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Original von erja
ich jedenfalls musste mich ja aus beruflichen gründen umstellen und bezweifle, ob ich dazu noch mal lin der lage wäre. ich hatte nach der alten rechtschreibung zB nie probleme mit "ß", allerdings hatte ich mir auch nie gedanken darüber gemacht; man hats einfach gelernt, da hast du recht. gedanken hab ich mir aber gemacht bei der auflösung von "ß" nach "ss" im zuge der reform, und inzwischen sitzt das, ohne dass man noch darüber nachdenken muss. ich habs quasi verinnerlicht.
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Original von erja
übrigens: ist es für leute, die die neue rechtschreibung beruflich nicht
brauchen, überhaupt von so großer relevanz, ob sie nach alten oder neuen regeln schreiben, dass sie sich darüber dermaßen ereifern müssten? ganz ernsthaft gemeint, die frage...
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Original von Skywise
Ich frage mich, wo die Unmengen von Unterschriftensammlungen gelandet sind, auf denen sich Leute verewigt haben, die gegen die Reform waren.
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Original von Dodo
Sicherlich sind die oben genannten Dinge Faktoren, die auf keinen Fall unberücksichtigt gelassen werden dürfen. Aber im großen und Ganzen, vertreten die "typischen" BILD-Leser eine bestimmte Berufsschicht, die sich mit Sicherheit nicht auf eine neue Rechtschreibung einlassen will. Die Frage ist natürlich, ob sich der "typische" Spiegel-Leser seinerseits daruaf einlassen will Der Großteil wahrscheinlich nicht, aber es wird hier mehr Einlenkungswillige geben, als bei den BILD-Lesern
Nach allem, was ich bisher gesehen und mitbekommen habe, sprechen Zeitung mit einem gewissen Niveau zum größten Teil nur Menschen an, die ihrerseits über ein gewisses Niveau verfügen Ich will jetzt keine Wertung abgeben und jedem der die Bildzeitung liest jegliches Niveau absprechen. Kenne durchaus auch Leute, die jeden Tag Bildzeitung lesen und sich trotzdem in ganzen Sätzen unterhalten können
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Original von Nicola
Interessant finde ich allerdings, dass die Befürworter jetzt die gleichen Argumente hervorbringen wie damals die Reformgegner, nämlich die Schwierigkeiten der Schüler bei der Umstellung und die Kosten für die Umstellung. Das hat schon was komisches.
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Wohnort: Im sonnigen Süden liegt eine kleine Insel....
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Original von Luke Hardin
Ich würde auch den "Spiegel" nicht als Zeitung mit einem "gewissen Niveau" bezeichnen. Was die an Falschinformation veröffentlichen, ist wirklich unglaublich. Ich kaufe den Spiegel seit Jahren nicht mehr, weil ich mich durch dieses Blatt einfach nicht genügend informiert fühle. Die Geschichten sind meist reißerisch aufgemacht, aber inhaltlich ist das nur Mittelmaß, meist noch weniger. Die Serie über den Ersten Weltkrieg, die vor einigen Monaten dort veröffentlicht wurde, enthielt so viele Fehler und Weglassungen, dass ich mir genausogut den Knopp-Trash in Fernsehen hätte ansehen können. Dann lese ich lieber eine Monographie zum Thema.
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ARD bleibt neuer Rechtschreibung treu
Hamburg, 10.08.2004. Anders als der Axel Springer Verlag und der Spiegel-Verlag will die ARD die seit der Rechtschreibreform vor fuenf Jahren gueltige Rechtschreibung auch kuenftig beibehalten. Darauf einigten sich die Intendanten der ARD-Anstalten jetzt in einer Schaltkonferenz. "Uebereilte Schritte scheinen uns nicht geeignet, die nach dem Vorstoss zweier Verlagshaeuser eingetretene Konfusion zu verhindern. Deshalb bleiben wir bis auf weiteres bei den Regeln, die in den Schulen unterrichtet werden", so der ARD-Vorsitzende Jobst Plog. Wie es in der ARD-Mitteilung abschliessend heisst, wolle man sich auf der Intendantensitzung Mitte September in Koeln ausfuehrlich mit der kuenftigen Rechtschreibepraxis beschaeftigen.
