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  • »Dennis Rohling« ist der Autor dieses Themas

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1

Freitag, 12. Mai 2006, 20:42

Der Handel macht die Branche kaputt!

So, jetzt ist es soweit, ich habe keinen Bock mehr auf diesen ganzen Heckmeck. Deswegen wende ich mich an die Öffentlichkeit, denn letztenendes betrifft es mich in der Funktion des Kunden genauso sehr wie in der Funktion des Machers.

Der Hintergrund
Seit Monaten versuche ich, im örtlichen Saturn "Faith" zu bestellen. Immer wieder ergebnislos, man fand es einfach nicht, über ISBN zu bestellen sei nicht möglich. Das muss man sich mal vorstellen, der Handel sagt mir "Bestellen Sie in der Buchhandlung, da geht das über ISBN".
Letzte Woche hat es endlich geklappt, sie haben "Faith" gefunden. Ich habe 6 CDs bestellen lassen. Diese kamen gestern an. Ich bin heute hingefahren und habe den Mitarbeiter aufgeklärt, dass ich in gewissem Sinne mit dem ganzen Vertrieb als Hörspielproduzent zusammenarbeite und einfach testen wollte, ob die Bestellungen endlich mal klappen. Ich bot ihm an, diese sechs CDs nun in den Verkauf zugeben. Sofern sie innerhalb eines Monats nicht verkauft seien, würde ich sie kaufen.
Der Mitarbeiter warf mir vor, dass dies Chart-Manipulation sei. Bitte lasst euch das auf der Zuge zergehen. Meine Bitte, ein Produkt, dass von der Qualität her in jedem verdammten Laden dieser Republik ausliegen sollte, bitte ienfahc mal einen Monat auszulegen (eine Sache, die andere Märkte seit Monaten tun!) empfindet der Mitarbeiter als Chart-Manipulation. Ich manipuliere also den Kunden, wenn er meinProdukt in die Hand nehmen und dann kaufen kann? Leute, so kann das nicht weitergehen!

Die Fakten
Der Handel weigert sich, Produkte von den Kleinen zu nehmen. Alles in allem hat Pängg gute Absätze der Produkte, aber es könnten wesentlich mehr sein - in Osnabrück sucht man die Pängg-Hörspielwelt seit Monaten vergeblich!
Der Saturn-Mitarbeiter sagte mir, dass noch niemand vom Vertrieb bei ihm gewesen sei, um die Produkte vorzustellen. Ich habe ihm gesagt, dass ich nun da sei, ich kann sie ihm dreimal besser vorstellen als der Vertrieb, denn ich als Macher mache die Produkte, der Vertrieb vertreibt sie. Darauf ließ sich der Mitarbeiter nicht ein.
Fakt ist, dass dieses Verhalten an der Tagesordnung in vielen Läden ist.

Die Betroffenen
Es geht längst nicht mehr nur um Pängg!
Wenn ich sehe, dass unser Saturn eine Vampira-Folge hat (Folge 2) und so manche Burns-Fole gar nicht, dann kann ich euch sagen: Es betrifft uns alle! Was ist das für eine Wirtschaft, die bei Neuerscheinung entweder gar keine Folgen ordert (Faith etc.) oder nur eine CD (Sinclair, Burns etc.)? Will diese Wirtschaft wirklich Geschäfte machen? Nun ist die neueste Folge von Burns verkauft - aber es kommen niemals neue CDs dieser Folge nach. Warum nicht? Was ist da los? Und wieso sehe ich ein paar Meter weiter ewine Palette mit Druckerpapier, wo man mindestens 200 Mal den selben Artikel hat? Und dann fällt mir auf, dass es in dem Laden eigentlich jeden Kram in Unmengen gibt. Nur Hörspiele, die gibt es immer nur einmal, und wenn weg, dann weg. Jede DVD gibt es mindestens in 5facher Vorrätigkeit!

