Endlich als Taschenbuch erschienen.
Passend zu seinem 60. Geburtstag am 27. März 2005 tritt Harry Rowohlt nun wieder als O-Ton-Autor hervor - nicht mit verschwurbelten Gesellschaftsromanen oder hyperkomplexen Lyrikbändchen, sondern als Verfasser seiner "nicht weggeschmissenen Briefe" aus den Jahren 1966 bis 2004. Zustande gekommen ist dieser sehr komische und nicht minder lehrreiche Briefband nur dank der Kärrnerarbeit, die die tapfere Journalistin Anna Mikula als Herausgeberin auf sich genommen hat. Eine aus rund 30.000 nicht immer akribisch geordneten Lose-Blatt-Sammlung galt es zu sichten und zu einer Auswahl zu komprimieren, die die Bandbreite des Rowohlt'schen Schaffens trefflich illustrieren möge.
Adressaten dieser mal episch breiten, mal knappen, mal charmanten und mal recht rüden Briefe sind Kollegen wie Jürg Laederach, Hans Sahl oder Eugen Egner, ungeliebte Kritiker wie Fritz J. Raddatz oder Werner Fuld, aufdringliche Leserbriefschreiber, bedeutende Politiker, freundliche Buchhändler und nicht zuletzt jene Autoren, die Harry Rowohlt zu übersetzen hatte und die er als akribischer Übersetzer mit Nachfragen traktierte.
Als kleines Beispiel für alle die auch der englischen Sprache mächtig sind (sehr hilfreich, da einige Briefe auch im Original abgedruckt sind):
Another thing you can´t do as a translator:
Send a fax to the author of an autobiography, telling him you´re on page 270, you´re over the top, it´s great stuff, and could he please let his hero die?
Absolut perfekt angelegte 9,95 EUR.
Physikalische Gesetze sind dazu da, das man sie bricht.
Unterschätze nie einen Menschen, der einen Schritt zurück macht - er könnte auch Anlauf nehmen!
Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt
Wer Sex für das schönste hält, der war noch nie richtig kacken !!