Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: CLH - Hoerspielforum und mehr. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

1

Freitag, 1. Oktober 2010, 22:06

Wasserwerfer und Reizgas gegen eine angemeldete Jugenddemonstration - das wird die Schwarzgelben hinwegfegen

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich bin völlig entsetzt wegen des Polizeieinsatzes in Stuttgart! :kotz:

Dabei ist es auch völlig egal, ob man für oder gegen das Projekt Stuttgart 21 ist. Aber mit Bundespolizei und landesweiten Polizeieinsatzkräften Demonstranten niederzuknüppeln zu lassen, das darf nicht sein.

Und von gewaltbereiten Demonstranten zu reden, wenn Kastanien geworfen werden, ist einfach eine Unverfrorenheit. Für wie bescheuert halten die uns? Da sollten mit Brachialgewalt Fakten geschaffen werden, und das ist auch tatsächlich gelungen.

Anders als noch vor 20 oder 30 Jahren prügelt die CDU/FDP dort nämlich auf ihre eigene Klientel ein - konservative Eltern, alte Leute, Schüler. Das sind nicht ein paar verrückte Autonome, sondern CDU-Stammwähler, die seit 60 Jahren nix anderes gemacht haben, als die CDU in BW an der Macht zu halten. Und diesen Abend werden sie nicht vergessen, nicht in den nächsten 10 Jahren.

Und daß das Recht des Bauherren durchgesetzt werden mußte, wie dieser bescheuerte Innenminister meint, kann mir keiner erzählen. Warum um alles in der Welt muß man nachts in der Dukelheit 200 Jahre alte Bäume fällen?

Aber diese Schwachköpfe unterschätzen die Schwaben, wenn's um's Geld und ihre Heimat geht, schauen die genauer hin. Erst sollte es 2 Mrd kosten, dann 3, dann 4, und jetzt geht's schon in den zweistelligen Bereich.

Aber wie dem auch sei, der Staat darf bei einem Projekt mit 20 Jahren Vorlauf Dinge nicht mit Gewalt durchsetzen. Gestern waren es nur 3000-4000 tausend, wollen sie gegen 100.000 mit Militär vorgehen? Diese Arschgeigen in der Landesregierung glauben, daß sie das dürfen, aber sie werden sich noch umgucken. Dieser Sturm wird sie hinwegfegen, im März in BW, und dann auch im Bund.

Und ich Schwachkopf habe die auch beim letzten sowohl in BW als auch im Bund gewählt. :junge:

Aber ich war auch in den 80er Jahren als Jugendlicher bei den großen Friedensdemos dabei, auch wenn ich manches heute anders sehe. Aber ich habe nicht vergessen, daß ich selbst auf so einer Demo sein könnte, auch wenn ich jetzt eher konvervativ bin.

Aber ich will nicht, daß mit Wasserwerfern und Schlagstöcken auf Bürger losgegangen wird! :schimpfen: Soviel Geduld muß der Staat gegebenenfalls haben, abzuwarten. Die Bäume zum Fällen laufen ja nicht weg. :stein:

Der nächste Ministerpräsident in BW wird grün sein, und meine Stimme ist gestern abend von Schwarz zu Grün gewandert. :rot:
Zahlreiche Hörspiel-LPs zum Anschauen und Kaufen

Bruzes Plattenkiste & Hoerspielplatte.de


Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Bruze« (2. Oktober 2010, 18:45)


joe adder

praktiziert MOVEMBER das ganze Jahr, jedes Jahr!

Beiträge: 7 110

Wohnort: Land der Antipoden

Beruf: Gentleman

  • Nachricht senden

2

Freitag, 1. Oktober 2010, 22:42

*unterschreib*
"Warum sollte ich mich fürchten? Ich kenne keine Furcht."

Für meine Fotos auf EYEEM: The Art Of Daydreaming <== bitte hier klicken!

zakmckracken

unregistriert

3

Samstag, 2. Oktober 2010, 03:19

Schwarz-Gelb MUSS sich beeilen mit dem Projekt.

