T-Rex und Nolo befinden sich nach wie vor in Paris, sind jedoch schon so gut wie auf den Heimweg. Mehr oder weniger zufällig gelangt der Hacker Georg an eine Postkarte aus der alten "Hindenburg". Möglicherweise handelt es sich dabei um eine weitere Chiffre von Tron. Was steckt hinter dem Absturz des Zeppelins "Hindenburg"? Und weshalb findet man im Internet nur geschnittene Videofiles, die gerade die interessanteste Stelle, nämlich den Zeitpunkt der Entzündung, nicht enthalten. Wer will da etwas verbergen? Und vor allem warum? Hat es etwas damit zu tun, dass dieses Unglück zugleich auch das Ende des Höhenfluges der Zeppelinfahrt war?
Na also, es geht doch. Endlich scheint sich die Serie wieder gefangen zu haben und tritt aus dem Bereich der Durchschnittlichkeit heraus und präsentiert hier neben "Der Fußball-Gott" direkt eine der besten Folgen überhaupt. Und das hat nicht nur mit den diesmal präsentierten Verschwörungen zu tun, die sich als ziemlich glaubwürdig, spannend und mitreißend erweisen. Denn hinzu kommt diesmal die Art wie die Handlung erzählt wird. Gab es zuletzt eigentlich immer Längen zu beklagen, so hat man dieses Gefühl hier überhaupt nicht, auch wenn der Anteil an Dialogen wie für "Offenbarung 23" typisch ziemlich hoch ist. Langeweile will bei den präsentierten und diskutierten Theorien aber einfach keine aufkommen und das ist auch gut so. Bereits das Intro zeigt sich extrem stark und bei der Live-Reportage durch den Reporter bekommt man wahrlich Gänsehaut. Und das ist bei weitem nicht die einzige, gut gemachte und spannende Szene. War die Thematik der letzten Episode schon nicht schlecht, präsentierte sich diese jedoch als noch zu langatmig, so hat man mit "Die Hindenburg" endlich wieder eine wirklich klasse Folge vorliegen.
Bei der Besetzung des Sprechercasts gibt es in der Serie allgemein wenig Variation. Neben den Hauptpersonen kommt mal dieser, mal jener alte Bekannte zum Zug. Diesmal ist es Michael Pan in der Rolle von Miles Davison, den wir bereits aus dem vorhergehenden Abenteuer kennen und der erneut einen sehr guten Auftritt hinlegt. David Nathan und Marie Bierstedt erledigen ohnehin einen überzeugenden, absolut routinierten Job und endlich holt man auch Dietmar Wunder als Studienkollege von Georg Brand wieder vor's Mikrofon. Er harmoniert prächtig mit David Nathan und so fühlt man sich gleich an die Anfänge der Serie erinnert, die noch keinen von den Toten auferstehenden Hacker benötigte. Ein Wiederhören gibt es ebenso mit dem Reporter Kai Sickmann (Detlef Bierstedt). Und Udo Schenk als scheinbar verrückter Tesla ist dann nur noch das Tüpfelchen auf dem I.
Ein paar wenige neue Klänge sind zu vernehmen, ansonsten bietet sich beim Punkt Musik und Effekte ein unverändertes Bild. Kenner der Serie werden wissen, wovon ich schreibe. Allen anderen sei ein Blick in die Rezensionen zu den vergangenen Folgen ans Herz gelegt.
Fazit: Die Serie gleicht schon ein wenig einer ständigen Berg- und Talfahrt. Mal liefert man absolut brilliante Folgen ab, wie es hier oder auch bei "Der Fußball-Gott" der Fall ist und kurz darauf rutscht man bereits wieder in Belanglosigkeit und Langeweile ab. Schade, dass Konsistenz bei der Serie ein Fremdwort zu sein scheint. Das soll aber für die Bewertung allein dieser Episode nicht entscheidend sein. Von daher: was kann mit einer spannenden, interessanten Thematik, einer gelungenen Umsetzung und guten Sprechern schon groß schiefgehen? Theoretisch zwar noch immer einiges, doch das ist hier nicht der Fall.
Note 1-
(c) 2006 - Daniel Merk
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