebenswerk ansieht. Wenn irgendwann ein Grass-Biograph (und er selbst wird wahrscheinlich annehmen, daß jede Menge bereits bereitstehen, um nach seinem Ableben "ultimative" Grass-Biographien zu verfassen) über die Geschichte mit der Waffen-SS gestolpert wäre - DANN wäre Grass am Ende gewesen, als schweigender Lügner gebrandmarkt und als moralische Instanz unglaubwürdig.
Nun hat er sich bekannt - spät, ja. Aber nicht nur meiner Meinung nach nicht zu spät.

Gruß
Skywise
Radio Liederlicht
Liedermacher & Co.


Donnerstag. Tagung, gemeinsam mit Chef.
Skywise: "Ja, mein Chef hat mich ja bereits vorgestellt. Was ich bemerkenswert finde, denn letzte Woche kam er mir noch auf dem Gang entgegen und hat gesagt 'Was hier läuft, ist unvorstellbar', somit hat er genau genommen gerade den Gegenbeweis erbracht. Der Mann wächst manchmal über sich hinaus, ich sag's Ihnen ..."

22

Dienstag, 15. August 2006, 14:41

Zitat

"Günter Grass darf seinen Nobelpreis behalten

Stockholm - Die schwedische Nobelstiftung hat eine Aberkennung des Literatur- Nobelpreises für Günter Grass (78) wegen dessen Mitgliedschaft in der Waffen-SS ausgeschlossen.

"Die Vergabe ist endgültig. Es ist auch noch nie vorgekommen, dass ein Preis wieder zurückgenommen wurde."

Das sagte der Direktor der Stiftung, Michael Sohlman, in der Stockholmer Zeitung "Dagens Nyheter" unter Hinweis auf die Nobel-Statuten. Allerdings habe es in der Vergangenheit massive Kampagnen gegen einzelne Vergaben wie 1994 beim Friedensnobelpreis für den damaligen PLO-Chef Jassir Arafat (zusammen mit den israelischen Politikern Izchak Rabin und Schimon Peres) gegeben.

Die Forderung mancher Kritiker an Schriftsteller Günter Grass, den Literaturnobelpreis zurückzugeben, wird von der großen Mehrheit der Bevölkerung laut einer Umfrage abgelehnt.
In einer repräsentativen Studie des Forsa-Instituts im Auftrag des Magazins "Stern" erklärten 87 Prozent der Befragten, Grass solle die ihm 1999 verliehene Auszeichnung behalten. Nur 8 Prozent sind der Ansicht, Grass solle den Preis wegen seines späten Bekenntnisses, als Jugendlicher der Waffen-SS angehört zu haben, zurückgeben. 5 Prozent antworteten mit "weiß nicht". Befragt wurden 1005 Bundesbürger am 14. August."

Quelle: www.web.de


Gruß
Skywise
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23

Dienstag, 15. August 2006, 17:03

Zitat

Original von Skywise

Zitat

Original von Matze
Klaus Briegleb habe ich doch richtig zitiert, siehe oben. Ansonsten ist Grass, wie Brecht eine Schullektüre, die kaum einer mehr liest.

:gruebel:
Da muß was an mir vorbeigegangen sein - Brecht, ja. In Massen. Aber ich kann mich nicht erinnern, daß auch nur ein einziger Kurs in meinem näheren Umfeld Grass in der Schule gelesen hätte ... :keineahnung:

Gruß
Skywise


"Die Blechtrommel" haben wir noch in der 13ten im LK gelesen, sie war aber nie Gegenstand einer Prüfung. Wahrscheinlich brauchte unser Lehrer nur nen Grund uns nochmal nen Film zu zeigen ;)

joe adder

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24

Mittwoch, 16. August 2006, 00:30

Zitat

Original von Skywise

Zitat

"Günter Grass darf seinen Nobelpreis behalten

Stockholm - Die schwedische Nobelstiftung hat eine Aberkennung des Literatur- Nobelpreises für Günter Grass (78) wegen dessen Mitgliedschaft in der Waffen-SS ausgeschlossen.

"Die Vergabe ist endgültig. Es ist auch noch nie vorgekommen, dass ein Preis wieder zurückgenommen wurde."

