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Kurzkommentar: Bagdad Burning

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Montag, 13. Oktober 2008, 21:47

Bagdad Burning

[isbn]3899409280[/isbn]

Nach nur zwei Monaten im Jahr 2003 ist der Irak-Krieg vorbei. Die amerikanischen Soldaten haben den Sieg schneller davongetragen als allgemein erwartet. Der Irak ist befreit, Diktator Saddam Hussein auf der Flucht. Also alles wieder in bester Ordnung?

Im August 2003 startet eine 24jährige Irakerin, die sich "Riverbend" nennt, einen Weblog. In den nächsten Tagen, Wochen, Monaten füllt sie die Seiten mit Berichten aus Bagdad, sie beschreibt, wie sehr sich ihr Leben verändert hat. Die Fundamentalisten und religiösen Fanatiker, die früher keine Rolle spielten, tauchen aus der Versenkung auf. Entführungen, Vergewaltigungen, Plünderungen, Erpressungen sind an der Tagesordnung. Die Regierung - ein Marionettentheater der Amerikaner. Der Wiederaufbau - ein abgekartetes Spiel, bei dem viel Geld fließt, aber anscheinend nichts unternommen wird. Die amerikanischen Soldaten - in vielen Fällen überfordert, hilflos. Die Versorgung mit Strom und Wasser hat mehr mit Glück als mit Planung zu tun.

In "Bagdad Burning" wurden die scharfsinnigen und -züngigen Schilderungen von Riverbend zwischen dem 17. August 2003 und dem 11. September 2004 abgedruckt. Man mag ihr vorwerfen, daß sie einige Dinge so zurecht argumentiert, wie sie ihr gerade passen. Man kommt auch nicht umhin, bei allen Schilderungen der neuen Tagesabläufe auch einmal nachfragen zu wollen, wie die "alten" unter Saddam Hussein aussahen. Und an einigen Stellen fragt man sich, ob sie sprachlich nicht etwas zu dick aufträgt. Dennoch bleibt es ein erschütternder Bericht, der ein teilweise drastisch anderes Bild vom Irak nach dem Krieg zeichnet als so mancher Kommentator oder Kriegsberichterstatter. Interessant ist auch, wie genau Riverbend die weitere Entwicklung vorhersah, die bürgerkriegsähnlichen Zustände und die Unruhen, die noch unzählige weitere Leben kosten sollten.

Für das Hörbuch wurden einige Tagebucheinträge ausgewählt, die sich inhaltlich zwar gelegentlich wiederholen, aber trotzdem einen guten Überblick über die Geschehnisse geben. Gelesen von einer überragenden Sophie Rois, die mal wieder zeigen darf, wie schnell sie Stimmungsschwankungen zwischen Wut und Zerbrechlichkeit bewältigen kann.

Der letzte Blog-Eintrag von Riverbend stammt übrigens vom Oktober 2007, nachdem sie aus dem Irak in Richtung Syrien geflohen ist. Der zweite Teil ihres Blogs wurde mittlerweile ebenfalls in Buchform veröffentlicht.

Gruß
Skywise
Radio Liederlicht
Liedermacher & Co.


Dienstag.
Kollegin 1: "Du bist ein Arsch. Läßt mich im Aufzug vom Leder ziehen über die Organisation bei der Stimmenauszählung der Kommunalwahl, und eine der Personen an Bord ist die Frau, die dafür verantwortlich war."
Kollegin 2: "Wenn's unberechtigt gewesen wäre, hätte er eingelenkt. Das weiß übrigens auch die Kollegin mit der Verantwortung."
Skywise: "Ich fand's lustig."