Die Zukunft
Sieht sehr schlecht aus, zumindest, wenn ich als Kunde urteile. Als Macher reichen mir vielleicht die minimalen Umsätze noch aus, weil ich ein Zwei-Mann-Unternehmen bin. Aber als Kunde stehe ich vor einem zefledderten Regal und nehme zur Kenntnis, dass es dem Handel auch egal ist, ob Produkt XY gut ankommt. Wie messen wir denn Beliebtheit? Durch Verkäufe. aber wenn die neue Burns-Folge nur einmal vorliegt, kann sie sich auch nur einmal verkaufen. Und nachbestellt wird sie nicht. EWs würde mich nicht wundern, wenn die Einkäufer die Listen durchsehen und bei Burns zB sehen "1 Verkauf" - dann denken sie, es läuft nicht und ordern keine weiteren Folgen!!!

Es muss etwas geschehen, liebe Hörer, Käufer, Fans etc.!
Aber leider sind wir, die Macher, machtlos - das hat das heute erlebte Beispiel gezeigt, das zeigen Beispiele, die ich von vielen Kollegen seit langer Zeit höre.
Der Handel nimmt das Medium Hörspiel nicht ernst!
Nur ihr könnt es ändern! Leider habe ichkeine Patentlösung, aber vielleicht ergeben sich gute Ratschläge aus dieser Diskussion.


Gebe Dich niemals mit einer Hörspielgurke ab.
Erst zieht sie dich auf ihr sein Niveau hinab.
Danach schlägt sie dich aufgrund ihr seiner Hörspiel-Erfahrung.

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2

Freitag, 12. Mai 2006, 21:07

Richtig ist, dass der Handel wegen Nicht-Auslage schon so manche Serie kaputt gemacht hat (z.B. Sieben Pfoten für Penny), da sie nicht ausliegen und Zufallskäufer (die Mama, die ihrer kleinen Kranken was zum Trost mitbringt) ;) nicht erreicht werden. Dennoch ist dies bei einer Burns-Folge nicht der Fall, denn die wird gezielt gekauft und der Kunde fragt nach und Saturn, Media Markt und Co. ordert nach. Die Bestellung im Buchhandel via ISBN funzt auch (wenngleich etwas teurer im Preis). Alternative Internet bietet sich zudem immer. Schlimmer finde ich, wenn es Probleme beim Nachbestellen gibt. Man braucht schon einen fähigen Verkäufer, der Faith ordern kann, obwohl sein Großhändler eben dieses ISBN-Produkt nicht führt und nicht auf die Idee kommt zu recherieren, welcher Verlag sich hinter der ISBN verbirgt und dann dort direkt ordert, wenngleich es etwas länger dauert. Skandalös finde ich es in der Tat, wenn ein Saturn trotz ISBN bzw. der Produktnr nicht in der Lage ist, die Ware zu beschaffen, wie ich es bei Faith auch schon erlebt habe.

Was Deine Vorgehensweise in dem von dir erwähnten Saturn betrifft, so rate ich dir das nächste Mal die Leute nicht vor vollendete Tatsachen zu stellen bzw. mit der Tür ins Haus zu fallen, sondern stattdessen, die richtige Person im Vorfeld zu kontakten, um das Vorgehen zu besprechen. Das wirkt manchmal Wunder ;)

Der Kampf um Platz im Auslageregal ist nunmal knüppehlart und da lässt sich die Metrogruppe halt nicht von einem kleinen Label reinfuschen. Aber wenn man darauf hinwirkt, dass sie in der Lage sind, Kundennachfragen zu bedienen und sie erleben, dass viele Kunden das Produkt bestellen lassen, dann werden sie auch hellhörig und geben dem Produkt eine Chance. Das dauert etwas Zeit und verlangt Stehvermögen. :rolleyes:
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3

Freitag, 12. Mai 2006, 21:13

Zitat

Original von Prof. Common
...und sie erleben, dass viele Kunden das Produkt bestellen lassen, dann werden sie auch hellhörig und geben dem Produkt eine Chance. Das dauert etwas Zeit und verlangt Stehvermögen. :rolleyes:

Gut, dann nehmen wir das als Planungsziel dieser Debatte. Denn wir brauchen Kunden, die auch wirklich am Bestelltresen auf ihr Recht als Kunde pochen, und nicht nach dem Nicht-Finden eines gesuchten Hörspiels wieder wortlos gehen.

Was ich damit ausdrücken will: Wir - die Macher - tun alles, damit ihr - die Hörer - unsere Hörspiele bekommt. Aber wir sind am Ende mit unseren Möglichkeiten. Nun gibt es die Möglichkeit, dass der Hörer noch etwas mehr seiner durchaus vorhandenen Möglichkeiten ausschöpft. Oder es läuft irgendwann von selbst. Dann aber vielleicht nicht mehr mit 20 Labels, die tolle Hörspiele machen, sondern nur noch mit 5.