Das ist nicht meine Meinung, aber so schätze ich die Lage ein.

Denn wenn die Wahlen im März '11 eine Volksabstimmung für oder gegen "Stuttgart 21" sein werden, soll das Projekt schon so weit sein, dass es da kein Zurück mehr geben wird.

Ich komme selbst aus Rheinland-Pfalz, bin nun 22 Jahre alt und habe mich immer als liberaler (habe FPD aber nie gewählt) verstanden. Ich war nie in Stuttgart und persönlich keine Interessen an dieser Stadt. Aber ich bin gegen "Stuttgart 21", ich habe mir die Zukunftspläne angesehen und war schockiert.

Ein Beispiel: Die S-Bahn muss sich in dem Modell ein Gleis mit ICE/IC teilen, dh wenn die S-Bahn mal etwas später kommt (kommt ja mal vor), hängen die Schnellzüge dahinter.

Meine Meinung ist:

Das Ganze ist sehr verdächtig (Bruder vom Bürgermeister hat den Bauauftrag bekommen), man sch***t auf die öffentliche Meinung und es zeigt mal wieder, wie leichtfertig die meisten Politker mit unserem Geld umgehen. OBWOHL sie genau wissen, dass wir vom Bund bis in die Kommunen EXTREM verschuldet sind.

Was ist das für eine Welt? Rechtlich ist die Sache einwandfrei, aber gerecht ist sie nicht :-(

*Unterschreib auch bei Bruze!*

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »zakmckracken« (2. Oktober 2010, 03:20)


Beiträge: 555

Wohnort: Baden-Württemberg

Beruf: Verkaufsberater

  • Nachricht senden

4

Samstag, 2. Oktober 2010, 09:13

Ich bin keinesfalls rechts gerichtet und verurteile die Maßnahmen die die Polizei ergriffen hat sehr scharf.

Auch darf jeder in Deutschland seine freie Meinung äußern.

Aber (und das hat jetzt nichts mit Stuttgart21 direkt zu tun): Wenn die Polizei mehrmals Menschen zu einer Veränderung einer Maßnahme auffordert, und diese Menschen kommen der Aufforderung nicht nach, so müssen härtere Maßnahmen getroffen werden.

Egal ob es sich um eine Schlägerei auf dem Oktoberfest handelt, Schaulustige bei einem Unfall, eine Sitzblockade vor einem Kernkraftwerk, oder ein Familienstreit in der Wohnung: Wer nicht folgt fliegt raus! Um es mal so zu sagen.

Eine Personengruppe kann von mir aus streiken. Ich wäre da auch sofort dabei wenn es sich darum handeln würde, daß wir Deutschen nur noch 7 Urlaubstage haben und bis 75 arbeiten müssen. Aber wenn die Polizei auffordert, daß ich mich in nachtschlafender Zeit ruhig zu verhalten habe, so würde ich trotz meines Frustes der Aufforderung nachkommen und mache halt am nächsten Tag damit weiter!
Irgendwie und irgendwer muß eine Ordung schaffen in einem Chaos. Nur: Wer verursacht das Chaos? Sicherlich nicht die Polizei. Die wäre erst gar nicht da, würden keine Flaschen geworfen, Straßen blockiert und ein Bauprojekt behindert.
Und daß Deutschland jetzt urplötzlich zum Polizeistaat verkommt halte ich für die blödeste Aussage überhaupt (ohne jetzt jemanden persönlich zu zitieren).

Egal welche Farbe die Regierung hätte: Stuttgart21 wäre ohnehin gebaut worden, da das Projekt mehr Vorteile wie Nachteile hat!

5

Samstag, 2. Oktober 2010, 10:27

Aber (und das hat jetzt nichts mit Stuttgart21 direkt zu tun): Wenn die Polizei mehrmals Menschen zu einer Veränderung einer Maßnahme auffordert, und diese Menschen kommen der Aufforderung nicht nach, so müssen härtere Maßnahmen getroffen werden.


