Andi Meisfeld 4. und die Stadt am Meer
Erster Eindruck: Dufte Abenteuer am Meer
Ein neuer Abschnitt von Meisenstedt wird eröffnet, und der liegt direkt am Meer! Andi, Armin und Aleksa wollen unbedingt hin. Glücklicherweise werden sie für ihre Heldentaten von der Königin dorthin eingeladen, nur Armin muss krank zu Hause bleiben. Dafür wollen sich Andi und Aleksa ein wunderschönes Wochenende machen doch direkt nach ihrer Ankunft beobachten sie einige merkwürdige Ereignisse. Natürlich ermitteln die beiden wieder…
Nach der wirklich genialen dritten Folge fährt Andi Meisfeld Nummer 4 mit dem Titel und die Stadt am Meer deutlich zurück. Das betrifft am deutlichsten das Tempo, das dieses mal eher gemächlich ist und stark an einige Jugendkrimiserien der 80er erinnert. Wirklich viel passiert nicht, das Intro ist relativ lang, zusammenfassen lässt sich das Hörspiel recht kurz. Trotzdem kommt zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf, dafür agieren die Sprecher zu glaubhaft und zu liebevoll, dafür sind einem die Charaktere zu nah ans Herz gewachsen. Auch in Punkto Humor ist dieses Stück nicht mehr so extrem ausgeprägt, die kalauerischen Anspielungen auf real existierende Personen - die in der letzten Folge passend und gut waren - hätten hier gestört und wären unangenehm aufgefallen. Aber so besinnt sich die Serie auf das zurück, was sie eigentlich sein will: Eine Hommage an Juniordetektivhörspiele in neuem, modernen Gewand. Das gelingt ganz hervorragend und bietet wieder sehr gute Unterhaltung.
Hauptfigur Andi wird wieder von Tom Steinbrecher gesprochen, der auch hier viel Liebe für das Projekt beweist und eine perfekte Leistung bringt. Unterstützung bekommt er unter anderem von Vanessa Petrou, die ehemalige No Angels-Sängerin gibt ihr gelungenes Hörspieldebut als freundliche Verkäuferin. Highlight ist dieses mal für mich Christian Rhode als unsympathischer Bürgermeister, der der Königin ziemlich viel Honig um den Mund schmiert. Weitere Sprecher sind unter anderem Andreas von der Meden, Sven Matthias und Katharina Geng.
Auch die Musik finde ich wieder außerordentlich gut, einmal mehr beweist Tom Steinbrecher sein Gespür für schöne Stimmungen. Dabei hält sie sich während der Dialoge dankenswerterweise arg zurück, sodass wir bei gesprochenen Parts nur wenig Ablenkung haben. Die Geräusche sind ebenfalls wieder realistisch und passend eingefügt.
Ich mag den Stil der Cover sehr, auch hier wird vor viel weiß eine einzige Zeichnung präsentiert, die sehr gut passt und eine Szene aus dem Hörspiel darstellt. Diese sehr zurückgefahrene Gestaltung ist definitiv ein Blickfang und sehr einprägsam, beste Voraussetzungen also um neue Käufer anzusprechen.
Fazit: Ein weiteres sehr gutes Hörspiel der Andi Meisfeld-Reihe, die ich jedem nur empfehlen kann. Weiter so!