Das sagte der Direktor der Stiftung, Michael Sohlman, in der Stockholmer Zeitung "Dagens Nyheter" unter Hinweis auf die Nobel-Statuten. Allerdings habe es in der Vergangenheit massive Kampagnen gegen einzelne Vergaben wie 1994 beim Friedensnobelpreis für den damaligen PLO-Chef Jassir Arafat (zusammen mit den israelischen Politikern Izchak Rabin und Schimon Peres) gegeben.

Die Forderung mancher Kritiker an Schriftsteller Günter Grass, den Literaturnobelpreis zurückzugeben, wird von der großen Mehrheit der Bevölkerung laut einer Umfrage abgelehnt.
In einer repräsentativen Studie des Forsa-Instituts im Auftrag des Magazins "Stern" erklärten 87 Prozent der Befragten, Grass solle die ihm 1999 verliehene Auszeichnung behalten. Nur 8 Prozent sind der Ansicht, Grass solle den Preis wegen seines späten Bekenntnisses, als Jugendlicher der Waffen-SS angehört zu haben, zurückgeben. 5 Prozent antworteten mit "weiß nicht". Befragt wurden 1005 Bundesbürger am 14. August."

Quelle: www.web.de


Gruß
Skywise


Hat ja den Nobelpreis auch fuer seine Leistung und nicht fuer seine Vergangenheit erhalten. Da zeigt sich, dass wenigstens 87 Prozent das verstanden haben. :]
"Warum sollte ich mich fürchten? Ich kenne keine Furcht."

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Perry

bringt Angsthasen nach Muffenhausen

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25

Mittwoch, 16. August 2006, 21:39

Zitat

Original von leocat
Ob er mit seiner Mitgliedschaft jemals irgendwem geschadet hat, ist ja wohl kaum nachzuvollziehen. Er beteuert ja, nie einen Schuss abgegeben zu haben. Also ehrlich: da gibt's anders über das ich mich mehr aufregen würde...


Solche Beteuerungen des G.G. sind aber aufgrund der aktuellen Lager doch mit Vorsicht zu geniessen, oder. :harhar: Schließlich hat er ja auch lange genug beteuert, nur Soldat bzw. Flakhelfer gewesen zu sein.

Mal ganz davon abgesehen halte ich dieses starke Verlangen um Aufklärung durch G.G. selbst nur für durchdachtes Kalkül bzw. Flucht nach vorn.
Die Stasi soll diese Info bzgl. der Mitgliedschaft des G.G. ja bereits seit vielen Jahren in ihrem NS-Archiv gehabt haben und nächstes Jahr wäre es ohnehin rausgekommen, da ja in 2007 sämtliche Unterlagen dieses Archivs ausgewertet und veröffentlicht werden sollen. Ferner darf man auch nicht vergessen, dass seine neueste Autobiographie ja nun am Start ist und ihr ja auch schon in etlichen Threads durchklingen lassen habt, dass heutzutage kein Schwein mehr Grass lesen würde.

Welcher Zeitpunkt könnte da noch besser sein, um mit so einer Geschichte an die Öffentlichkeit zu gehen. Seinen Verkaufszahlen wird die Sache mit Sicherheit zuträglich sein und das man ihm die Preise für Leistungen, welche er iin der Vergangeheit erhalten hat nicht mehr aberkennen kann bzw. wird, dürfte ihm auch klar sein.

Letzten Endes interessierts mich aber auch nicht die Bohne, ob der G.G. nun in der SS war oder nicht! Sind doch olle Kamellen. Und ´ne Leiche im Keller hat ja wohl jeder ;)
"Wo bist du gerade?" - "In der Bredouille!" - "Hach. Frankreich! Wie schön."

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Matze

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26

Mittwoch, 16. August 2006, 22:16

Auch ein anderer Gebißträger hat ins Klo gegriffen. Gabriel Garcia Marquez hat in der kubanischen Parteizeitung Granma eine Lobeshymne auf den großen Caudillo Fidel Castro abgeseicht, das peinlich Elaborat beginnt mit: "Seine Hingabe an das Wort." Danach geht es um Inspiration, Leidenschaft, Anteilnahme, eine eiserne Konstitution, um intellektuelle Neugierde, Kombinationsvermögen, gigantischen Lesehunger und andere Tugenden des charismatischen Führers. Da fallen mir nu noch die Worte des verehrten Trappa Toni ein: "Was erlauben, Strunz."