Der Handel hat den "Kleinen" gegenüber so eine Arroganz entwickelt, dass mittlerweile bei Gesprächen völlig außer Acht gelassen wird, dass der Handel ja unter anderem mit den Hörspielen auch Umsatz macht. Man steht da wirklich nur noch wie ein Bittsteller, und nicht wie ein Verkaufspartner.


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Prof. Common

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4

Freitag, 12. Mai 2006, 21:27

Zitat

Original von Dennis Rohling

Zitat

Original von Prof. Common
...und sie erleben, dass viele Kunden das Produkt bestellen lassen, dann werden sie auch hellhörig und geben dem Produkt eine Chance. Das dauert etwas Zeit und verlangt Stehvermögen. :rolleyes:

Gut, dann nehmen wir das als Planungsziel dieser Debatte. Denn wir brauchen Kunden, die auch wirklich am Bestelltresen auf ihr Recht als Kunde pochen, und nicht nach dem Nicht-Finden eines gesuchten Hörspiels wieder wortlos gehen.


Da gebe ich dir Recht. Ein Kauf kann auch zur politschen Sache werden, weshalb ich es meist vorziehe meinen Buchhändler um die Ecke zu konsultieren, und bei ihm zu bestellen anstatt in die Metrogruppe zu laufen. Dass das das (cool 3x das) Gros aber auch so macht, geht wohl an der Realität vorbei. :rolleyes:
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5

Freitag, 12. Mai 2006, 21:32

Ich bin ja selber auch die meiste Zeit Kunde. Daher weiß ich, dass ich Sachen, die ich beim Saturn nicht finde, halt bei Galeria Kaufhof suche. Da finde ich es natürlich auch nicht und dann vergesse ich es plötzlich. Das Ende vom Lied: Wieder ein Hörspielverkauf weniger, weil nichts auslag.

Mein Saturn weiß nun, dass Faith geil ist. Ich habe es heute erklärt, habe auch Internetreaktionen hingewiesen und auf die häufig kritisierte Nicht-Erhältlichkeit. Der Saturn kann nun also nicht mehr sagen "Wir kennen das nicht, sonst hätten wir es doch längst". Trotzdem zeigt man sich nicht bereit, zB die bald erscheinenden "Ikarus"-Hörspiele ins Sortiment zu nehmen, oder die "Undead"--Trilogie von Simeon. Eine wirkliche Frechheit angesichts der Anfragen, die wir in Foren und per Mail täglich bekommen.

Und viele schimpfen auf Pängg - dabei reißt sich der Vertrieb im Rahmen seiner kompletten Möglichkeiten wirklich den Hintern auf, um die Märkte davon zu überzeugen, dass da keine schlecht produzierte Kinderkacke kommt, sondern kurzweilige und beliebte Erwachsenenunterhaltung.


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Eismarder

Ich brauch Urlaub...

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6

Freitag, 12. Mai 2006, 22:43

Da es dem Handel ja so gut geht, und wir alle ja nur Originale zu Hause haben, und noch nie eine Kopie besessen haben, ist es wirklich eine Frechheit, daß Sie sich weigern, auch kleinere Label ins Sortiment aufzunehmen.

