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Freitag, 10. Dezember 2004, 11:25

Vorwürfe gegen Lidl

Menschenunwürdige Arbeitsbedingungen

Im "Schwarzbuch Lidl" hat die Gewerkschaft Verdi schwere Vorwürfe gegen die Discountkette erhoben. Darin berichten Angestellte über tägliche Schikanen und Demütigungen, ein Klima der Angst und gnadenlosen Druck.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi wirft der zweitgrößten deutschen Discountkette Lidl menschenunwürdige Arbeitsbedingungen vor. Die Beschäftigten würden bespitzelt und kontrolliert, sie müssten vor Ladenöffnung und nach Ladenschluss unbezahlte Mehrarbeit leisten und seien einem gnadenlosen Druck ausgesetzt, heißt es laut einem Bericht der "Financial Times Deutschland" im "Schwarzbuch Lidl", das Verdi am Freitag vorstellt. Schon ein Gang zur Toilette sei für viele Kassiererinnen Luxus.

Tägliche Demütigungen und Schikanen
Grundlage für die massiven Vorwürfe gegen die in Neckarsulm ansässige Schwarz-Gruppe, zu der neben Lidl auch Warenhäuser wie Kaufland gehören, sind demnach umfangreiche Aussagen von Mitarbeitern und Ex-Mitarbeitern. Sie beschrieben tägliche Demütigungen und Schikanen und spiegelten ein Klima der Angst bei der Handelskette. "Der wirtschaftliche Erfolg geht einher mit miesen Arbeitsbedingungen", sagte Franziska Wiethold vom Verdi-Bundesvorstand der Zeitung. Missliebigen Mitarbeitern würden mit Testkäufen Fallen gestellt, um sie loszuwerden. Falls sie nicht hineintappten, werde den Mitarbeitern auch Diebstahl unterstellt.

Einzelhandel: Neuer Preiskrieg bei DiscounternDie Geschäftsleitung der Schwarz-Gruppe sprach gegenüber der Zeitung von einer Diffamierungskampagne. Bei dem rasanten Wachstum der Unternehmensgruppe sei es unvermeidlich, dass in Ausnahmefällen Filial- und Bezirksleiter eingestellt worden seien, die Schwächen bei der Führung von Mitarbeitern hätten, heißt es demnach in einer schriftlichen Stellungnahme des Unternehmens.

quelle: dpa

und ich behaupte mal, dass man bei anderen discountern wie z.b.
aldi eine ähnliche situation vorfinden wird. X(
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Chocolatminz

Schrumpelmei

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2

Freitag, 10. Dezember 2004, 11:41

Ist leider zu befürchten, da hilft doch eigentlich nur der Einkaufsboykott? Oder hat jemand ne bessere Idee?

3

Freitag, 10. Dezember 2004, 12:17

Ein Boykott ändert nichts an Arbeitsbedingungen - das könnte sogar komplett nach hinten losgehen. Da können nur die Angestellten etwas bewirken, sofern sie sich mal "zusammenrotten"...

der landvogt

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4

Freitag, 10. Dezember 2004, 13:17

RE: Vorwürfe gegen Lidl

Zitat

Original von balrog
und ich behaupte mal, dass man bei anderen discountern wie z.b.
aldi eine ähnliche situation vorfinden wird. X(


Definitiv nicht. :nö:

Dafür kenne ich zu viele Aldi-Mitarbeiter bei Aldi-Süd; vom Marktleiter bis hin zur Aushilfskraft.

Allerdings verlangt Aldi auch einen hohen Arbeitseinsatz, und wer nicht bereit ist, den zu erbringen, der wird auch konsequent gegangen.
When all the laughter dies in sorrow and the tears have risen to a flood
When all the wars have found a cause In human wisdom and in blood
Do you think they'll cry in sadness. Do you think the eye will blink
Do you think they'll curse the madness. Do you even think they'll think

When all the great galactic systems sigh to a frozen halt in space
Do you think there will be some remnant of beauty of the human race
Do you think there will be a vestige or a sniffle or a cosmic tear
Do you think a greater thinking thing will give a damn that man was here.

Written by - Kendrew Lascilles
From - Chicago III

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »der landvogt« (10. Dezember 2004, 13:18)


5

Freitag, 10. Dezember 2004, 13:41

RE: Vorwürfe gegen Lidl

Zitat

Original von der landvogt
...
Allerdings verlangt Aldi auch einen hohen Arbeitseinsatz, und wer nicht bereit ist, den zu erbringen, der wird auch konsequent gegangen.



die müssen also mehr können als 2 tage vorher die technik-angebote für die ganze verwandtschaft abzutransportieren? :D

---

vielleicht kann ja da unser mann beim aldi etwas dazusagen, wo steckt er eigentlich, der "ckn"? :)
Eingeschränkter Winterdienst. Betreten auf eigene Gefahr!


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leocat

Königin von Hukapetapank

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6

Freitag, 10. Dezember 2004, 14:06

Schlecker soll aber ähnlich schlimm sein (mit Überwachung der Angestellten, die tw.skurriele Formen annimmt).

Hab noch nen Artikel gefunden: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/944/22922/

Ich hab in meinem Ausbildungsbetrieb unter ähnlichen Bedingungen gearbeitet. Klogang nur mit Antrag, unbezahlte Mehrarbeit, Druck von oben mit Abmahnungs- und Kündigungsdrohung (da stand ich als über meine Rechte informierter Azubi gottseidank drüber).