Die friedliche Demo der Schüler im Schlosspark war eine genehmigte Demonstration. Und die Art der Maßnahmen der Polizei sind so etwas von über das Ziel hinausgeschossen, das ist nicht abstreitbar. Oder findest du es Verhältnismäßig wenn Kinder und ältere Menschen mit Wasserwerfern, Reizgas und Schlagstöcken zurückgetrieben werden? So hart wie gestern in Stuttgart geht die Polizei sonst nur bei Ausschreitungen mit Linken und Rechten Radikalen um, Menschen die Gullideckel, Sprengkörper oder Wackersteine werfe, sich vermummen und die "Umgebung" demolieren.

Aber die Herren Politiker haben die Stuttgarter ja auch mit solchen "Agressoren" gleich gesetzt, dann muss man das ja glauben...

Stuttgart21 wäre ohnehin gebaut worden, da das Projekt mehr Vorteile wie Nachteile hat!


Da gibt es inzwischen aber sehr viele Meinungen die das nicht mehr so sehen. Selbst der Architekt der an der Planung beteiligt war sagt inzwischen, dass es ein Fehler wäre, dass umzusetzten. Davon mal ab, dass seit der ursprünglichen Planung in den 90ern weitere Erkenntnisse dazu gekommen sind, geologische, finanzielle, Verkehrstechnische die die vermeintlichen Vorteile von S21 zunichte machen.

Beiträge: 555

Wohnort: Baden-Württemberg

Beruf: Verkaufsberater

  • Nachricht senden

6

Samstag, 2. Oktober 2010, 10:48

Oder findest du es Verhältnismäßig wenn Kinder und ältere Menschen mit Wasserwerfern, Reizgas und Schlagstöcken zurückgetrieben werden?
Ich bin mit meiner persönlichen Meinung in der Mitte und auch zwiegespalten: Das was die Polizei sich geleistet hat ist total daneben. Auch gezielt mit Pfefferspray auf einzelne Personen zu zielen ist ein Ausraster einzelner Polizisten und darf so nicht sein.

Aber: Was haben überhaupt Kinder in so einer Demonstration verloren? Ich bin zwar kein Vater, aber mein gesunder Menschenverstand sagt, daß ich meine Kinder zu so einer Demonstration nie und nimmer mitnehmen würde. Die Aufsichtspflicht ist für mich als Elternteil absolut verletzt, da ich in einer Menschenmenge eine solche auch gar nicht besitzen und die Situation überblicken kann!

7

Samstag, 2. Oktober 2010, 10:50

danke Bruze. Der spricht mir aus der Seele.

8

Samstag, 2. Oktober 2010, 12:14

@Maelstroem: Du hast als Schüler wohl an keinen Demos teilgenommen?

Mal ganz davon ab, bis auf den Ausraster der Polizei vorgestern, war Stuttgart 21 bisher eine absolut friedliche "Demonstration".

Und wenn ich mein Kind in meiner Nähe habe, dann kann ich es auch beaufsichtigen. Sonst dürfte man Kinder ja nirgends mehr mit nehmen wo mehr als 10 Leute sind...

9

Samstag, 2. Oktober 2010, 13:17


Aber (und das hat jetzt nichts mit Stuttgart21 direkt zu tun): Wenn die Polizei mehrmals Menschen zu einer Veränderung einer Maßnahme auffordert, und diese Menschen kommen der Aufforderung nicht nach, so müssen härtere Maßnahmen getroffen werden.


Das ist völliger Blödsinn! Es MUSS überhaupt nichts, sondern bei allen Aktionen muß vor allem die Verhältnismäßigkeit der Mittel gewahrt werden. Es besteht nicht der geringste Zwang für eine Stadtverwaltung oder auch für die Einsatzleitung, Anweisungen um jeden Preis mit Gewalt durchzusetzen. Dann müßten bei jeder kleineren Demo, wo nicht jeder sofort die Anweisungen der Polizei befolgt, gleich Wasserwerfer und Schlagstöcke eingesetzt werden. Und genau das ist es, was die Polizei normalerweise vermeidet. Ich habe selber Bekannte im Polizeidienst, Deeskalation ist das oberste Stichwort, nicht Durchsetzen des Rechts um jeden Preis.

