Eine ganze Weile hat es gedauert. Nun endlich startet die 2. Season der Serie Faith. Und das direkt mit einem Zweiteiler. Wenn das die Fans mal nicht freuen dürfte...
Los geht es direkt mit dem Einstieg in die Rahmenhandlung, die uns zukünftig weiter begleiten soll. Dass dabei Dracula eine Rolle spielen würde, hat sich ja bereits in der letzten Episode von Season 1 abgezeichnet. Und so handelt es sich bei der ersten Person, der man hier begegnet genau um diesen blutsaugenden Grafen.
In einer unwirtlich kalten Gegend Kanadas ist er auf der Suche. Auf der Suche nach Seinesgleichen. Eine tödliche Gefahr im Rücken...
Der Einstieg fällt diesmal recht lang aus und bevor man sich auf das neue Intro stürzt geht es bereits hoch her. Einen gewissen Hang zum Horror-Trash sollte man auf jeden Fall mitbringen. Wörtlich übersetzt hat das Wort Trash zwar eine recht unschöne Bedeutung, und in diesem Wortsinn verwende ich das Wort hier auch nicht, aber wie nennt man es sonst am besten, wenn Dracula und Frankensteins Monster aufeinandertreffen? Völlig Ernst kann man leider auch die auf das Treffen folgenden Actionsszenen nicht nehmen - schwingt doch immer eine leicht unfreiwillig komische Komponente mit. Naja, nichtsdestotrotz ist das Geboten noch recht unterhaltsam. An Action fehlt es zu Anfang also schon mal nicht, außergewöhnlich spannend wird es für meine Begriff jedoch nicht. Gut gelungen ist dafür die Akzentuierung der Actionsequenzen mit Geräuschen. Hollywood könnte auch nicht anders klingen.
Dann also das neu gestaltete Intro. Sicherlich im ersten Moment etwas gewöhnungsbedürftig. Ich finde es aber sehr schön, dass man sich zu diesem Schritt entschlossen hat, nachdem man in Season eins schon immer das gleiche über sich ergehen lassen musste. Man verstehe mich nicht falsch - das alte Intro gefällt mir grundsätzlich gut, aber wenn man jedesmal den gleichen Text zu hören bekommt und sich das über eine Minute hinzieht, treten über kurz oder lang Ermüdungserscheinungen ein. Und so kommt dieser Wechsel genau zur rechten Zeit.
Man muss diesmal schon lange Geduld haben bis Faith denn in Erscheinung tritt. Das, was in diesem Hörspiel nach der einleitenden Phase geboten wird, kann man wiederum nur als Vorbereitung auf die nächste Episode bezeichnen. Zwar gibt es ein, zwei nette Szenen, aber insgesamt verläuft sich das Hörspiel hier etwas zu sehr. Das, was man hier zu Gehör bekommt kann man zwar sicherlich nicht gerade als schlecht bezeichnen, allerdings ist es deutlich zu unergiebig. Oder hart gesprochen: das Ganze erinnert an eine arg in die Länge gezogenen Einleitung.
Wie sieht es denn in dieser Phase des Hörspiels mit Action und Grusel aus? Durchwachsen. Die Actionpassagen wirken auf mich leicht überzogen, obgleich sie trotzdem Spaß machen. Aber ess wirkt halt schon höchst eigenwillig, wenn Leute, die gerade um ihr Leben rennen wie wild vor sich dahinplappern. Manchmal ist weniger einfach mehr.
Am Cast dagegen gibt es nichts zu meckern. Der ist wieder einmal sehr hochkarätig ausgefallen. Die Faith-Hauptfiguren tauchen allesamt erst ziemlich gegen Ende auf, so dass ich auf deren Leistungen an dieser Stelle gar nicht großartig eingehen möchte. Nachdem man im Intro direkt mit zwei erstklassigen Schauspielern, nämlich Lutz Riedel (Dracula) und Klaus-Dieter Klebsch (Frankensteins Monster) aufwarten kann, übernehmen im folgenden nicht ganz so bekannte Namen, machen ihre Sache jedoch nicht weniger überzeugend. Da ist die Mischung wahrlich geglückt.
Die gelungene Geräuschkulisse hatte ich bereits angesprochen, und auch in Sachen Musik bietet sich ein rundes Bild. Dezent eingesetzte Klänge, die ihre Wirkung nicht verfehlen. Jetzt heißt es nur, das ganze hinsichtlich des Drehbuchs wieder etwas mehr zu unterstützen...
Fazit: Unterhaltsam, aber mit einigen Schwächen behaftet. Nicht unbedingt der Einstieg nach Maß, aber es gibt ja noch einen zweiten Teil, bei dem man sich steigern kann und hoffentlich auch tut. Das hier jedenfalls hat mich noch nicht so ganz überzeugt.
Note 3
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