Na ja - zunächst mal gibt es einige Bearbeitungen, bei denen im Hintergrund exakt dieselben Leute stehen - und auch dieselbe Plattenfirma. Hinter "Philips" und "Fontana" steht in beiden Fällen die Phonogram, die aus welchen Gründen auch immer mal unter der einen und mal unter der anderen Flagge aktiv geworden ist. Auch Baccarola war meines Wissens nichts Anderes als ein Sub-Label der Ariola; auf sämtlichen Baccarola-Scheiben, die ich besitze, befindet sich ein Verweis auf den Ariola-Vertrieb. Bei Marcato glaube ich auch, daß sie zur Ariola gehörten, bin mir aber nicht 100%ig sicher.
Die Pumuckl-Hörspiele von EMI und Karussell sind meines Wissens identisch. Hier vermute ich mal, daß sich Karussell irgendwann mal um den Kauf dieser Serie bemüht hat - und das wahrscheinlich auch erfolgreich, denn EMI war praktisch niemals ein Hörspiel-Label; die Pumuckl-Reihe auf diesem Label zu finden, war schon ungewöhnlich; vielleicht wollte man damals den Hörspielboom der 80er ausnutzen, um sich ein neues Geschäftsfeld zu erschließen - wer weiß? Jedenfalls gingen die Aufnahmen irgendwann mal auf Karussell über, ebenso wie die Hörspielbearbeitung der Disney-Filme von Disneyland Records / Metronome auf Karussell übergingen. Nach demselben Prinzip dürften auch die Aufnahmen der Urmel-Hörspielen von der Phonogram auf EUROPA übergegangen sein ...
Was die vielen unterschiedlichen Hörspielbearbeitungen angeht - auf fahrende Züge aufzuspringen, hat ja schon vielen Leuten etwas Geld eingebracht - und genau das passierte in mehrerlei Hinsicht. Bei Poly war es so, daß sie sich mit ihren O-Ton-Hörspielen praktisch immer an den Erfolg oder Mißerfolg der TV-Produktionen anhängen konnten (das sparte ihnen auf jeden Fall Geld für Werbemaßnahmen). Und bei vielen Labels war es so, daß man - wenn man bemerkte, daß ein anderes Label eine erfolgreiche Serie in Angriff genommen hatte - selbst einen Abklatsch oder eine Alternative auf den Markt brachte. Das war vor allem dann möglich, wenn das erste Label es versäumt hatte, sich die Exklusiv-Vertonungsrechte zu sichern. Und so erschienen mehrere Serien und Hörspielumsetzungen nach Enid Blyton, Edgar Wallace oder Jules Verne. Daß man sich jedoch nicht immer einen Gefallen tat, wenn man sich am Sortiment der Konkurrenz orientierte, hat sich auch irgendwann mal rumgesprochen; daher kommt das heutzutage eher selten vor.
Gruß
Skywise
Montag.
Skywise: " Wo ist denn Kollege X?"
Kollegin: "Nicht da. Was weiß ich, da war irgendein Grund mit 'K'."
Skywise: "Krankheit? Kotzeritis? Kind? Keinbock?"
Kollegin: "Irgendwas wird schon sein."
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Skywise« (10. Oktober 2004, 19:08)