Und wie gesagt, daß man in dunkler Nacht bei einem 20jährigen Projekt auf eine genehmigte Schülerdemo einschlägt, ist absolut unverhältnismäßig. Da muß man halt als Stadt gegebenenfalls noch ein paar Tage oder Wochen warten, wird sonst auch gemacht.

Und das muss auch manchmal gemacht werden. Man stelle sich vor, daß dort nicht 3000, sondern 100.000 Menschen oder 1.000.000 demonstrieren, dann möchte ich mal sehen, ob der Einsatzleiter auch noch meint, zuschlagen zu müssen. Die Herren Politker haben noch nicht so richtig begriffen, wie das Spiel funktioniert. Sie könnten gerade zur 20-Jahrsfeier der Einheit durch einen Blick in die Geschichtsbücher lernen, wie das ausgehen kann, wenn man den realen Willen der Bürger ignoriert.

Und ich habe als 15-jähriger Schüler auch demonstriert, und es war mein gutes Recht, und dieses Recht hätte ich mir um keinen Preis nehmen lassen.



Und daß Deutschland jetzt urplötzlich zum Polizeistaat verkommt halte ich für die blödeste Aussage überhaupt (ohne jetzt jemanden persönlich zu zitieren).


Du irrst dich! Denn ein Hauptkriterium der ethische Beurteilung von Handlungen ist die Frage, was passieren würde, wenn es immer so gemacht würde. Natürlich ist Deutschland im Moment kein Polizeistaat. Aber diese eine konkrete Maßnahme entsprach der eines Polizeistaates. Und kein Politiker und kein Einsatzleiter der Polizei hat das Recht, auf unsere Jugend einprügeln zu lassen, und erst Recht nicht, wenn sie ihre erste angemeldete Demo durchführen.

Das ist das Oberhinterletzte und die politisch Verantwortlichen sollten möglichst schnell ihren Hut nehmen und irgendwo in einem baden-württembergischen Kloster Buße tun, vielleicht zusammen mit Mixa ...
Zahlreiche Hörspiel-LPs zum Anschauen und Kaufen

Bruzes Plattenkiste & Hoerspielplatte.de


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Bruze« (2. Oktober 2010, 13:23)


10

Samstag, 2. Oktober 2010, 13:36

Die Süddeutsche bringt's auf den Punkt (Quelle: SZ vom 2.10.2010):

Zitat


Ein Kommentar von Heribert Prantl

Der Rechtsstaat einer aufgeklärten Demokratie kann nicht einfach sagen: Geht aus dem Weg, Leute, das ist beschlossen, das wird jetzt durchgesetzt. Nicht bei Großflughäfen, nicht bei der Atompolitik - und nicht bei Suttgart 21.

Das Wort Demonstration kommt von demonstrare; das heißt "etwas zeigen". Die Demonstrationen in Stuttgart zeigen, dass ein moderner Rechtsstaat kein Staat sein darf, der Entscheidungen einfach exekutiert; ein moderner Rechtsstaat muss, zumal wenn es um riesige Bauprojekte geht, auch für schon getroffene Entscheidungen werben, immer wieder - und er muss sie notfalls korrigieren.

Der Rechtsstaat einer aufgeklärten Demokratie kann (ob es um Großflughäfen, Atomkraftwerke oder um Stuttgart 21 geht) nicht einfach sagen: Geht aus dem Weg, Leute, das ist schon vor ewigen Zeiten so beschlossen und verkündet worden, das ist jetzt abgehakt, das wird jetzt durchgesetzt. Sicher, es muss Planungssicherheit geben. Aber die entsteht nicht dadurch, dass man den Demonstranten alte Planfeststellungsbeschlüsse um die Ohren schlägt. Planungssicherheit entsteht, wenn man den "Demos", das Volk, die Bürger also, überzeugt; wenn man auf Kritik eingeht, die Planungen prüft und gegebenenfalls verändert.

