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Grusel/Horror: Bram Stoker - Dracula

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Freitag, 12. März 2004, 10:50

Bram Stoker - Dracula

Bram Stoker - Dracula


Hörspiel
Deutsche Grammophon
ca. 312 Minuten
5 CD-Box; Preis: 20,90 €; ISBN: 3-82911311-0

Sprecher:
Graf Dracula - Lutz Riedel
Jonathan Harker - Robin Brosch
Mina Murray (später Mina Harker) - Kristina von Weltzien
Dr. John Seward - Michael Bideller
Prof. Abraham van Helsing - Uli Plessmann
Lucy Westenraa - Jennifer Böttcher
Arthur Holmwood (später Lord Godalming) - Stephan Schwartz
Quincey P. Morris - Andreas Birnbaum
Renfield - Holger Mahlich
Korrespondent des "Dailygraph" - Torben Liebrecht
Kapitän der "Demeter" - Douglas Welbat
Wärter Simmons - Jan David Rönfeldt
Schwester Agathe / Wirtsfrau "Goldene Krone" - Elga Schütz
Kutscher / Herr Hawkins - Wolf Rathjen
Kapitän der "Zarin Catharina" - Peter Weis
Frau Westenraa - Angelika Thomas
Sachverwalter Samuel Billington - Nima Gholiagha
Vampirfrauen - Delphine Martineau / Wenke Kleine-Benne

Covertext:
Ein Hörspiel anhand der deutschen Erstübersetzung aus dem jahre 1908 von Heinz Widtmann, erschienen im Altmann Verlag, Leipzig.

Dracula, der berühmteste Schauerroman aller Zeiten, fesselt seit 95 Jahren die Gruselfans. Seine Kombination aus Tagebüchern, Briefen und Zeitungsartikeln erzielt eine derart authentische Wirkung, dass man durchaus zu der Annahme bereit ist, Bram Stroker selbst sei das zweifelhafte Geschick der Unsterblichkeit zuteil geworden. Das subtile Wechselspiel aus Text, experimentellem Sounddesign und szenarischer Musik in der neuen Hörspielfassung umgibt die Präsenz seiner Aussage mit einem neuzeitlichen Gewand.




Kritik:

Dracula, DIE Geschichte über den Blut saugenden Grafen aus Transsilvanien, ist einer der meist adaptierten Stoffe der Literaturgeschichte - aber dieses Hörspiel hier ist anders als seine Vorgänger: es hält sich in weiten Teilen sehr detailgetreu an die Romanvorlage. Und das ist gut so, bietet doch Bram Stokers geniale Geschichte, eines der meistverkauften Bücher aller Zeiten, so viel mehr Inhalt, als alle Filme und Vertonungen bislang zu bieten hatten. Dracula, dessen Geschichte eigentlich in Form eines Briefromans erzählt wird, und die dadurch auch als nicht verfilmbar gilt, liegt hier erstmals in einer Vertonung vor, die dem Original sehr nahe kommt, und mit Hilfe der sehr guten Buchbearbeitung von Oliver Coors und unter der Regie von Anja Wagener und Wenke Kleine-Benne entstand ein Hörspiel-Projekt, das unglaublich präzise die unheimliche Atmosphäre des Romans einzufangen versteht.

Dies liegt natürlich auch an der herausragenden Sprecherriege, die für das Hörspiel zusammengestellt wurde - von Lutz Riedel und Stephan Schwartz über Robin Brosch und Kristina von Weltzien bis hin zu Uli Plessmann und Douglas Welbat gibt hier jeder im Cast sein wirklich Allerbestes und trägt zum Gelingen des über sechsstündigen Epos bei.
Das Label Deutsche Grammophon Literatur kann natürlich auf ein Musikarchiv zurückgreifen, das seinesgleichen sucht, und so lässt auch die Musikauswahl keinen noch so kleinen Makel aufkommen: egal ob Mahler, Mussorgsky oder Gustav Holst - der Klangteppich, der das Hörspiel trägt und begleitet, ist grandios, aber niemals so aufdringlich, dass er mehr Aufmerksamkeit beansprucht als die Story selbst, und so niemals vom Geschehen ablenkt.
Effekte werden in diesem Hörspiel, das durch die langen vorgetragenen Briefwechsel manchmal eher einer szenischen Lesung gleicht, eher dosiert eingesetzt, nichtsdestotrotz kommen die Geräusche und sonstigen Effekte auf den Punkt genau daher und erzielen eine fantastische Wirkung.