Grüßken, Matze
In der Bedeutung des Lehnworts aus dem Französischen, wo der "amateur d' art" den kenntnisreichen, enthusiastischen Liebhaber der Künste meint, bin ich ein Dilettant.

27

Donnerstag, 17. August 2006, 11:55

Zitat

Original von Perry

Zitat

Original von leocat


Letzten Endes interessierts mich aber auch nicht die Bohne, ob der G.G. nun in der SS war oder nicht! Sind doch olle Kamellen. Und ´ne Leiche im Keller hat ja wohl jeder ;)



Jenau - ist doch Blödsinn, dieser Hype der da veranstaltet wird. Mein Gott, wer war nicht alles in de SS oder in der STASI von all den Prominenten und Politikern. Leute, das war damals so. Da war man in, wenn man in der SS war - ist doch logo!

Heute ist es ja nicht viel anders. Nur wesentlich feiner. Oder glaubt Ihr etwa, ihr habt keine Akte beim BND? Natürlich haben wir die - und zwar ganz ganz viele von uns, wenn nicht sogar alle.

Matze

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28

Montag, 21. August 2006, 06:53

Dann mal langsam zum Mitdenken, nehmen wir eine Stelle, in der GraSS die Zeit bei der Waffen-SS beschreibt:

„Der Zwiebelhaut steht nichts eingeritzt, dem ein Anzeichen für Schreck oder gar Entsetzen abzulesen wäre. Eher werde ich die Waffen-SS als Eliteeinheit gesehen haben, die jeweils dann zum Einsatz kam, wenn ein Fronteinbruch abgeriegelt, ein Kessel wie der von Demjansk aufgesprengt oder Charkow zurückerobert werden mußte. Die doppelte Rune am Uniformkragen war mir nicht anstößig. Dem Jungen, der sich als Mann sah, wird vor allem die Waffengattung wichtig gewesen sein: wenn nicht zu den U-Booten, von denen Sondermeldungen kaum noch Bericht gaben, dann als Panzerschütze in einer Division, die, wie man in der Leitstelle Weißer Hirsch wußte, neu aufgestellt werden sollte, und zwar unter dem Namen ´Jörg von Frundsberg´. Der war mir als Anführer des Schwäbischen Bundes aus der Zeit der Bauernkriege und als ´Vater der Landsknechte´ bekannt. Jemand, der für Freiheit, Befreiung stand."

Was für ein grauenhafter Text! "eher werde ich... gesehen haben..." Ist er sich schon völlig abhanden gekommen? Wieso schreibt er nicht: ich kriegte doch auch einen hoch, wenn ich das Gebrülle hörte, ich wollte doch auch SIEGEN, und Russen abknallen, blonde Mädels beschützen und die Besiegten tot vögeln usw... ich war mehr als ein Mitläufer, ich war drauf und dran, zum Täter zu werden." Wenn er das sagen würde, wäre das zwar shocking, aber es wäre ehrlich und dann könnte man mal ehrlich diskutieren, was da subkutan noch alles eitert bei den Zeitgenossen. Dann hätte er beschreiben können, wie es war, als sich sein Sinn drehte (die Kehre!) - das wäre mal spannend. Aber leider kann ers nicht erzählen, erstens, weil es gar keine innere Wende gab, sondern sich nur der Wind drehte, und mit ihm der Bartträger und Pfeifenraucher, der dann später noch einen gewissen Intelligenz-Schub erfuhr und zweitens könnte es gar nicht in Worte fassen, wenn es denn eine Wende gab, denn der Worte scheint er nicht mehr mächtig. Dieser Text ist ein Gestammel. Und wie egoman, was interessiert mich seine Erleichterung? Um die geht es doch nur, nicht um das Poltische. Er wollte sich erleichtern wie man einen Furz lässt und die Geschäfte ankurbeln und ist nun bass erstaunt, dass der Wind doch etwas rauer ins Gesicht weht. Und so rasch kann er sich nicht mehr drehen... Wohin auch?

Grüßlken, Matze
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joe adder

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29

Montag, 21. August 2006, 07:52

Und was bist Du?
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30

Montag, 21. August 2006, 07:56

Weiter zum Mitdenken:

Warum soll ich einen 480-Seiten-Schmöker nach einem einzigen Absatz bewerten und die Aussage eines kompletten Buches auf eine einzige Passage beschränken? Goethes "Götz von Berlichingen" hat doch auch eine andere Aussage als "Er aber, sag's ihm, er kann mich im Arsche lecken!" - nur eben nicht in dieser einen Zeile :D

Gruß
Skywise
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Matze

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31

Montag, 21. August 2006, 08:07

Zitat


"Er aber, sag's ihm, er kann mich im Arsche lecken!"


