John Sinclair - 50. Zombies in Manhattan
Erster Eindruck: Zum Jubiläum die Mordliga
Von einem befreundeten Polizisten wird John Sinclair nach New York gebeten. Zusammen mit Suko, der mit einem mächtigen Gegenstand von seiner Reise zurückgekehrt ist, macht er sich auf, um das vermehrte Auftauchen von Zombies zu untersuchen. Schnell bestätigt sich seine Befürchtung: Xorron, Herr der Zombies, soll von der Mordliga wiedererweckt werden…
Satte 50 Folgen gibt es bereits von der John Sinclair-Serie von Lübbe in Zeiten, in denen immer mehr Hörspielserien in recht kurzer Zeit abgesetzt werden ist das in jedem Fall ein Ereignis, das gebührend gefeiert wird. Zombies in Manhattan ist dabei einer der besseren Titel der Serie geworden und das will bei der hohen Qualität schon etwas sagen. Recht schnell entwickelt sich dabei eine Hetzjagd auf die Mordliga, doch auch die schlägt immer wieder zu, was insgesamt eines spannendes und extrem temporeiches Spektakel ist. Die oft recht schnellen Schnitte und die eingebauten Schockmomente sind so etwas wie Markenzeichen der Serie und funktionieren auch in dieser Folge einwandfrei. Ganz besonders beeindruckend ist eine Gewissensentscheidung von John Sinclair, die unserem Helden wesentlich mehr Profil und Tiefe verleiht, ihn sogar menschlich näher bringen kann. Heftige Auftritte der Mordliga fehlen ebenso wenig wie der typisch schwarze Humor der Serie oder natürlich ein spektakuläres Ende. Zombies in Manhattan ist eine sehr gute Sinclair-Folge, nicht mehr und nicht weniger. Für das nötige Jubiläums-Gefühl sorgen hier besonders die Extras.
Natürlich darf auch in einer Jubiläumsfolge nicht eine außerordentlich gute Sprecherauswahl fehlen. Obwohl leider nicht alle Stammcharaktere untergebracht wurden (wobei die Macher natürlich nichts für die Vorlage können…), wird man mit über 20 Top-Sprechern rundum gut versorgt. Neu als Xorron dabei ist Lieblings-Bösewicht-Sprecher Udo Schenk, der auch hier herrlich böse klingt und seine dunkle, harte Stimme toll zur Geltung bringt. Als Jo Barracuda hören wir einen Dietmar Wunder in Hochform, dessen Talent mit sehr unterschiedlichen Szenen gefordert ist. Dass er in sämtlichen glänzen kann steht ja eigentlich schon außer Frage. Und Wolfgang Pampel scheint sich besser in die Erzähler-Rolle eingefunden zu haben und zeigt deutlich mehr Elan. Weitere Sprecher sind Marianne Groß, Björn Schalla und Hans Werner Bussinger.
Grundsätzlich wird auch bei der Musik auf Bewährtes gesetzt. Schließlich ist sie das, was die Serie am Laufen hält und auch das, was die Fans hören wollen- Trotzdem wird eine Szene besonders Eindruckvoll intoniert, in dem ein Schuss aus John Sinclairs Pistole lange nachhallt und dann in vollkommene Stille übergeht ein sehr eindrucksvoller Moment, der mir lange im Gedächtnis geblieben ist und auch eine neue Ebene für das Hörspiel darstellt. Denn hier überdecken eben nicht noch lautere Effekte die Wirkung einer Szene. Das ist eine der besten Momente wenn nicht sogar der beste der ganzen Serie!
Passend zum Jubiläum ist diese Folge besonders aufwändig gestaltet worden. Die CD befindet sich zwar in einem normalen Jewel-Case, diese ist jedoch in einem Plastikschuber mit 3D-Einsatz geschoben, was sehr stilvoll und lebendig wirkt. Zumal auch noch ein Wackelbild erscheint, wenn man die Hülle etwas bewegt. Auch das Booklet ist wesentlich umfangreicher, was ich an vorigen Folgen manchmal etwas vermisst habe ist hier vorbildlich gelöst: Nach einem kurzen Einführungstext von Regisseur Oliver Döring finden sich viele Fotos von Sprechern und Machern wieder. Und als kleines Gimmick können wir alle Sinclair-Cover in Kleinformat bewundern. Für Fans, die ein wenig mehr Geld investieren möchten, bietet sich die Anschaffung der edlen Metallbox an. Das recht große Format wirkt eindrucksvoll, neben der Grundausstattung findet sich geschickt im Inneren integriert eine Fahne unseres Helden wieder.
Doch das war noch nicht alles: Neben der normalen Hörspiel-CD findet sich noch eine DVD mit Extras sowohl in der normalen als auch in der Special Limited Edition wieder. Hier findet sich ein sehr amüsanter Rückblick auf die Vollplaybacktheater-Tour wieder, und auch ein informativer, schräger und durch und durch liebenswerter Film über die Entstehung der Nummer 50 ist enthalten, bei dem kleine Interviews ebenso wie lustige Gags oder Sprachaufnahmen zusammen geschnitten wurden. Für alle, die es noch nicht kennen, ist zudem noch das Hörbuch Die Rückkehr des schwarzen Todes auf der DVD als Audio-Version verfügbar.
Fazit: Auch ohne die vielen sinnvollen und erfreulichen Extras wäre diese Folge nur zu empfehlen. Auch bei Nummer 50 zeigt der Daumen nach oben.