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Dodo

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1

Montag, 20. September 2004, 14:42

Nach den Landtagswahlen: Parteienforscher rechnen mit weiterer Stärkung der Rechten

Zitat

Nach dem Einzug von NPD und DVU in die Landtage von Sachsen und Brandenburg sehen Parteienforscher die Gefahr weiterer Erfolge von Rechtsextremisten. Diese hätten das Wählerpotenzial noch längst nicht ausgeschöpft.

Hamburg - Wenn es nicht irgendeine Form von Wirtschaftswunder Ost gebe, werde das rechtsextremistische Potenzial in der Gesellschaft ausgeschöpft, warnte der Mainzer Politologe Jürgen Falter. Unter normalen Umständen liege dieses Potenzial bei 15 Prozent, sagte Falter in der ARD-Sendung "Sabine Christiansen".

Der Berliner Politologe Hans-Gerd Jaschke diagnostizierte im MDR "bedenkliche Erosionstendenzen, die für die Demokratie als Ganzes bedenklich sind". Die These der Protestwähler führe in die Irre, sagte Jaschke laut einer Vorabmeldung der Sendung "Fakt". Die großen Parteien seien nicht mehr bindungsfähig gegenüber dem rechtsextremen Wählerpotenzial. Die rechten Parteien hätten dieses Potenzial bei weitem nicht ausgeschöpft. Der Berliner Soziologe Richard Stöss bezeichnete in derselben Sendung die hohen Umfragewerte von bis zu 50 Prozent systemunzufriedener Menschen als "außerordentlich bedrohlich für die demokratische Kultur".

mehr gibts [URL=http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,318890,00.html]hier[/URL]


Traurig traurig. und bedenklich :( Was glaubt ihr? Ist dies wieder nur ein Strohfeuer wie vor einigen Jahren, oder könnte es diesmal anhalten nd unter umständen sogar noch weiter wachsen?
Im letzten Jahr voller Schaffensdrang: Mein Buch: Meine CD: --> Schall & Rauch - Die große Frage <-- Have fun! :DD

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Dodo« (20. September 2004, 14:43)


2

Montag, 20. September 2004, 15:01

Ich halte es zwar für bedenklich, aber nicht für gefährlich. Andere Umfragen haben nämlich ergeben, dass jeweils über 80% der rechten Stimmen lediglich aus einer Protestwahl resultieren und die wenigsten aus Überzeugung gewählt haben.

Aus Protest rechts wählen ist nicht nur bedenklich, sondern auch dämlich :imho:

Mic

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3

Montag, 20. September 2004, 15:06

Viel wird davon abhängen, wie man mit dieser Herausforderung jetzt umgeht. Die Extremisten kann man am besten dadurch schädigen, dass man sie sich selber in die Pfanne hauen lässt und die meisten bekommen ja auch kaum eine "Parole" heraus, ohne sich dabei lächerlich zu machen.

Wie man es aber NICHT machen sollte, konnte man gestern gut in der Wahlberichterstattung sehen, als sowohl dem Vertreter von der DVU als auch dem der NPD im Fernsehinterview wiederholt ins Wort gefallen wurde, ja, er quasi verbal niedergerungen wurde. Das bestärkt die Protestwähler doch höchstens in ihrem Irrglauben, dass sich in unserem Land radikal etwas ändern muss.
... und wenn sie erst gestorben sind, dann leben wir noch heute ...

Dodo

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4

Montag, 20. September 2004, 15:18

Das fand ich auch verdammt hart. Mir persöhnlich hat das zwar gefallen, aber ich hätte nicht gedacht, dass das zdf so was ringt. Gefährlich ist es zudem noch. Es ist eine Sache, wenn auf der Straße dagegen demonstriert wird, oder gegnerische parteien das Studio verlassen, aber eine informative meinungsbildenen öffentlich rechtliche Sendeanstalt kann sowas eigentlich nicht bringen.......trotzdem musst ich ein grinsen hinter meinem geschockten gesicht stark verkneifen :lach:

"Wann sagen sie ihren Wählern eigentlich endlich, dass sie Neonazis sind?"

Klasse Satz, wenn auch von ihrem politischen auftrag her unangebracht :)
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Mic

Samsas Traum

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5

Montag, 20. September 2004, 15:26

Ich sag ja nicht, dass die mir nicht aus der Seele gesprochen hätten :D. Aber es ist trotzdem keine Art dem Umgangs. Drei Schritte weiter und man liefert sich wieder Saalschlachten...

Den Gipfel fand ich aber, als der DVU-Kandidat seinen "Kollegen" in Sachsen-Anhalt zum guten Wahlergebnis gratulieren wollte und er abgebügelt wurde mit "gratulieren brauchen Sie hier zu gar nichts". Ich hab mir spontan die Frage gestellt, wieviele Köpfe bei den öffentlich rechtlichen wohl rollen würden, wenn man sich sowas mit einem Vertreter der CDU/SPD/FDP erlaubt hätte :rolleyes:. Das war dann aber gestern in der Tagesschau, glaube ich.
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6

Montag, 20. September 2004, 16:15

Die Protestwähler haben vergessen, daß das dritte Reich damals auch mit großer Unzufriedenheit und Protestwählern angefangen hat. Damals waren die Juden für alles verantwortlich. Für die rechtsextremistischen Parteien sind es heute die Ausländer. Sorry, aber das ist bekloppt und vor allem gefährlich.
Außerdem scheint sich niemand der "Extremwähler" darüber im klaren zu sein, daß sie mit ihrer Wahlentscheidung an der wichtigsten Errungenschaft der BRD rütteln - der Demokratie.