Hallo Dennis, auf welchem Planeten und in welcher Zeit lebst Du?
Du kannst doch nicht verlangen, daß jeder Laden, der CD´s verkauft, daß Weltweite Sortiment aller Neuerscheinungen auf Lager hat.
Netter Traum, aber nicht machbar.
Einsehbar und verständlich ist Dein Ärger darüber, daß man gewisse Titel nicht bestellen kann, oder der Handel nicht weiß wie und wo. Das ist aber nciht das Problem vom Media Markt /Saturn / Metro und schon gar nicht vom Verkäufer.
Das muß der Buch/Cd Handel/Vertrieb klären, was da im Argen liegt.
Aber das Problem haben nicht nur Hörspielfreunde. Das ziehtsich durch alle Produkte: Bücher, Spiele, Medikamente, Nahrungsmittel etc.
Deine Aufregung verstehe ich, da es um Dein Werk/Geld geht.
D.h., ihr müßt über Euer Marketing und Eure Produktionen die Einkäufer überzeugen. Und daß nicht nur einmal, sondern immer wieder. Anders hat man als Mini-Label keine Chance.
Da es kaum noch kleine "Plattenläden" gibt, so wie früher Metronom oder WOM in seinen Anfängen, müßt ihr halt an die Großen ran. Und da die so flexibel sind wie Doppel-T-Träger, steht Euch noch eine gewaltige Aufgabe bevor. Ich wünsche Euch aber viel Glück.
Ach ja: Hilfe vom deutschen Konsumenten kannst Du knicken. Der ist dämlich und unmündig. Nicht umsonst ist das meistgenannte Argument der Preisgestalter, warum dieser und jener Artikel in Deutschland teurer ist wie im Ausland folgender:" Warum den Preis senken, der Markt gibt´s ja her"
Und das ist in meinen Augen ein Offenbarungseid des deutschen Konsumenten.
Physikalische Gesetze sind dazu da, das man sie bricht.
Unterschätze nie einen Menschen, der einen Schritt zurück macht - er könnte auch Anlauf nehmen!
Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt
Wer Sex für das schönste hält, der war noch nie richtig kacken !!

7

Freitag, 12. Mai 2006, 22:50

Hallo liebe Fans und Hörer!

Das was Dennis Rohling anspricht, entspricht leider der traurigen Wahrheit!

Es ist nicht so, dass wir nicht mit unseren Umsätzen zufrieden sind, aber wir wissen da geht deutlich mehr. Und das Wichtigste: Wir wollen nun mal für den interessierten Kunden eine gute Verfügbarkeit garantieren. Für den Handel: KUNDENSERVICE (kennt wohl keiner dieses Wort).

Gegen diese Ignoranz und Arroganz, bzw. Unwissenheit, Inkompetenz und Nachlässigkeit muss nun massiv vorgegangen werden.

Gemeinsam mit PÄNGG sind wir nun in der Planung eine Aktion ins leben zu rufen, die Druck auf den Handel ausüben soll.

Diese Aktion wird folgend aussehen: Wer im Handel dort GEZIELT bestellt, wo unsere Produktionen NICHT ausliegen und uns dann den Kasenbelg zusendet, bekommt als Dankeschön von uns, ein FAITH T-Shirt geschenkt + Aufkleber.

Des Weiteren wird voraussichtlich in der MULTIMANIA – Ausgabe vom August ein vierseitiger Flyer der Russel & Brandon Company beiliegen mit allen bisher erschienenen Produktionen und allen geplanten Produktionen bis 2007! Mit allen Bestelldaten!

Macht mit! Es lohnt sich! Der Start dieser Aktion wird dieses Jahr noch auf diversen Hörspielseiten bekannt gegeben.

Wir planen dem Handel gegenüber weitere Marketing-Aktionen und uns ist schon klar, dass man nicht überall seine Produktionen plazieren kann, aber zumindest die Bestellungen sollten problemlos verlaufen.
Botschafter der R & B Company

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8

Freitag, 12. Mai 2006, 22:51

Wie gesagt, es betrifft die Großen ja genauso. Es ist eben ken Problem mehr der Kleinen. Und wieso hat der Handel überhaupt "Gabriel Burns", wenn er es dann nicht für nötig hält, auch die Nachfrage aufzustocken? Da ist einfach der Wurm drin, und diesen holen wir - die Macher - leider nicht raus.

Wir haben auch kein Caine in Osnabrück. ImGrunde haben wir gar nichts in Osnabrück. Wenn ich mal genau überlege, dann quillt nur Benjamin Blümchens Regal regelrecht über vor Folgenflut. Ich hab da aber noch nie nen Kunden gesehen, der da vorgestanden hätte... Wirklich nicht. Ich verstehs nicht.

Wir (die Macher) sind doch bereit, so viel zu tun. Nun rennen wir schon in die Märkte und sprechen die Problemläden konkret und freundlich an, wollen gemeinsam eine Lösung finden, an dessen Ende ALLE profitieren. Aber so weit kommt man gar nicht, keine Zeit, keine Lust, kein Interesse. Danke sehr!


