So nachdem ich nun endlich dazu gekommen bin das Teil abzutippen...
Hier meine Rezi zu Macabros
Nun das ist sie also, die Wiederauferstehung eines der „Grusel – Klassiker“ aus dem Hause Europa. Die Neufassung wird jedoch nicht mehr von Europa verlegt sondern von „Höerspiel-Welten“ produziert. Diese haben es sich auf die Fahnen geschrieben, sich so nah wie irgendmöglich an die Romanvorlage zu halten. Und so kommt der erste Teil der Serie „Der Monstermacher“ als Doppel CD daher.
Für jemanden wie mich, der vor allem Hörbücher im Regal stehen hat, keine störende Länge. Für den „normalen“ Hörspielhörer aber durchaus ein Umfang der nicht zwingend auf Gegenliebe stoßen muss.
Die Geschichte handelt von Björn Hellmark, reicher Sohn eines Großindustriellen, der sich unter falschem Namen eine kleine Rennfahrerkarriere aufgebaut hat. Doch der japanische Konkurrenz ist er ein Dorn im Auge. Hellmark soll ausgeschaltet werden; für immer ! Jedes Mittel ist den Asiaten recht. Selbst vor den Ergebnissen teuflischer Experimente schrecken sie nicht zurück. Und tatsächlich, der Plan gelingt… scheinbar!
Denn Hellmark ist Teil eine uralten Prophezeihung aus den Tagen von Atlantis und so wird Hellmark zum „Mann der zum zweiten Mal lebt“…
Eigentlich betrachte ich jedes Werk für sich, zumindest in einem gewissen Rahmen, ohne Vergleich mit dem „Orginal“. In diesem Fall ließ sich das jedoch nur bedingt vermeiden; aus unterschiedlichen Gründen.
Der Monstermacher ist der erste Teil der Macabros Romanvorlage, und wurde von Europa damals nie vertont. Man beschränkte sich darauf, das wichtigste in einem längeren Intro zusammenzufassen. Hier kann man ohne Zweifel sagen, dass es eine vertretbare Entscheidung war. Ich will damit nicht sagen, dass mich die neue Fassung zu Tode gelangweilt hat, allerdings sieht ein „spritziger“ Storyverlauf anders aus.
Die Geschichte hat klare Längen oder Durststrecken, die man zwar als „Hörbuchhörer“ nicht ganz so krass empfindet bzw. anderst damit umgeht, wenn jedoch das zweite mal hören äußerst schwer fällt, spricht das nun nicht gerade für das Script. Schlussendlich haben die Ereignisse dieses Piloten, sieht man mal von den Geschehnissen des Europa Intros, also der Unfall und Sterben Hellmarks, das Wiedergeboren werden etc., ab, nur eine minimale Bedeutung für den weiteren Verlauf der Serie. Eine gewisse Straffung des Scriptes hätte der Sache gut zu Gesicht gestanden.
Kommen wir zur Sprecherrige, die in der „Masse“ mit einem OK bewertet werden kann. Nadini Mitra als Carmina Brado liefert eine solide Leistung ab. Hans-Jörg Karrenbrock ist als Erzähler spürbar bemüht, bekommt die Kurve aber leider zu oft nicht richtig. Er klingt stellenweise zu monoton, und manche Beschreibungen werden einfach total falsch betont und damit die Szene komplett fehl interpretiert. Allerdings macht es bei einigen Szenen den Eindruck, dass er von der Regie „fehl geleitet“ bzw. ausgebremst wird.