Diese Zeile ist immerhin zum geflügelten Wort geworden!

Grüßken, Matze

P.S. Man sollte Autobiographien nicht mit Literatur verwechseln.
In der Bedeutung des Lehnworts aus dem Französischen, wo der "amateur d' art" den kenntnisreichen, enthusiastischen Liebhaber der Künste meint, bin ich ein Dilettant.

32

Montag, 21. August 2006, 08:25

Zitat

Original von Matze
P.S. Man sollte Autobiographien nicht mit Literatur verwechseln.

Ja, schon, aber ich gehe davon aus, daß auch in 480-Seiten-Autobiographien mehr zu finden ist, als 1 Absatz und 479 Seiten Bilder :D

Wo wir gerade dabei sind: wie viele Bücher von Grass hast Du eigentlich schon gelesen? Ich meine - in den zweieindrittel Büchern, die ich von ihm kenne, hat er schon Zeilen verbrochen, die so kryptisch oder zweideutig forumuliert waren, daß die Passage da oben sich dagegen ausnimmt wie "Mallorca, Sonnenschein, gute Musik, Sangria zum Abwinken, nackte Weiber - und Kumpel bezahlt!" :gruebel:

Gruß
Skywise
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33

Montag, 21. August 2006, 09:59

Zitat

Original von Matze
Wieso schreibt er nicht: ich kriegte doch auch einen hoch, wenn ich das Gebrülle hörte, ich wollte doch auch SIEGEN, und Russen abknallen, blonde Mädels beschützen und die Besiegten tot vögeln usw... ich war mehr als ein Mitläufer, ich war drauf und dran, zum Täter zu werden."
...


Wenn er das so geschrieben hätte, würde diese Diskussion wohl im RTL2-Board stattfinden, was zweifellos Auswirkungen auf die Argumentationsstrukturismen hätte. Als "amateur d' art" würde dich dein Imageberater somit höchstens anhalten, dir mit der "Blechtrommel" den Allerwertesten abzuwischen. Wer dabei widerum einen hochkriegt, vermag ich nicht zu beurteilen... :grins:

Matze

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34

Montag, 21. August 2006, 10:05

Zitat


Als "amateur d' art" würde dich dein Imageberater somit höchstens anhalten, dir mit der "Blechtrommel" den Allerwertesten abzuwischen. Wer dabei widerum einen hochkriegt, vermag ich nicht zu beurteilen... :grins:


Dann mach ich es kurz. GraSS machen die Zwiebel nicht nur weinerlich, es leidet - was seine eigene Person angeht - unter Beschreibungsimpotenz.

Grüßken, Matze
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Dienstag, 22. August 2006, 01:30

Junge, Junge.
Matze, krieg Dich wieder ein. Schonmal davon gehoert, dass man nicht in die Zukunft sehen kann und der gute Herr Grass bestimmt nicht wie Nostradamus voraussehen konnte, was Du durch Dein Schulwissen einverleibt bekommen hast?!
Menschen glauben an etwas und denken, sie tuen ein Gutes. Sogar Du glaubst das. Es gibt aber auch Leute, wie mich, die glauben nicht, dass Du etwas Gutes damit tust, genauso wie Du von Grass. Allerdings respektiere ich den Glauben anderer Menschen, ob dies meines Erachtens nun falsch ist oder nicht.
Meinungen kann man aeussern, aber irgendwann ist das Fass auch mal uebergelaufen. So wie jetzt.
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Matze

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36

Dienstag, 22. August 2006, 05:41

Zitat

Original von joe adder
Meinungen kann man aeussern, aber irgendwann ist das Fass auch mal uebergelaufen. So wie jetzt.