Gebe Dich niemals mit einer Hörspielgurke ab.
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9

Freitag, 12. Mai 2006, 23:01

Es gibt auch Vorzeigel-Läden wie z. B. der Saturn in Hamburg, der mittlerweile bei jeder FAITH-Folge im dreistelligen! Bereich ist oder Saturn in Köln, Saturn in Leonberg oder Mediamarkt in Mannheim.

Es gibt ja Gründe wieso diese Filialen gute Abverkäufe erzielen. Mann gibt dem Produkt eine Chance.

Eine anderes Beispiel die TMI-Group, für uns bisher ein zuverlässiger Handelspartner. Dort liegen unsere Produktionen aus und es wird auch nachbestellt. Im Grunde genommen wird überall nachbestellt, wenn die Hörspiele schon auslagen. Und damit sind wir sehr zufrieden, aber wie schon oben erwähnt: Es geht wesentlich mehr!
Botschafter der R & B Company

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Simeon Hrissomallis« (12. Mai 2006, 23:03)


10

Samstag, 13. Mai 2006, 07:08

Hallo,

ich habe mich eigentlich damit abgefunden, dass die Hörspiele/Hörbücher, die mich interessieren, nirgends ausliegen. In unserem Mediamarkt gibt es nur in der Kinderabteilung ein paar Hörspiele. Deshalb ist für mich wichtiger, dass die Dinger eine ISBN bekommen und ich sie beim Buchhändler meines Vertrauens bestellen kann...

Gruss, Fridolin!!!

dirie

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11

Samstag, 13. Mai 2006, 09:08

Zitat

Original von fridolin2001
Hallo,

ich habe mich eigentlich damit abgefunden, dass die Hörspiele/Hörbücher, die mich interessieren, nirgends ausliegen. In unserem Mediamarkt gibt es nur in der Kinderabteilung ein paar Hörspiele. Deshalb ist für mich wichtiger, dass die Dinger eine ISBN bekommen und ich sie beim Buchhändler meines Vertrauens bestellen kann...

Gruss, Fridolin!!!


So ergeht es mir auch, zumal ich nicht gerade in einer Großstadt lebe. In den wenigen Geschäften, die nebenbei noch CDs verkaufen, gibt es kaum etwa außer Europaserien, Benjamin Blümchen und Bibi Blocksberg. Dafür beginnen aber die beiden größeren Buchhandlungen, ihre Abteilung für Hörbücher und Hörspiele auszubauen. Da finden sich dann auch die Veröffentlichungen von Titania und die neuen Hörspielserien von LübbeAudio. Damit ein Hörspiel auch bei mir landen kann, ist die ISBN schon wichtig.

joersch-sb

unregistriert

12

Samstag, 13. Mai 2006, 12:42

Mein Eindruck: Saturn, MediaMarkt und Co fahren das Hörspielangebot zurück, während die Buchhandlungen ihr Angebot weiter ausbauen.
Bzw: Die Metros haben kein Interesse an solchen Nieschenprodukten
Das ist ja nicht nur im Hörspielbereich so, sondern auch im Elektrobereich. Die wirklich interessanten Geräte verstauben im zugestellten Hörstudio und vorne dran ist alles voll mit Ramschware wie der DVD Plaxer für 19 Euro oder das SEG-Komplettsystem für 200 Euro.
Es stellt sich die Frage, ob man weiterhin an den Elektromärkten rumbaggern soll. Mein Weg als Käufer führt mich immer seltener an die Hörbuchregale von mediamarkt oder Saturn. Der Grund ist, dass da nur die wirklich dicken Verlage ausliegen. Da ist die Qualität des Produktes wirklich zweitrangig. Wie heissen nochmal diese komischen Dinger, wo irgendwelche Frauenstars irgendetwas vorlesen? Ramsch!
Ich denke, wir schaffen es nicht, Hörspiele zu einer Massenware zu machen. Daher ist es vielleicht sinnvoller, den richtigen Fachhandel, in unserem Fall die Buchhandlungen, anzugehen.
Stelle ich mir sinnvoller vor, kann aber natürlich nicht aus Erfahrung sprechen. Heartoic ist ja noch grün. Und dann vielleicht am besten Gemeinsam zusammen mit Pängg.

