Stachelrochen tötet „Krokodiljäger“ Steve Irwin
Steve Irwin
„Ich habe keine Angst davor, mein Leben zu verlieren, solange ich einen Koala oder ein Krokodil oder ein Känguru oder eine Schlange retten kann“, sagte der legendär gewordene australische „Krokodiljäger“ Steve Irwin. Nun schließlich wurde ihm eine Spezies aus seiner geliebten Tierwelt zum Verhängnis. Als der weltweit bekannte Australier am Montag, den 4. September, für eine Unterwasser-Dokumentation zu einem Tauchgang aufbrach, ereignete sich schließlich eine fatale Kontaktaufnahme mit einem im Great Barrier Reef weit verbreiteten Stachelrochen.
War Krokodiljäger Steve Irwin bisher jedoch vor jeglichen tierischen Übergriffen, die er im Laufe der Jahre und Filmarbeiten zu seiner TV-Serie „Crocodile Hunter“ meistern musste, gewappnet, so sollte ihm das Schicksal dieses Mal wenig hold sein: Der ihn mitten ins Herz treffende bajonettartige Giftstachel, des Meeresbewohners beendete sein Leben abrupt. Steve Irwin starb noch bevor ein Notarzt vor Ort und Stelle war.
500 Millionen Fans sahen seine Fernsehsendung
Bekannt geworden war Irwin bereits Anfang der 90er Jahre, als er zunächst den Zoo seiner Eltern im australischen Bundesstaat Queensland übernahm und ihn nicht nur für die Zuschauer vor Ort attraktiv, sondern durch seine seit 1992 ausgestrahlte Fernsehserie weltweit zum Touristenmagneten machte. Tatsächlich spielte die Serie Traumgewinne ein, lief in 137 Ländern über den Bildschirm und wurde nach eigenen Aussagen von ca. 500 Millionen Fans rund um den Globus mitverfolgt.
Kritik gab es zumeist aus dem Heimatland
Trotz seines aktiven Einsatzes für die australische Tierwelt – ein Großteil der Erträge seiner Fernsehshow floss in Naturerhaltungsmaßnahmen und in die nach ihm benannte Tierschutzorganisation SIWF – stand der 44-jährige Krokodiljäger nicht selten in der öffentlichen Kritik. Nicht nur die oft waghalsigen Manöver, mit denen er sich in Gefahr brachte, indem er beispielsweise Krokodile mit der bloßen Hand fing, sondern auch sein etwas kontroverser Auftritt vor zwei Jahren waren hierfür eine Ursache: Damals zeigte er sich bei der Fütterung eines viermeterlangen Krokodils mit seinem gerade einmal einige Monate altem Sohn auf dem Arm. Nicht nur seit diesem Tag war seine Beliebtheit im Heimatland weniger groß, als anderswo auf dem Erdball. Schließlich verkörperte er in seinen khakifarbenen Abenteuerhosen das Bild des unzivilisierten Aussies, was selbst seitens der Politik hartnäckig diskutiert wurde: Gerade Peter Beattie, der Ministerpräsident des Bundesstaates Queensland war diesbezüglich ein vehementer Kritiker Steve Irwins.
Nach dessen Tod scheint man sich in „down under“ allerdings plötzlich des Gegenteiles zu besinnen. Kurz nach bekannt werden des verhängnisvollen Tauchunfalls würdigte Beattie die Verdienste des „Crocodile Hunters“ um den Bundesstaat Queensland und den gesamten Kontinent. Matthew Hingerty, Chef des Tourismusrates, erkor den selbsternannten Adrenalinjunkie sogar zur australischen Ikone, der das Land einen wahren Imagegewinn verdankt habe. Sein Tod jedenfalls erfolgte wohl letztlich so, wie er es gewollt hätte. Nicht an irgendeiner langwierigen Krankheit leidend auf dem Sterbebett, sondern in den Tiefen des Ozeans durch tierische Fremdeinwirkung.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »miedo« (4. September 2006, 18:35)