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Rechtschreib-Revolte: Die neue Arroganz der Älteren
Es ist so bequem, wenn sich nichts ändert: Offenbar scheuen viele Ältere die neue Rechtschreibung. Ausbaden sollen es die Jungen. Ein DWDL-Kommentar
Deutschland erlebt in diesen Tagen einen Kultur-Putsch, mit dem der Axel Springer Verlag zusammen mit dem offenbar neuen Busenfreund, dem Spiegel Verlag, das Sommerloch füllen will. Gemeinsam haben sie am Freitag die Rückkehr zur alten Rechtschreibung verkündet.
Das Schlimme: Sie tun dies nicht allein in ihrer Funktion als Verlag oder Herausgeber, sie thematisieren dies auch als selbst geschaffenes Thema in ihren Publikationen. Damit werden die Redaktionen der beiden Verlage von Beobachtern zu Akteuren: Sie berichten nicht, sie schaffen selber Themen und Stimmungen. Was bei der „Bild“-Zeitung niemanden mehr stört, verwundert bei Blättern, die bislang Anspruch auf ausgewogene Berichterstattung erhoben haben.
Merkwürdig ist dabei auch, dass Verlage Politik und Leser vor vollendete Tatsachen gesetzt haben: Sie fordern selbst, man hätte die Deutschen vor vielen Jahren fragen sollen, ob sie überhaupt eine neue Rechtschreibung haben wollen, verzichten aber selbst auf jegliche Rücksichtsnahme und mischen sich aktiv in politische Themen ein, wie es sonst in Deutschland nur selten der Fall war. Sie nehmen sich das Recht heraus, in einer Sprache zu schreiben, die ab 2005 nicht mehr gültig ist. Im rechtsstaatlichen Sinne eine wirkliche Revolte, ein Tabu-Bruch der Presse.
"Ich lerne die bestimmt nicht"
Dabei fällt auf: Das Thema Rechtschreibreform wird zum Generationenkonflikt. Mit einer offenen Arroganz forderte „Bild am Sonntag“-Chefredakteur Claus Strunz am Sonntag bei „Sabine Christiansen“: „Die Sprache gehört dem Volk“ und verlangte eine Volksabstimmung. Dabei setzt er offenbar auf die Faulheit eines Großteils der Deutschen, sich auf die neuen Regeln einzustellen. Natürlich ist es bequemer, bei dem zu bleiben, was man sein Leben lang kannte. „Ich lerne die bestimmt nicht“, so Strunz über die neue Rechtschreibung. Da braucht man politisch nicht einmal links zu stehen, um dem „BamS“-Chefredakteur da maßlose Ignoranz zu unterstellen.
Die Erkenntnis, dass die Rechtschreibreform angeblich nicht praktikabel sei, kommt reichlich spät. Es ist ja nicht so, dass die Reform nicht kritisiert werden dürfte. Nur merkwürdigerweise wird sie dies erst jetzt, wo auch alle anderen und nicht nur die Kinder danach schreiben müssen. Seit Jahren werden bereits unzählige Jahrgänge von Schülern auf die neue deutsche Rechtschreibung trainiert und haben dabei in der Praxis keine Probleme. Wieso? Weil sie nun einmal nur diese Rechtschreibung kennen.
Klassiker bleiben Klassiker - so oder so
Völlig absurd und polemisch ist das Argument der Reform-Kritiker, fast alle Klassiker der deutschen Literatur würden weiterhin in alter Rechtschreibung gedruckt. Natürlich bleiben frühere Werke in der Schrift, in der sie formuliert wurden, so wie es bei allen anderen Reformen der deutschen Sprache ebenfalls war. Schon vor der jetzigen Reform wunderte sich mancher Schüler über altmodische Ausdrücke und Schreibweisen bei z.B. Gedichten aus früheren Jahrhunderten. Das war bislang so und es würde durch die Reform nicht tangiert.