Im WDR wurde berichtet, daß in Sachsen weit über 30% der männlichen Jugendlichen NPD gewählt haben. Das halte ich für eine sehr bedenkliche Zahl, die gewaltiges Potential birgt.
Lange bevor ich erwachsen wurde, lehrte mich ein Teddy, was Liebe wirklich heißt:
nämlich da zu sein, wenn man gebraucht wird.

leocat

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7

Montag, 20. September 2004, 18:39

RE: Nach den Landtagswahlen: Parteienforscher rechnen mit weiterer Stärkung der Rechten

Zitat

Original von Dodo

Zitat

Nach dem Einzug von NPD und DVU in die Landtage von Sachsen und Brandenburg sehen Parteienforscher die Gefahr weiterer Erfolge von Rechtsextremisten. Diese hätten das Wählerpotenzial noch längst nicht ausgeschöpft.

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Stimmt, sehr traurig. Ich hoffe und rechne aber fast damit, dass das in Sachsen und Brandenburg so abläuft wie vor einigen Jahren in Sachsen-Anhalt. Dort war ja die DVU auch im Landtag und hat sich nur zum Obst gemacht - sodass die bei den letzten Wahlen mal grade auf 1,6 % gekommen sind. (Zum Vergleich: die "Tierschutzpartei" kam auf 2 % :lol: )
Gewählt wurden die nicht wegen der Rechten Einstellung der Bevölkerung, sondern von den Protestwählern. Die müssen erstmal begreifen, dass ihre Wahl es auch nicht besser macht - eher im Gegenteil...

Zitat

Original von Kabukichan
Aus Protest rechts wählen ist nicht nur bedenklich, sondern auch dämlich :imho:


:imho: :]

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »leocat« (20. September 2004, 18:41)


Mic

Samsas Traum

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8

Dienstag, 21. September 2004, 08:42

Na ja, wobei man bei allen Hoffnungen schon im Blick halten muss, dass die DVU es nun zum zweiten Mal in Folge in den Landtag geschafft hat. Ein gewisses Grundpotential scheint also durchaus vorhanden zu sein, wenn man möchte (und es einem in dem Zusammenhang bei dem Begriff nicht den Magen umdreht) eine Stammwählerschaft.

Aber wenn ich mir den NPD-Spitzenkandidaten so anschaue habe ich schon Hoffnungen, dass der sich ganz schnell zum Obst machen wird :].
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Dodo

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9

Mittwoch, 22. September 2004, 10:33

Zitat

ARD-Chefs streiten über Eklat beim NPD-Interview

Nach der Wahlberichterstattung von ARD und ZDF ist es unter den ARD-Landeschefs zu heftigen Meinungsverschiedenheiten über den journalistischen Umgang mit NPD-Vertretern gekommen. Nun wird über Leitlinien nachgedacht.

Berlin - Die Schaltkonferenz der ARD am Mittag ist gemeinhin ein recht unaufgeregtes Geplänkel. Noch immer wie in den sechziger Jahren nur per Ton-Schalte verbunden, melden sich die Chefredakteure aus Köln, München oder Hamburg zu Wort und fragen gebetsmühlenartig nach "Kommentaren, Fragen oder Anregungen" zu ihren Sendungen.
Ganz anders sah die Lage am Montag aus. Es wurde, wie SPIEGEL ONLINE von Sitzungsteilnehmern erfuhr, heftig gestritten. Die Sitzung dauerte ganze 45 Minuten. Der Grund: Die ARD sah beim Umgang mit der ins sächsische Parlament eingezogene NPD als auch im Gespräch mit DVU-Vertretern in Brandenburg nicht besonders gut aus.
In der "Tagesschau" hatte am Wahlsonntag MDR-Chefredakteur Wolfgang Kenntemich ein Interview mit dem sächsischen NPD-Landeschef Holger Apfel abbrechen lassen, nachdem dieser auf die Frage nach seiner künftigen Arbeit im Landtag ausweichend geantwortet hatte und von MDR-Reporterin Sylvia Peuker mehrmals unterbrochen worden war. Den Vorfall kommentierte Kenntemich mit den Worten, dies sei ein Beispiel für eine "möglicherweise sich entwickelnde sehr undemokratische Gesprächskultur".
Zuvor hatte Apfel einen "grandiosen Sieg für das deutsche Volk" verkündet und dem MDR-Chefredakteur "keine allzu gute Kinderstube" vorgeworfen.

quelle:[URL=http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,319132,00.html]www.spiegel.de[/URL]
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