Simon Gosejohann kann als Macabros leider überhaupt nicht überzeugen. Dieser Macabros geht so gar nicht ins Ohr. Er klingt viel zu oft zwar bemüht, aber zu unsicher. Und irgendwie passt seine Stimme nicht wirklich. Den eigentlich Genickbruch Gosejohanns, hat er aber dem absoluten Fehlgriff beim Sprechercast zu verdanken.... Douglas Welbat als Alfred Hellmark. Im direkten Vergleich mit dem „Ur-Macabros“ kann Gosejohann einfach nur auf voller Linie verlieren. Man muss sich schon fragen was das HörspieleWelt Team da geritten hat. Das dieser Vergleich von der Hörspielgemeinde gezogen werden würde, war ja abzusehen, aber den Hörern diesesn Vergleich auch noch im Hörspiel selbst zu liefern, nun das wird wohl nur das HörspielWelt-Team verstehen. Wobei man der Idee, quasi einen Nostalgiebonus einzubauen, auch seinen Respekt einräumen muss. Nur bitte nicht so. Es bleibt jedoch mehr als fraglich ob Gosejohann auch ohne diesen direkten Vergleich besser davon gekommen wäre. Selbst Michael von Rospatt, kommt da besser davon und dass obwohl er recht häufig in die von ihm bekannte „Histerie“ seiner Stimme verfällt. Wobei auch hier wieder einen großen Teil der Kritik zu lasten der Regie geht. Sowas kann man schließlich entsprechend steuern bzw. den Sprecher leiten, was ja nun auch eine der Hauptaufgaben der Regie ist.Aber anscheinend fehlt dem Team da in gewisser Weise noch das richtige Gehör, was schade ist. Da z.b Rospatt eigentlich ganz gut besetzt ist in der Rolle des Dr. Konaki
Die Frage in solchen Fällen, die sich ja oftmals stellt ist: „Sind die Sprecher noch steigerungsfähig?“. Beantworten kann man diese Frage eigentlich nicht, zudem man sich auch immer fragen muss, warum es nicht von Anfang an „top“ geht. Aber eine Entwicklung kann man nun mal oft genug beobachten, insofern ist diese Frage durchaus legitim. Bei Hans.Jörg Karrenbrock, habe ich allerdings so meine Zweifel, da ich mich des Gefühl nicht ganz erwehren kann, dass seine durchaus vorhandenen Bemühungen, nicht fruchten werden. Tatsächlich lässt sich dies jedoch erst in der nächsten Folge beantworten. Deswegen ist meine Einstellung in solchen Fällen auch die, dass jedes Werk eine „zweite Chance“ verdient hat.
Warten wir also ab, was der nächste Teil zu bieten hat und widmen uns derweil Musik und Soundeffekten.
Leider beginnt auch dieser „Abschnitt“ mit negativer Kritik. Der Titelsong der Serie, ist einfach nur schlecht und mehr als unpassend für diese Serie. Allein die Idee im Internet innerhalb der Hörspiel-Community eine Ausschreibung für den Titelsong zu starten, steht im gewaltigen Widerspruch zu eigenen Anspruch einer professionellen Produktion, mit entsprechenden Lizenzen die sich laut eigener Aussage mit der „Erst-Produktion“ messen lass muss und kann. Entsprechend ist wie schon erwähnt das Ergebnis. Der Pseudo-Metall-gehaltene Titelsong, passt wie gesagt nicht zur Thematik der Serie und klingt selbst als Stand Alone Song, amateurhaft und unausgegoren.
Bei den Zwischenstücken, hat man dann durchaus mehr Geschick bewiesen. Wobei ich der Meinung bin, dass man auch hier den Fehler begangen hat, Stücke aus der Europa Serie in das neue Werk einzupflegen. Mögen sie nun passend sein oder nicht. Allerdings wiegt dies nur wenig schwer.
Aber diese kleinen und großen „Missgeschicke“ ziehen sich wie ein roter Faden durch die gesammte Produktion, was der eher schwachen Romanvorlage alles andere als dienlich ist. Selbst im Booklet bzw. der Öffentlichkeitsarbeit kann man sich davon nicht lossprechen.
Hier verkündet man selbstbewusst, dass man alle 125 Folgen produzieren wird. Dabei wird dem nicht „Hörspiel-Community-Angehörigen“ Käufer bzw. Erstkäufer verschwiegen, dass man die nächsten 14 Folgen der Romanserie erst 2008 veröffentlichen darf, da die Europa solange noch die Rechte hält. Die Situation ansich ist jetzt nicht weiter tragische, schließlich ließe sich diese „Lücke“ mit einer entsprechenden Zusammenfassung zu Beginn von Folge 15 durchaus lösen. Die Verwirrung beim Käufer wird jedoch immens sein, wenn die „NEUE MACABROS“ Folge, nicht die Nummer zwei sondern die 15 trägt. Eine entsprechende Information wäre im Booklet wünschenswert ja notwendig gewesen.
Fazit:
Hörspiele Welt wird mit dem Pilot ihrer „neuen“ Serie den eigenen, vorher groß angekündigten, Ansprüchen alles andere als gerecht. Besonders vom Anspruch des professionellen Lables bzw. Produktion ist man noch ein gutes Stück entfernt.
Man hätte sich wohl besser ein Vorbild an Lübbe’s John Sinclair Edition 2000 genommen und einen klaren Schnitt bei der Produktion vollzogen. Vergleiche zwischen „neuer“ und „alter“ Produktion lassen sich nie vermeiden, jedoch muss man das ganze ja nicht auch noch herbeirufen oder unetstützen indem ich den Vergleich direkt im Hörspiel präsentiere.
Ob man aus den „Fehlern“ lernt, und besonders im Bereich der Sprecher handelt, wird erst die nächste Folge zeigen. Die ich mir trotz oder gerade wegen des schwachen Piloten anhören werde. Jeder hat eine zweite Chance verdient, ob man sie nutzt liegt dann an einem selbst.