Inhalt:
Luke Wilcox verbrennt bei lebendigem Leib in seinem Bett. Doch eigene Fahrlässigkeit in Form einer glimmenden Zigarette scheidet aus. Wilcox war Nichtraucher. Kurze Zeit später stirbt ein weiterer Mann. Scheinbar aus dem Nichts entflammt sich sein Kopf. Die gerichtsmedizinische Abteilung des NYPD um Dr. Russel Owen steht vor einem Berg unbeantworteter Fragen. Und als wäre das nicht genug, gibt ein weiterer Todesfall Rätsel auf. Ein merkwürdiger Arbeitsunfall. Sicherlich kann ein Sturz aus großer Höhe tödlich enden. Nur – warum zeigt das Opfer dann deutliche Erstickungszeichen? Woran erstickt man im leeren Saal eines im Bau befindlichen Hotels?
Story:
Schon beim Lesen der Inhaltsangabe schleicht einem der Gedanke in den Kopf: „Ah … CSI zum Hören!“. Nach dem Genuss der ersten Folge dieser Serie kann ich diesen Eindruck auch durchaus bestätigen, wenn gleich sich aufgrund der verwendeten Stimmen eher der Vergleich mit „Navy CIS“ aufdrängt. Hinzu mischt man noch eine Portion „Dr. House“ in Form eines unsagbar arroganten Chefs und fertig ist eine neue Serie, die zwar vom Ansatz her nicht besonders eigenständig ist, die aber im Hörspielbereich bisher keine ernsthafte Konkurrenz hat. Was letzten Endes zählt, dass ist der Unterhaltungswert und der ist bei „Feuer und Flamme“ ohne Frage besonders hoch. Es macht Spaß den Protagonisten dabei zu lauschen, wie sie durch gründliche Analysen die Wahrheit zu Tage fördern. Leider schleicht sich hier auch eine ähnliche Problematik ein, wie bei den Pate stehenden TV-Serien: Einem Normalsterblichen ist es nicht möglich nachzuvollziehen, ob das Beschriebene wirklich passieren könnte, oder ob es reine Fiktion ist. Da im Booklet aber ein gewisser Dr. Axel Schunk als wissenschaftlicher Berater angegeben wird kann man wohl einen Großteil der Ereignisse als „machbar“ ansehen. An sich wäre das hier wirklich eine starke Angelegenheit, wenn da nicht doch ein kleiner Wehrmutstropfen wäre: Die Optik fehlt an diversen Stellen einfach doch: Auch wenn noch so detailliert beschrieben wird, wie die Verletzung der Opfer aussehen, so kann sich fraglos nicht jeder Mensch unter den Beschreibungen etwas vorstellen. Trotz dieser kleinen „Macke“ wird hier eine knappe Stunde spannende Unterhaltung geboten, an denen wohl alle Gefallen finden dürften, die von „CSI“, „CSI: Miami“, „Navy CIS“ und Co. nicht genug bekommen können.
Sprecher:
Wie bereits erwähnt, drängt sich hier unweigerlich der Vergleich mit der TV-Serie „Navy CIS“ auf, was daran liegt, dass die Synchronstimmen von drei der Hauptdarsteller hier zu hören sind: Wolfgang Condrus, Ghadah Al-Akel und Norman Matt übernehmen auch hier die Hauptrollen. Was letzten Endes zählt sind natürlich die Leistungen und bei derart erfahrenen Profis erwartet man als Hörer schon einiges. Die Erwartungen können aber problemlos erfüllt werden, denn keiner leistet sich hier Fehltritte, im Gegenteil. Auch in den Nebenrollen geht es prominent zu, denn hier bekommt man unter anderem die Stimmen von Klaus Dieter Klebsch, Martin Kessler, Thomas Kästner und Michael Habeck zu hören. Erfreulich ist für mich die Tatsache, dass ich diesmal keine der sonst fast schon obligatorischen verschiedenen Aussprachen ausmachen konnte. Die Regie hat dementsprechend einen ordentlichen Job gemacht und auf der Seite der Sprecher bekommt man wirklich gute Leistungen geboten.
Musik und Effekte:
Auch bei der Musik lässt man sich reichlich von den großen Vorbildern in Form der erfolgreichen TV-Serien inspirieren. Harte Gitarrenklänge dringen an die Ohren des Hörers, verpackt in moderne und darum oftmals „lärmige“ Produktionen. Mir persönlich hat dieser Weg gefallen und wer Fan der TV-Serien ist, der dürfte sich hierdurch auch direkt „daheim“ fühlen, doch ebenso wird es Leute geben die ihre Probleme mit der härteren Gangart haben. Für meine Begriffe passt es aber zur Thematik und so sollte es auch sein. Bei den Geräuschen hat man ordentliche Arbeit geleistet und die verschiedenen Szenen werden sehr plastisch zum Leben erweckt. Die technische Umsetzung kann sich somit fraglos hören lassen und hinterlässt beim Hörer einen ordentlichen Eindruck.
Fazit:
Mit „Feuer und Flamme“ legt man eine sehr überzeugende erste Folge der neuen Serie „NYPDead“ vor. Man bietet dem Hörer einen interessanten Aufhänger, der in einer knappen Stunde Spielzeit spannend aufgelöst wird. Bei den Sprechern fährt man große Geschütze auf und die Leistungen können problemlos halten, was die Namen versprechen. Auch bei der technischen Umsetzung liefert man souveräne Arbeit ab und untermalt das Hörspiel mit „lärmiger“ Musik und passend eingesetzten Geräuschen. Allerdings muss man auch zugeben, dass der Serie auf der einen Seite ein wenig die Eigenständigkeit fehlt und auf der anderen Seite steht die Tatsache, dass manche Dinge sich eben doch visuell besser umsetzen lassen. Dennoch macht es insgesamt betrachtet großen Spaß diesem Hörspiel zu lauschen und darauf kommt es schließlich an. In meinen Ohren eine wirklich gute Produktion.
**** / *****
Gut (+)
© 20.12.08 by lord gösel /
Hörspiel-Maniac