Als 1994 das Projekt Stuttgart 21 öffentlich vorgestellt wurde, ging ein Teil der Demonstranten von heute gerade in die Grundschule; die Raumordnungsverfahren und Projektbeschlüsse zu Stuttgart 21 lagen nicht in ihrer Schultüte. Und die Senioren unter den Demonstranten? Wussten sie nicht alles über Stuttgart 21 oder hätten zumindest alles wissen können? Sie haben die Politiker gewählt, die das Großprojekt beschlossen haben.

Muss es nicht damit sein Bewenden haben? Wenn es so wäre, dann wäre das Grundrecht der Demonstrationsfreiheit ein Larifari-Grundrecht. Natürlich darf auch gegen ein längst beschlossenes Großprojekt demonstriert werden, natürlich dürfen auf diese Weise an die Politik Gesichtspunkte herangetragen werden, die vor einem Jahrzehnt womöglich noch gar nicht bekannt waren.

Es gibt die Rechtsfigur des Wegfalls der Geschäftsgrundlage. Wenn die Geschäftsgrundlage für einen Vertrag wegfällt, dann muss der Vertrag angepasst werden. Bei Großprojekten ist es nicht anders. Man kann die Demonstrationen in Stuttgart als die vehemente Aufforderung an die Politik verstehen, zu überprüfen, ob sich aufgrund von neuen Erkenntnissen die Geschäftsgrundlage für das Projekt grundlegend verändert hat.

Der Massenprotest ist also kein Angriff auf die repräsentative Demokratie. Womöglich ist er aber auch ein Vorgriff auf sich neu bildende Mehrheiten. Und im Übrigen ist eine repräsentative ja keine blinde Demokratie. Sie darf sich von Kritik überzeugen lassen, muss es aber nicht.

Wie soll der Staat also mit den Protesten umgehen? So, wie es Leuten gebührt, die ein Grundrecht in Anspruch nehmen. Mit drakonischen Mitteln kann ein Staat zwar innere Sicherheit herstellen; inneren Frieden erreicht er auf diese Weise nicht. Mit Polizei, Wasserwerfern, Pfeffergas und Motorsägen kann der Staat nicht überzeugen. Polizeibeamte sind nicht die Gebrechlichkeitspfleger der Politik. Polizeibeamte sind auch nicht die Mediatoren für eine gespaltene Gesellschaft; für Schlichtung ist die Politik da.

Ein Oberbürgermeister, der sich vor den protestierenden Bürgern versteckt, verdient daher eigentlich den Namen "Bürgermeister" nicht. Und ein Ministerpräsident wird nicht dafür gewählt, dass er nun den Rambo mimt. Nicht der Protest in Stuttgart ist also unnormal, sondern die Politik. Womöglich muss sie einen Volksentscheid suchen, um zur Normalität zurückzufinden.
Zahlreiche Hörspiel-LPs zum Anschauen und Kaufen

Bruzes Plattenkiste & Hoerspielplatte.de



joe adder

praktiziert MOVEMBER das ganze Jahr, jedes Jahr!

Beiträge: 7 110

Wohnort: Land der Antipoden

Beruf: Gentleman

  • Nachricht senden

11

Samstag, 2. Oktober 2010, 13:54

Polizeibeamte sind nicht die Gebrechlichkeitspfleger der Politik. Polizeibeamte sind auch nicht die Mediatoren für eine gespaltene Gesellschaft; für Schlichtung ist die Politik da.


Man bedenke dies!
"Warum sollte ich mich fürchten? Ich kenne keine Furcht."

Für meine Fotos auf EYEEM: The Art Of Daydreaming <== bitte hier klicken!

Beiträge: 555

Wohnort: Baden-Württemberg

Beruf: Verkaufsberater

  • Nachricht senden

12

Samstag, 2. Oktober 2010, 15:05

Eine Sauerei wie mit den Leuten umgegangen wurde. Das stimmt und darf so nicht sein!