13

Samstag, 13. Mai 2006, 13:45

auf die idee, dass es bei dem ganzen selbstmitleid an euren produkten liegen könnte seid ihr aber noch nicht gekommen?

trash-hörspiele sind heute eine kleinere nische als je zuvor. da ist einfach kein platz mehr für noch eine weitere horror-serie nach Meteor, Magier und so weiter.

ich hab selbst in der werbe-agentur manchmal mit dem einkauf des handels zu tun, obwohl es dabei nicht um hörspiele sondern andere waren geht. das ist keine böse absicht vom handel, wenn sie euch nicht flächen deckend ins programm nehmen.

ihr geht leider von der völlig falschen annahme aus : wären die hörspiele erstmal überall im laden, würde auch mehr verkauft werden, was wiederum bestätigen würde das es gerechtfertigt war die hörspiele überall auszulegen.

der handel hat aber durch Meteor und co in den letzten jahren die erfahrung gemacht, dass solche sachen wie blei in den regalen liegenbleiben. schaut euch mal an, wieviele media märkte seit monaten die restlichen Meteor-bestände für 1 euro verkloppen. aber selbst für 1 euro räumungsverkauf liegen die hörspiele noch wie blei in den regalen -- monate lang.

was ihr da produziert ist nun mal eine niesche und gehört nicht in den handel. wie ihr völlig richtig bemerkt habt, betrifft das nicht nur euch, sondern auch andere serien wie Burns, wenn auch nicht so gravierend, weil wenigstens ein paar folgen vorrätig sind. es rechnet sich einfach nicht, wenn mit anderen waren mehr geld zu verdienen ist. der handel hat kein interesse daran, kleine hersteller ( in diesem fall: hörspiel label ) zu unterstützen. er hat ein interesse daran waren ins programm zu nehmen, die sich gut verkaufen lassen.in sachen hörspiele ist der handel halt ein gebranntes kind .

vergesst auch nicht: auch Maritim findet man nicht mehr überall im vergleich zu ein paar jahren. die zeit ist einfach vorbei. es wäre sinnvoller, die energie dafür zu nutzen andere vertriebskanäle zu erschliessen. den grossen handel könnt ihr jedenfalls abschreiben. warum baut ihr nicht eher andere strukturen zum Bsp. im mailorder-bereich auf? auch solche nischen können einträglich sein, wenn sie richtig genutzt werden.

die frage ist wirklich : werdet ihr jetzt das nächste jahr herumjammern wie schlecht der handel zu euch ist und beleidigt aktionen starten oder lieber eure energie dafür verwenden andere vertriebskanäle aufzutun?? aus eigener erfahrung mit dem handel durch die werbung kann ich nur sagen, wenn der handel einmal schlechte erfahrungen mit einer warengruppe gemacht hat ( in diesem fall : hörspiele ), lässt er sich nicht umstimmen. da könnt ihr als hersteller so viele aktionen machen wie ihr wollt.

übrigens : die tatsache, dass ihr hersteller jetzt schon selbst in den laden geht und eure eigenen sachen oder sachen von kollegen bestellt, wird die person von Saturn genau darin bestätigt haben, dass diese waren für den handel untauglich sind. insofern war das echt ein eigentor.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Leif« (13. Mai 2006, 13:52)


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14

Samstag, 13. Mai 2006, 13:59

Hallo Leif!

Dass wir deiner Meinung nach alles falsch machen, was man falsch machen kann, tut mir leid.
Das Internet ist abgegrast. Hier haben wir Traumverkäufe, gemessen am Maßstab der Möglichkeiten.
Und die Läden, in denen zB Pängg-Produkte auch wirklich in guter Anzahl ausliegen, haben ebenfalls exzellente Abverkäufe. Der Saturn in Hamburg zB hat schon eine Unmenge an Faith verkauft! Die Tatsache "Faith & Co verkaufen sich erste Sahne, wenn der Kunde nur die Möglichkeit bekommt, die CDs auch kaufen zu können" ist wirklich mehr als bestätigt. Es gibt eigentlich keinen Laden, in dem georderte CDs fürs Regal sehr alt wurden...