Wie ich grade gestern hörte, ist es jetzt dort sogar noch schlimmer. Leider sind dort alle zu verkuscht um mal auf den Tisch zu hauen. Und mit Gewerkschaft läuft da leider nichts. Es gibt ja nichtmal nen Betriebsrat, obwohl bei der Zahl der Angestellten einer gebildet werden könnte. Aber das würde JJ als Vertrauensbruch werten und das Klima wäre total im A...:naja:

Chef JJ stände nämlich ziemlich dumm da ohne seine Mitarbeiter. Er ließ neulich wohl sogar die Bemerkung los, wenn die Kollegen nach Dienstschluss (!) noch gegenüber im Cafe sitzen könnten und eine rauchen, dann könnten sie in der Zeit ja auch arbeiten. Und man sollte es nicht glauben - die dummen Schafe tun das auch noch und bleiben tw. bis 21 oder 22 im Laden :eek: Nur meine allerliebste Kollegin, die etwas "normal" geblieben ist macht da nicht mit - aber sie ist ja auch keine Buchhändlerin sondern macht nur die Zeitschriften.

Ich hab damals regelmäßig 45 h und mehr gearbeitet - meine Ex-Kollegen kommen sicher mittlerweile auf 60 Stunden. Ich ahb aber immer eine Grenze gesetzt und hab dann auch hin und wieder mal einfach pünktlich den Stift fallen lassen, wenn ich was anderes vor hatte. Man kommt sich dann den noch mehr Überstunden machenden Kollegen gegenüber immer blöd vor, aber irgendwo muss man doch mal ne Grenze stecken, die dann auch den anderen zugute kommt. Seit ich und eine andere Kollegin, die auch mal was gesagt hat, nicht mehr da sind, kann der Mann sich scheinbar alles erlauben. Und irgendwie kann ich die Ex-Kollegen nichtmal bemitleiden, weil sie ja selber Schuld sind, dass sie das mit sich machen lassen.

Im Büro ist es nicht anders. Meine liebste Sekretärin wird für 3 Büros (3 verschiedene "Geschäfte" die der Chef so laufen hat) gleichzeitig eingespannt (obwohl sie nur für eins angestellt ist) und nimmt sogar Arbeit noch mit nach Hause - obwohl sie eigentlich nur halbtags angestellt und ohnehin schon fast "Volltzeit" im Büro ist - aber sie geht Mitte nächsten Jahres in Rente, dann hat JJ ein großes Prolem... - ich werde meine Ingrid vermissen :heul:

Was kann man da machen? Eigentlich haben die Kollegen alles in der Hand, sie sind selber das beste Druckmittel, denn solche Mitarbeiter findet er eben nicht an jeder Straßenecke. War ja schon genug, als plötzlich 3 Leute weg waren. Da hätte er mich fast doch noch behalten - aber als Notnagel wollte ich auf keinen Fall bleiben.

Sagt mal, was kann man als Mitarbeiter bei sowas machen? Im Lidl-Fall würde ich sagen - wenn das im ganzen Konzern so läuft - hilft nur ein Zusammenhalt der Angestellten. Der einzelne, der aus Sicht der Chefs "querschießt" wird gleich ersetzt. Blöde Situation.

Dodo

Neu und jetzt mit Bart

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7

Freitag, 10. Dezember 2004, 14:39

Mit Sicherheit würde sich nur was ändern, wenn alle zusammenarbeiten, aber das halte ich leider für utopisch. Die meisten haben viel zu viel Angst um ihren Job :( Angenommen, ich bin Single, dann kann ich vielleicht darüber nachdenken, aber wenn ich eine Familie zu ernähren habe, dann überlege ich zweimal, bevor ich mich der Möglichkeit der Kündigung aussetzte...
Im letzten Jahr voller Schaffensdrang: Mein Buch: Meine CD: --> Schall & Rauch - Die große Frage <-- Have fun! :DD

8

Freitag, 10. Dezember 2004, 14:48

Viele Möglichkeiten gibt es in der Tat nicht. Es gibt höchstens die theoretische Lösung "Arbeitsgericht". Wenn man den Laden als Angestellter anonym anzeigen würde und da mal jemand das Geschäft unter die Lupe nimmt wird es sicher heiss für den Arbeitgeber.

Ich kenne aber auch die Probleme der Angestellten. Bei uns gibt es auch weder Gewerkschaft noch Betriebsrat (ca. 60 Mitarbeiter + diverse Auslandsfilialen). Wir dürfen ausbaden, was Vertrieb oder Chefetage verbocken bzw. als vorhanden und funktionierend verkaufen, obwohl die Entwicklung noch lange nicht abgeschlossen sind. Fast jeder hier klotz hier 45 Stunden Minimum die Woche (die Programmierung arbeitet teilweise schon seit Wochen durch - ohne Wochenende zu haben). Was bleibt einem übrig? Man haut hier immer wieder mal auf den Tisch, aber ändern tut sich nichts! Soll man in die Hand beissen, die einen füttert? Bei der aktuellen Arbeitsmarktlage kann man froh sein einen Chef zu haben, der Arbeitsplätze um jeden Preis erhält - den habe ich und das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum hier sehr viele sogar die Familie vernachlässigen und ohne ÜS-Zulage die Abende kloppen und auch im Aussendienst wochenlang mit Kunden ringen.