Ich war noch nie auf einer Demonstration und war auch nicht in Stuttgart dabei. Ich versetze mich immer in die Situation vor Ort:

1. Ein Bautrupp hat den Auftrag, Bäume zu fällen.

2. Der Bautrupp gelangt nicht zur Baustelle, da zu viele Leute den Weg und die Baustelle selbst blockieren.

3. Polizei wird geholt, bzw. ist vor Ort um die Menschen aufzufordern Platz zu machen.

4. Eine genehmigte Demonstration garantiert nicht einen Freibrief zu bekommen, um einen Bauauftrag zu behindern.

5. Die Menschengruppe wird mehrmals aufgefordert Platz zu machen. Und es dreht sich wirklich nur darum Platz zu machen. Die Demonstration einzustellen braucht man nicht, wurde ja genehmigt.

6. Ganz klar muß die Sache politisch geregelt werden, aber in dem Moment ist das ja nicht machbar, da Menschen ein Bauvorhaben blockieren.

7. Der Polizeieinsatz geht für mich voll in Ordung, jedoch nicht die Art und Weise. Dass ich gegen Wasserwerfer und Tränengas bin kann man mir glauben, denn solche Mittel sind generell eine Sauerei (denn ich werde so zitiert, als wäre ich FÜR die Art und Weise).

8. Ich bin eigentlich nur FÜR das Projekt, da ich die Vorteile eines Durchgangsbahnhofs für die Region erkenne und für die Zukunft von Süd Baden-Württemberg als sehr wichtig halte. Das hat mit dem Zustand vor Ort auf beider Seiten nichts zu tun.

13

Samstag, 2. Oktober 2010, 15:16

8. Ich bin eigentlich nur FÜR das Projekt, da ich die Vorteile eines Durchgangsbahnhofs für die Region erkenne und für die Zukunft von Süd Baden-Württemberg als sehr wichtig halte. Das hat mit dem Zustand vor Ort auf beider Seiten nichts zu tun.


BIst du denn, was das angeht auf dem laufenden?

Inzwischen gibt es nämlich verdammt viele Stimmen von Verkehrsforschern die sagen, dass ein Durchgangsbahnhoft mit nur 8 Gleisen, die zudem noch vom Nahverkehr wie S-Bahnen mitbenutzt werden sollen, zu einem absoluten Nadelohr führen wird.

Von wesentlich höheren Kosten als veranschlagt, geologischen Gutachten die auf den Geschehnissen bei den Erdgasbohrungen in Staufen orientieren mal ganz zu schweigen.

Beiträge: 555

Wohnort: Baden-Württemberg

Beruf: Verkaufsberater

  • Nachricht senden

14

Samstag, 2. Oktober 2010, 15:21

Der Bereich Stuttgart-Nord zu Stuttgart-Ost heute:


Der Bereich Stuttgart-Nord verbunden mit Stuttgart-Ost könnte so aussehen:


Der Stuttgarter Hauptbahnhof heute:




So könnte er aussehen wenn er gebaut werden darf:



15

Samstag, 2. Oktober 2010, 15:24

Das war jetzt keine besonders präzise Antwort auf Volkers Frage nach der Funktionalität. :grins:
Zahlreiche Hörspiel-LPs zum Anschauen und Kaufen

Bruzes Plattenkiste & Hoerspielplatte.de



Beiträge: 555

Wohnort: Baden-Württemberg

Beruf: Verkaufsberater

  • Nachricht senden

16

Samstag, 2. Oktober 2010, 15:30

BIst du denn, was das angeht auf dem laufenden?
Ja, bin ich! Bin aber in keiner Organisation Pro Stuttgart 21 und will ich auch nicht sein, sonst wäre ich nicht in der Mitte.

Es fürchteten sich auch einige Menschen, daß die Mineralquellen gefährdet seien. Neueste Gutachten haben bestätigt, daß man dem Wasser nicht zu nahe kommt: Beim Bau der
damaligen S-Bahn, der Stadtbahn und dem Planietunnel - die alle tiefer liegen als
der neue Bahnhof
- hat sich schon erwiesen, dass man die Herausforderung
des Erd- und Wasserreiches im Griff hat.