Das grandiose Hörerlebnis fordert vom Hörer unbedingte Konzentration und viel Zeit, belohnt aber mit einer gruseligen, bedrohlichen Atmosphäre, die ich noch nie bei einer Dracula-Vertonung so intensiv erlebt habe: 6 Stunden und 12 Minuten lassen viel Raum für Details, und die Details sind es, die diese Dracula-Fassung so atmosphärisch dicht und lebendig werden lassen. Viele Tagebuchnotizen und Telegramme werden vorgetragen, und so wechselt die Erzählerperspektive ständig, was dem Hörspiel gut tut und den Hörer fesselt. Ab CD 3 wird die Handlung dann zunehmend dramatischer und spannender, und Tempiwechsel und Musik wissen die Dramatik noch zu forcieren - toll!

Die 5 rappelvollen CDs sind leider nur jeweils mit 4 Tracks bestückt, was ein echter Wermutstropfen ist, denn die anwählbaren Szenen sind dadurch sehr lang.
Einziger weiterer Kritikpunkt ist das magere Booklet, das man ruhig von 4 auf 8 Seiten hätte aufstocken dürfen - ein paar Infos zur Geschichte und zu den Sprechern wären schön gewesen, so aber gibt es nur eine genaue Trackaufstellung sowie die Sprecher- und Produktionsdaten zu lesen.
Die Covergestaltung ist ansprechend und schlicht genial, das Bild mit den hängenden Fledermäusen ist an Düsternis und unheilvollem Grauen wohl nicht zu überbieten, ohne dass auch nur ein Tropfen Blut gezeigt werden müsste...



Fazit:

Ein brillantes Hörerlebnis - so detailgetreu, bedrohlich und faszinierend ist Bram Stokers Dracula noch nie vertont worden! Eine wahnsinnig tolle Atmosphäre, sehr gute Sprecher und Musik sowie eine Umsetzung sehr nah an der Romanvorlage garantieren Freunden des 'großen' Hörspiels einen alptraumhaft intensiven Hörgenuss! :up:



Weitere Info: http://www.dg-literatur.de
Hörproben: http://www.dg-literatur.de/page_13333.jsp
Shop: http://shop.dg-literatur.de/detailanz/pr….rt?prid=311501
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2

Freitag, 12. März 2004, 11:03

Klasse Rezi, Grünspatz!! ...mal wieder! :grins:
Der Graf hat sich bei mir auch schon ein Stelldichein gegeben und ich bin ebenfalls begeistert von der Umsetzung, runde Sache das.

3

Freitag, 12. März 2004, 11:05

Muss mir das Teil doch mal zulegen

4

Freitag, 12. März 2004, 12:28

ich fand das mann es sogar, von der atmosphäre her, mit der verfilmung von coppola gleichsetzen kann.

bisher wirklich die beste vertonung des themas, obwohl mich die länge vorher etwas abgeschockt hatte, konnte ich doch keine pause beim hören machen !!! :DD

Evil

second sight

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5

Freitag, 12. März 2004, 21:19

Was?! Hab ich das richtig gelesen? Lutz "Jan Tenner" Riedel als Obervampir?! Hört sich ja intressant an.
Wurde nicht Kommisar Mallmann (L.Riedel) bei der Sinclair Serie nicht auch zu einem Vampir (Dracula 2)?! Leider erst viel später und auch nur im Roman. Na dann passt's ja.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Evil« (12. März 2004, 21:20)


6

Freitag, 12. März 2004, 21:57

Zitat

Original von Evil
Was?! Hab ich das richtig gelesen? Lutz "Jan Tenner" Riedel als Obervampir?! Hört sich ja intressant an.


Riedel kann echt abgründig sprechen! :]
Super besetzt, würd ich sagen. Auch große Klasse war er in H.P. Lovecrafts 'Der Schatten über Innsmouth', das aber leider 'nur' eine Lesung für zwei Sprecher ist.
Ich finde, Riedel ist als 'NUR'-Stimme noch besser als beim Synchron.
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dirie

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7

Samstag, 13. März 2004, 08:40

Dem Lob meiner VorrednerInnen kann ich mich nur anschließen. Ich wünschte mir von diesem Produktionsteam noch weitere Umsetzungen klassischer Schauergeschichten mit derselben Detailtreue.

Übrigens wird auch Sven Stricker die Geschichte im Laufe dieses Jahres für den Hörverlag vertonen.
Quelle: www.stimmart.de

8

Samstag, 13. März 2004, 10:08

Zitat

Original von dirie
Übrigens wird auch Sven Stricker die Geschichte im Laufe dieses Jahres für den Hörverlag vertonen.
Quelle: www.stimmart.de



Das kann ja eigentlich auch nur gut werden. :]
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