Gruselkabinett - 33. Jagd der Vampire -2-
Erster Eindruck: Eine Vampirgeschichte einmal anders...
Zusammen mit dem Vampir Simon Ysidro ist Professor James Asher nach Paris unterwegs, um einen angeblich uralten Vampir, der dort hausen soll, zu treffen. Die ansässige Meisterin Elysée de Montadour gewährt ihnen nur widerwillig ihre Zustimmung, und so gelangen die beiden in die unterirdischen Katakomben einer alten Kirche. Doch die Begegnung mit Bruder Antonius verläuft anders, als sie es sich gewünscht haben...
Gerade einmal gute 20 Jahre ist das Werk "Jagd der Vampire" von Barbara Hambly alt, und somit gehört es zu den neueren Geschichten, die für das Gruselkabinett umgesetzt werden. Durch seine Andersartigkeit zeigt diese Folge, was alles im Gruselkabinett steckt und stellt selbst geübte Hörer der Serie vor neue Eindrücke und Situationen, denn im Prinzip ist es ein Kriminalfall im Vampirmilieu. Im Vergleich zum ersten Teil nehmen die schaurigen Momente jedoch zu, einige Schockmomente sind ebenso zu finden wie eine sich immer weiter steigernde Spannung, die ganz im Stile der Serie in einem überraschenden Finale enden. Auch wissenschaftliche Aspekte werden mit eingebracht und führen zu neuen Erkenntnissen in dem Fall. Der größte Reiz dieser Folge sind jedoch die vielen Hinweise, die vielen kleinen Elemente des Kriminalfalls, die von Hörer in Einklang gebracht werden wollen und alles andere als leicht zu durchschauen sind. Ein neuer Weg, der hier eingeschlagen wird, doch auch der führt zu einem spannenden, stimmungsvollen und gruseligen Hörspiel, das in keiner Sammlung fehlen sollte.
Wie auch schon im ersten Teil ist die Besetzung der Rollen erstklassig. Claudia Urbschat-Mingues beweist als Lydia Asher einmal mehr, warum sie zu den absoluten Top-Sprechern Deutschlands gehört und ist unglaublich vielschichtig und intensiv, was sie in beiden Teilen zeigen kann. Auch Katja Nottke, die schon seit den 80er Jahren immer mal wieder auftaucht, ist als Elysée de Montadour fabelhaft und spricht sehr punktiert und glaubwürdig. Schön, dass sie mal wieder zu hören ist! Als Lional Grippen hört man wie im ersten Teil Uli Krohm, der den Vampir bedrohlich und mächtig erscheinen lässt. Weitere Rollen übernehmen Anja Stadlober, Jürgen Thormann und David Nathan.
Im Vergleich zum ersten Teil ist die Musik wieder präsenter und vordergründiger, was sich besonders im großen Finale widerspiegelt. Dabei beweisen Stephan Bosenius und Marc Gruppe einmal mehr, dass sie die Meister des atmosphärischen Hörspiels sind und weben einen dichten Klangteppich, der den Hörer in seinen Bann zieht und somit die optimale Ergänzung der tollen Sprecher ist. So wird das Hörspiel zum Erlebnis.
Auch das Cover ist wieder sehr stimmungsvoll und dieses mal wirklich gruselig. Die vielen Totenschädel und der alte Vampir mitten unter ihnen in den alten Katakomben verfehlt seine Wirkung nicht und ist ein hoher Anreiz, die Folge zu hören. Beide Teile sind ebenfalls zusammen in einem Pappschuber im Buchhandel zu beziehen, der das gleiche Titelbild trägt und in jedem Regal eine Zierde ist.
Fazit: Ein furioser zweiter Teil, eine ganz besondere Doppelfolge des Gruselkabinetts, dass mich völlig in seinen Bann gezogen hat.