"Herr der Ringe" ist natürlich ein Klassiker - auch als Hörbuch. Eigentlich ist das Hörspiel richtig gut, wenn auch mit zwei kleinen Abstrichen - der Sprecher von Frodo "leidet" mir manchmal ein bißchen zu viel und daß die Hörspielbearbeitung lange vor dem eigentlichen Finale endet, habe ich den Verantwortlichen bös' krumm genommen. Dafür sind die restlichen Sprecher wunderbar besetzt, die Dialoge glänzend ausgearbeitet und es blieb zumindest teilweise etwas erhalten, was beim Film meines Erachtens vollkommen unter die Räder geriet - die unglaubliche Leistung Tolkiens, eine komplette Welt mit unterschiedlichen Völkern sowie deren Legenden, Sprachen und geschichtlichem Hintergrund zu schaffen.
"Der kleine Hobbit" war wohl das erste Hörbuch, das ich von Tolkien in die Hand bekam. Die Umsetzung fand ich angemessen kindgerecht. Bedauerlich, daß man den Erzähler hier mit ziemlich vielen überflüssigen Passagen belastet hat ("sagte er", "sprach Bilbo", "sagte Gandalf") und offensichtlich nicht allzu viele Sprecher zur Verfügung standen, so daß die Sprecher doppelt bis fünffach eingesetzt wurden
. Aber wie gesagt - das Hörspiel geht in Ordnung und ich habe es auch immer gern gehört
"The Hobbit", die englischsprachige Produktion, war sogar fast noch mehr auf ein jugendliches bis kindliches Publikum abgestimmt, die Sprecher hatten hörbar Spaß und irgendwie wirkte die Produktion um einiges lockerer als im Deutschen. Dafür fand ich einige Sprecher wiederum schlechter als im Deutschen, teilweise auch etwas überzogen. Aber trotzdem - für ein junges Publikum war es okay.
"The Lord Of The Rings" auf Englisch war eine echte Herausforderung für die Sprachkenntnisse - sind ja auch 13 CDs + 1 Soundtrack-CD. Interessant, wie man Sprecher in verschiedenen Sprachen so unterschiedlich aussuchen kann und sie trotzdem irgendwie passen. Während Aragorn im Deutschen ja eher geheimnisvoll daherkommt, ist er im Englischen von Anfang an heroisch und läßt keinen Zweifel dran, daß er selbstbewußt nach vorne strebt. Frodo hat mir hier sehr viel besser gefallen als im Deutschen, dafür fielein einige Nebenrollen etwas schwächer aus. Übrigens sehr nett, daß Szenen, die man im Deutschen gebracht hat, im Englischen wegfielen und umgekehrt. Äußerst interessant, daß die meisten Szenen, die man hier gekürzt hat (darunter auch Tom Bombadil und die Begegnung mit den Grabunholden), auch in der filmischen Umsetzung fehlen.
"Der Elbenstern" war sehr faszinierend - Höppner hat hier eine Glanzleistung abgeliefert. Zwar gab es einige kleinere Schwächen (die Geschichte plätschert teilweise etwas zuviel), aber im großen und ganzen war die Umsetzung wirklich hervorragend.
Den Rest habe ich noch nicht gehört
Gruß
Skywise