Beiträge: 555

Wohnort: Baden-Württemberg

Beruf: Verkaufsberater

  • Nachricht senden

17

Samstag, 2. Oktober 2010, 15:32

Das war jetzt keine besonders präzise Antwort auf Volkers Frage nach der Funktionalität. :grins:
Ich bin auch nicht so schnell im Bilder einsammeln... :D

Die Wiener bekommen auch einen neuen Durchgangsbahnhof:
http://www.tagesschau.de/ausland/wienerbahnhof100.html

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »MAELSTROEM« (2. Oktober 2010, 15:43)


18

Samstag, 2. Oktober 2010, 16:13

Es ist noch gar nicht klar, ob diese "Lichthuppel" überhaupt gebaut werden bzw. gebaut werden dürfen.

Aber du beantwortest meine Frage nach dem Nadelöhr nicht wirklich. Denn Architektur bringt ja nun in diesem Falle nur bedingte Vorteile...

Der Hinweis auf Wien hinkt irgendwie auch, da dort 2 Gleise mehr vorhanden sein werden, die S-Bahn getrennt fährt etc.

Zitat

hat sich schon erwiesen, dass man die Herausforderung
des Erd- und Wasserreiches im Griff hat.


Dazu gibt es inzwischen Gegengutachten

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Volker« (2. Oktober 2010, 16:14)


Beiträge: 555

Wohnort: Baden-Württemberg

Beruf: Verkaufsberater

  • Nachricht senden

19

Samstag, 2. Oktober 2010, 17:24

Aber du beantwortest meine Frage nach dem Nadelöhr nicht wirklich.
Ach so. Na dann: Heute sieht der Bahnhof so aus:

Wenn zum Beispiel ein einfahrender Zug auf dem Weg zu seinem Bahnsteig einige andere Gleise queren muss, so sind diese während der Durchfahrt blockiert. Denn: Die Gleisanlage fächert sich vor den 16 Bahnhofsgleisen auf. Daraus ergibt sich eine große Anzahl von Kreuzungen, die in vielen Fällen gleichzeitige An- und Abfahrten verhindern.

Zukünftig könnte es so aussehen:

Vier zweigleisige Strecken (von und nach Feuerbach, Bad Cannstatt, Untertürkheim und Messe/Flughafen) schließen den Hauptbahnhof an.

Also selbst wenn es mehrmals täglich Verspätungen von S-Bahnen und Zügen geben würde, so leidet nicht der Bahnsteig darunter, da keine Blockade aufkommen kann. Es hört sich immer so an, als würde es nur ein Schienenpaar von Nord nach Süd und West nach Ost geben.

Jo mei, dann lassen wir das bisherige Schienennetz wie es ist und alles bleibt beim alten.

P.S.: Das mit Wien habe ich nur verlinkt, da die Menschen dort offener sind beim Thema Durchgangsbahnhof.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »MAELSTROEM« (2. Oktober 2010, 17:27)


20

Samstag, 2. Oktober 2010, 18:02

RE: Wasserwerfer und Reizgas gegen eine angemeldete Jugenddemonstration - das wird die Schwarzgelben hinwegfegen

Der nächste Ministerpräsident in BW wird grün sein, und meine Stimme ist gern abend von Schwarz zu Grün gewandert. :rot:

Interessant das zu lesen. Aufgrund der Stuttgart21 Eskalationen hab ich erst heute Mittag drangedacht, wie man nach so ner Sache noch Schwarz oder Gelb wählen kann. Hinsichtlich der nächsten Bundestagswahlen. Rot kann man ja eigentlich auch nicht wählen.

Bleibt als "kleinstes Übel" eigentlich nur Grün übrig.

Die Grünen könnten die kommenden Wahlsieger sein, wenn sie vor allem eins machen: Die Klappe halten. Wenn sie sich ruhig halten und nirgends groß einmischen und sich dann nicht (wieder) selbst ins Abseits stellen ... dann hat Grün für kommende Wahlen gute Chancen.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Hobse« (2. Oktober 2010, 18:03)