Darüber hinaus verkennt die aktuelle Diskussion eben, dass seit vielen Jahren in deutschen Schulen die neue deutsche Rechtschreibung gelehrt wird. Sie ist bei Millionen von Kindern und jungen Erwachsenen die genutzte und bekannte deutsche Rechtschreibung. Jetzt aber kommt die Revolte der Verlage: Wer sitzt dort an der Spitze? Sicher niemand, der sich so intensiv mit der neuen deutschen Rechtschreibung beschäftigt hat, wie Millionen junge Deutsche.
Ein Chaos schaffen jetzt erst die Verlage
Ein Chaos entsteht also nur, wenn jetzt aus Faulheit, Gewohnheit oder Angst vor dem Neuen viel zu spät gegen eine Reform argumentiert wird, die bereits seit Jahren in der Praxis umgesetzt ist. Auf wundersame Art und Weise scheint jetzt, ein Jahr vor der endgültigen Umstellung, die Panik unter den Älteren auszubrechen, künftig nach neuen Regeln schreiben zu müssen. In letzter Minute soll ein von Verlegern und Chefredakteuren ausgelöstes Chaos die Chefetagen und sonstige Reform-Unwillige vor der zwanghaften Weiterbildung retten. Es könnten einem fast die Tränen kommen.
Jetzt sollen es also wieder einmal die Kinder ausbaden: Sie sollen doch noch schnell wieder die alte Rechtschreibung lernen. So sollen also die Jüngsten den Rückschritt wagen und damit viele ältere Erwachsene vor dem Fortschritt bewahren. Die Erwachsenen hätten seit Jahren Zeit gehabt, sich mit den neuen Regeln vertraut zu machen; viele Kinder müssten jetzt mitten in ihrer Schulzeit quasi eine neue Sprache erlernen. So eine Ignoranz derjenigen, die jetzt die Rücknahme der Reform fordern, ist kaum in Worte zu fassen.
"Betroffen sind doch nur die Kinder"
Jetzt treibt die niveaulose Polemik von Spiegel und Springer perverse Blüten bei den Deutschen: „Es sei doch gar nicht so schwer, die Reform jetzt noch zu stoppen“, hört man. Oder: „Betroffen sind doch nur die Kinder.“. Herzlichen Glückwunsch an Spiegel und Springer. Willkommen in der „kinderfreundlichen Republik“.
Es ist fast unglaublich, wie heuchlerisch vor diesem Hintergrund Themen wie „familienfreundliche Politik“ erscheinen. Wenn es um die eigene Bequemlichkeit geht, sich mit den neuen Regeln zu beschäftigen, sind die sonst so gern geschützten Kinder völlig egal. Da sollen also jetzt Millionen Schulkinder und junge Erwachsene, die in ihrer Schulzeit die neuen Regeln gelernt haben, wieder umschulen? Wozu? Vermutlich damit Spiegel und Springer dann in einem Jahr wieder in Titelstorys über die PISA-Studie berichten können, wie schlecht es um die Kenntnisse der deutschen Schüler steht. Immerhin wissen sie dann, woran es liegt.
Dieses Statement wurde im Namen der DWDL-Redaktion verfasst und soll die Situation aus der Sicht der jungen Erwachsenen betrachten, die in ihrer Schulzeit, Ausbildung, Studium oder Job bereits seit Jahren völlig selbstverständlich die neue Rechtschreibung benutzen - natürlich nach wie vor auch mit gelegentlichen Fehlern.
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Original von leocat
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Seit Jahren werden bereits unzählige Jahrgänge von Schülern auf die neue deutsche Rechtschreibung trainiert und haben dabei in der Praxis keine Probleme. Wieso? Weil sie nun einmal nur diese Rechtschreibung kennen.
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Darüber hinaus verkennt die aktuelle Diskussion eben, dass seit vielen Jahren in deutschen Schulen die neue deutsche Rechtschreibung gelehrt wird. Sie ist bei Millionen von Kindern und jungen Erwachsenen die genutzte und bekannte deutsche Rechtschreibung.