Wenn der Handel schlechte Erfahrung aufgrund schlechter Hörspiele gemacht hat, dann ist es zwar nachvollziehbar, dass man Angst hat, aber nicht hinnehmbar. Ich habe auch viele Beziehungen hinter mir, in denen mein Herz gebrochen wurde, trotzdem gibt es immer wieder neue Beziehungen ;)

Und Hörspiele wie "Faith" oder "Rettungskreuzer Ikarus" mit der Meteor-Horrorserie zu vergleichen halte ich für falsch, auch, wenn der Handel sicher keine Unterscheidung feststellen kann von außen... Doch, auch das kann er!

Wir arbeiten seit Jahren im Internet und beackern wirklich im Rahmen unserer Möglichkeiten das WWW. Was wir da rausgeholt haben, ist erschöpft. Es gibt nun mal einen Großteil, der lieber im Handel kauftg. Und diesen Großteil möchte ich mit dieser Diskussion ansprechen: "Leute, wenn ihr im Laden siet und unsere Hörspiele sucht, und ihr findet sie nicht. Nehmt euch 2 Minuten Zeit und geht zum Tresen. Ihr müsst da ja kein Vertretergespräch führen, sagt, welche Hörspiele ihr wollt und bestellt sie. Wenn das pro Markt ein paar Leute machen, wird die Sensibilisierung der Märkte auf Dauer eventuell wieder etwas weniger. Die Folge ist dann hoffetlich, dass eure und somitauch unsere Hörspielregale wieder ernsthafter bestückt werden - was uns allen zugute kommt.

Dass wir uns nicht falsch verstehen, viele Läden haben Pängg im Sortiment und es läuft auch gut. Wir können davon leben. Sonst hätten wir das auch nicht gemacht, immerhin haben wir ja Simeon als "Versuchskaninchen" beobachten können, bevor wir selber an den Start gegangen sind.
Aber wir wollen natürlich, dass so viele Menschen wie möglich in den Genuss der Hörspiele kommen, und abgesehen von der Deckung unserer Kosten produzieren wir bei 5000 verkauften Hörspielen pro Folge und Jahr natürlich auch ganz anders als bei 2000 Hörspielen. Es ist viel mehr Spielraum da für noch mehr Produktionen.


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15

Samstag, 13. Mai 2006, 14:12

@ Dennis Rohling :

nicht aufregen, war eigentlich nicht so gemein gemeint wie es sich vielleicht gelesen hat. sorry, wollte wirklich nicht flamen oder ärgern!

hast auch ne PN :)


grüsse

16

Samstag, 13. Mai 2006, 16:53

Zitat

Ach ja: Hilfe vom deutschen Konsumenten kannst Du knicken. Der ist dämlich und unmündig. Nicht umsonst ist das meistgenannte Argument der Preisgestalter, warum dieser und jener Artikel in Deutschland teurer ist wie im Ausland folgender:" Warum den Preis senken, der Markt gibt´s ja her"
Und das ist in meinen Augen ein Offenbarungseid des deutschen Konsumenten.


Ich finde, so dämlich ist der deutsche Komsument gar nicht. Es ist doch mittlerweile viel bequemer und oft auch günstiger (selbst mit Versandkosten), seine Sachen über das Internet zu kaufen. Warum soll ich denn in den Saturn oder den Mediamarkt am anderen Ende der Stadt rennen, nur eine kleine Auswahl vor mir haben und dann auch meine Zeit an der Kasse stehlen lassen? Im Netz kann ich die Preise und Angebote direkt deutschlandweit vergleichen und krieg die Sachen auch noch direkt ins Hausgeschickt.

Daß man auf diese Weise keine Laufkundschaft bekommt, ist schon klar, aber das ist ja nicht das Problem der Konsumenten.

Es weiß doch jeder, daß man bei Saturn und Mediamarkt nur genau den Kram kriegt, den die Leiter der betreffenden Abteilungen in großen Stückzahlen einkaufen und verkaufen können. Ist doch auch völlig logisch, nur dabei hält sich der Aufwand so in Grenzen, daß man da noch Gewinn mit machen kann.

Wenn ein Verkäufer 5-10 Minuten für ein EUR 5,99-Hörspiel recherchieren muß, dann fressen schon die Lohnkosten den Verkaufsgewinn mehr als auf. Das mag man beklagen, aber aus betriebswirtschaftlicher Sicht erscheint mir das Desinteresse verständlich.

