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Eine kleine Hexe auf Erfolgsflug
Hamburg (AP) Von staunenden Kinderaugen bewundert fliegt das blonde Mädchen auf ihrem Besen durch die Luft: «Eene meene mei, flieg los, mein Kartoffelbrei, hex, hex.» Fast jedes Kind in Deutschland kennt diesen Zauberspruch von Kassetten, Büchern oder aus dem erfolgreichsten deutschen Kinderfilm der letzten Jahre. Bibi Blocksberg gehört zum Inventar der deutschen Spielzimmer. Die kleine Hexe feiert in diesem Jahr ihren 25. Geburtstag. 1980 erschienen die ersten Bibi-Blocksberg-Hörkassetten, inzwischen legen auch Erwachsenen immer öfter die gutmütigen Zaubergeschichten auf.
Was machen die Geschichten um Bibi und ihre Eltern Barbara und Bernhard Blocksberg so beliebt bei den Kindern? «Sie kann auf ihrem Besen Kartoffelbrei fliegen und sie kann hexen, aber trotzdem ist sie ein ganz normales Mädchen, das zur Schule gehen muss», erklärt die zehnjährige Hanna aus Hamburg, die sich den Kinofilm bereits drei Mal angesehen hat. Und ihre Schwester Nelly fügt hinzu: «Ich wäre gerne eine Hexe, dann würde ich hexen, dass es keinen Krieg mehr gibt.» Wie viele Gleichaltrige in Deutschland wachsen sie mit den Geschichten um das Mädchen aus Neustadt auf.
«Bibi entstand als logisches Pendant zu dem mehr Jungs-orientierten Benjamin-Blümchen-Geschichten», erklärt Bibi-Erfinderin Elfie Donnelly im AP-Interview. «Es sollte aber keine typische brave Mädchen-Pferde-Serie werden.» So sei die freche Hexe entstanden. Obwohl Benjamin Blümchen bereits sehr erfolgreich war, rechnete die Autorin anfangs nicht mit dem Erfolg ihrer Hexe. Den folgenden jahrelangen Erfolg erklärt sich Donnelly heute so: «Es ist eine Frauenpower-Story, in der Bibi und ihre Mutter Barbara den bedauernswert guten und tollpatschigen Bernhard Blocksberg unbemerkt dominieren - ein Zustand also, den viele Mädchen von zu Hause kennen.»
Elfie Donnelly, die ihre Karriere als Journalistin begann, feierte ihren ersten Erfolg mit dem Buch «Servus Opa, sagte ich leise» für das sie 1978 mit dem Deutschen Jugendliteratur-Preis ausgezeichnet wurde. Die Ideen zu ihren Figuren habe sie immer spontan. « Es ist noch nie passiert, dass mir nichts einfällt, ganz im Gegenteil, mir fällt immer zu viel ein, weil ich so spontan schreibe.»
Bibi ist frech und vorlaut, hat keine Angst vor Respektspersonen und steckt voller Ideenreichtum. Trotzdem ist sie keine Superheldin, denn ihre Hexsprüche misslingen ihr oft. «Es ist eine heile Welt im Kleinen, garantiert sexfrei, und das Gute siegt immer über das Böse», so das Erfolgsrezept der Adolf-Grimme-Preisträgerin Donnelly. Obwohl die Erfinderin, nachdem sie 40 Folgen verfasst hatte, ihre Rechte 1981 an einen Verlag verkauft hat, werden die Geschichten nach dem vorgegebenen Muster weitergeschrieben. Seit 1991 ist Bibi Blocksberg auch die Hauptfigur in einer zweiten Serie «Bibi und Tina».
Bibi Blocksberg ist in den unterschiedlichsten Medien zu Hause. Von den Bibi-Hörspielkassetten wurden bisher über 37 Millionen verkauft und die Bücher in 13 Sprachen übersetzt. Bei Schneider Buch ist passend zum Geburtstag gerade der 23. Band der Buchreihe erschienen (»Bibi Blocksberg - das Schmusekätzchen»). Elfie Donnelly freut sich vor allem über die in verschiedenen Sprachen herausgebrachten DVDs. Sie habe den Bibi-Film vor kurzem auf Spanisch entdeckt: «Bibi goes worldwide. Das gefällt mir sehr gut.»
Donnelly, die auf Ibiza lebt, konzentriert sich nun auf das Schreiben von Drehbüchern. So hat sie die Bücher für den Kinofilm «Bibi Blocksberg - der Film» und für den zweiten Teil «Bibi Blocksberg und das Geheimnis der blauen Eulen» verfasst. «Meine Bibi mit ein klein wenig mehr Tiefe durfte ich zum Glück für das Kino weiterentwickeln.» Auch der zweite Film, der 2004 in die Kinos kam, ist mit bisher 1,5 Millionen sehr erfolgreich.
Obwohl die in London geborene Schriftstellerin die von ihr nicht geschriebenen Folgen gar nicht kennt, bekommt sie immer noch regelmäßig Fanpost. «Ich bekomme oft Fanpost von mittlerweile Endzwanzigern, die mir berichten, sie würden nach wie vor abends vorm Einschlafen eine Bibi-Kassette einlegen.» Diese Treue fasziniere sie.
Zum Geburtstag wünscht die Erfinderin ihrem ewig 13-jährig bleibenden Star, «dass sie endlich mal die Chance bekommt, älter zu werden, ohne ihre sportliche Hexenbesen-Power zu verlieren.»
Quelle: Yahexhexhoo
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Skywise« (24. März 2005, 19:23)