Wenn es denn so ist, ein letztes Beispiel: Dass GraSS nun behauptet, seine erste Begegnung mit direktem Rassismus habe er in einem amerikanischen Kriegsgefangenenlager erlebt, obwohl er in der schlimmsten und offenkundigsten rassistischen Gesellschaft des 20. Jahrhunderts groß geworden ist, zeigt, dass er der Wahrheit seiner eigenen Geschichte und der seines Landes nicht wirklich nahe gekommen ist. Die absurde Anekdote, mit der er unterstellt, dass er zum erstenmal mit direktem Rassismus konfrontiert gewesen sei, als er hörte, wie weiße amerikanische Soldaten ihre schwarzen Kameraden „Nigger“ nannten. Hat GraSS im Ernst erwartet, dass irgend jemand, der einen Funken klaren Menschenverstand besitzt und schon einmal etwas von der deutschen Rassenpropaganda vor und im Krieg gehört hat, ihm das glauben würde?

Grüßken. Matze
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37

Dienstag, 22. August 2006, 07:53

@Matze:
Was spricht dagegen?

Es ist meines Erachtens ein gigantischer Unterschied, ob man etwas unterbewußt oder bewußt zur Kenntnis nimmt. Es soll Leute gegeben haben, für die Krieg nichts Anderes als ein gesellschaftliches Ereignis in einigen hundert Kilometern Entfernung war, bevor ihnen auf einmal Bomben auf den Kopf gefallen sind. :keineahnung:

Und nochmal: welche Bücher von Grass hast Du bereits gelesen?

Gruß
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38

Dienstag, 22. August 2006, 09:19

Zitat

Original von Skywise
Und nochmal: welche Bücher von Grass hast Du bereits gelesen?


Entschuldigung, ist das hier ein Forum, in dem Ansatzweise so etwas wie eine Diskussion stattfindet oder ist das eine Schulklasse, in der Haltung benotet wird?

Wenn Du ernsthaft wissen willst, was mich beschäftigt: http://www.textdiebe.de/werkstatt/autor.php?autor=1246
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39

Dienstag, 22. August 2006, 10:55

Zitat

Original von Matze
Entschuldigung, ist das hier ein Forum, in dem Ansatzweise so etwas wie eine Diskussion stattfindet oder ist das eine Schulklasse, in der Haltung benotet wird?

Nun ja - läßt Du überhaupt eine Diskussion zu?
Im Augenblick bläst Du zum gnadenlosen Halali auf G. Grass und scheinst Dich überhaupt nicht um andere Meinungen zu scheren ... ich weiß nicht, ob auf dieser Basis auch nur ansatzweise eine Diskussion zustande kommen kann.
Mit anderen Worten: zeig' Diskussionsbereitschaft oder vergiß' die Diskussion.

Zitat

Wenn Du ernsthaft wissen willst, was mich beschäftigt: http://www.textdiebe.de/werkstatt/autor.php?autor=1246

Nein, ich wollte wissen, wie viele Bücher Du von Grass gelesen hast, aber okay, lassen wir das einfach mal beiseite.
Fragen wir also den amateur d'art einfach mal, wie Kunst einzuschätzen ist, die man nur im Zusammenhang mit ihrem Schöpfer sehen kann. Ist das gesamte Lebenswerk von Grass jetzt nur noch Klopapier, weil er einen schwarzen Punkt in seiner Biographie aufgedeckt hat?

Gruß
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40

Dienstag, 22. August 2006, 11:09

Zitat

Original von Skywise
Fragen wir also den amateur d'art einfach mal, wie Kunst einzuschätzen ist, die man nur im Zusammenhang mit ihrem Schöpfer sehen kann.


Es ist eine Übersprungshandlung, einen solchen moralischen Anspruch wie GraSS zu erheben. Den Anspruch, für alle zu sprechen. Man kann sich derart weit aus dem Fenster lehnen, dass man die schwarze Uniform nicht mehr sieht. Psychologisch bleiben es zwei Welten: Der Komplex ‚moralische Instanz’ ist eine politisch-intellektuelle Leistung. Da ist das Über-Ich am Werk, das kommt sozusagen noch aus dem Triebuntergrund der Jugend, aus dem, was nicht bewältigt ist. Dem Kitsch und der Ideologie öffnet das leider Tür und Tor, und Kitsch und Ideologie sind die natürlichen Feinde der Vorstellungskraft, der poetischen Fantasie. Der Widerspruch wäre der zwischen dem Dichter und dem Leitartikler. Wenn der Schriftsteller anfängt zu leitartikeln, dann färbt das auf die Bücher ab, und das ist hier ja auch zunehmend geschehen.

Von seinen Büchern bleibt einzig die "Blechtrommel".

Aber ich habe keine Ahnung, Matze
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