Ich hatte in meiner Plattenkiste auch irgendwann einmal überlegt, ob ich auch neue Hörspiel-CDs verkaufen soll. Den Gedanken habe ich ganz schnell wieder gelassen, als ich mir die Gewinnspanne genauer angeschaut habe und vor allem das Risiko, das durch die Kapitalinvestitionen im Einkauf entstanden wäre. Da brauchen nur wenige Flops bei zu sein, und schon fressen die den mageren Gewinn aus den anderen Bereichen wieder auf.
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Bruze« (13. Mai 2006, 16:54)


dirie

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17

Samstag, 13. Mai 2006, 17:54

Zitat

Original von Bruze
Wenn ein Verkäufer 5-10 Minuten für ein EUR 5,99-Hörspiel recherchieren muß, dann fressen schon die Lohnkosten den Verkaufsgewinn mehr als auf. Das mag man beklagen, aber aus betriebswirtschaftlicher Sicht erscheint mir das Desinteresse verständlich.


Das ist natürlich eine traurige Tatsache. In unserem örtlichen Medi-Max werden grundsätzlich keine CD-Bestellungen mehr entgegengenommen. Das betrifft selbst gängige Titel aus dem Musik-Bereich, die bei großen Plattenfirmen erschienen sind. Da müsste man denn schon warten, ob die gewünschte CD vielleicht irgendwann doch noch einmal mitgeliefert wird.

CD-Abteilungen werden in vielen Geschäften ohnehin nur noch betrieben, weil sie Kunden in den Laden locken, die dann irgendwann vielleicht auch noch mal ein Computerspiel kaufen oder einen Handyvertrag unterzeichnen, was dann den Gewinn bringt. So sagte mir zumindest einmal der Vater eines Freundes, der bis vor kurzem ein Hifi-TV-Geschäft geführt hat.

Jaxx

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18

Samstag, 13. Mai 2006, 20:32

Wenn ich lese, wie viele Hörer ihre HSP bei pop.de oder bei anderen online-Shops bestellen, dann ist es doch auch kein Wunder.

Sicherlich kann man hier die Frage stellen wieso so viele online bestellen? Was war zuerst da? Die leeren Regale oder die Bequemlichkeit der Käufer?

Sicher ist, dass der Boom der HSP vorbei ist und sicherlich habe die Kleinen es wesentlich schwerer als die Großen.

19

Samstag, 13. Mai 2006, 21:36

Zitat

Original von Jaxx
Sicherlich kann man hier die Frage stellen wieso so viele online bestellen? Was war zuerst da? Die leeren Regale oder die Bequemlichkeit der Käufer?


Was heißt Bequemlichkeit der Käufer? Praktisch wäre das schon immer gewesen, schließlich gab es ja auch früher schon Versandhandel. Doch erst mit dem funktionierenden Internet hat man auch die Infrastruktur, um sich für einen Kauf von CDs ausreichend informieren zu können: Bilder vom Artikel, gute Inhaltsbeschreibungen, oft sogar noch Reinhörmöglichkeit, ohne daß man vor einem CD-Spieler im Laden Schlange stehen muß. Und dann ...

Zitat

Im ersten Quartal 2006 hatten 65 Prozent aller deutschen Erwachsenen einen Zugang zum Internet.


Wozu braucht man denn da im Ernst noch einen schlecht sortierten Laden? Und ein kurzes Posting im Forum bringt einem mehr Information als es ein Verkäufer zu einem Hörspiel (in der Regel) je geben könnte.

Zitat

Sicher ist, dass der Boom der HSP vorbei ist und sicherlich habe die Kleinen es wesentlich schwerer als die Großen.


Bist du dir da wirklich so sicher? Ich habe eher den Eindruck, daß man im Moment so viele Hörspiele neu kaufen kann wie noch nie seit den 80er Jahren. Und das die Zahl der Produktionen (und auch Wiederauflagen) immer mehr zunimmt. Ganz zu schweigen von den unüberschaubar gewordenen Hörbuchproduktionen.

Aber ich kenne natürlich nicht die Verkaufszahlen der Verlage.
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20

Samstag, 13. Mai 2006, 21:56

@ Bruze: Das hast du sehr gut beobachtet, der Boom bei den Hörspielen ist noch gar nicht da. Schätzungsweise 2008-2009. :)
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Simeon Hrissomallis« (13. Mai 2006, 21:56)