Gegenfrage - wieso sollte der Strahl auf einer schwarzen Oberfläche lesen können? Das ist doch gar nicht notwendig
Zunächst mal - eine CD ist kein analoges Medium wie eine Schallplatte, sondern ein digitales, daran ändert auch die wenig kreative Verpackung von Europa in diesem Fall nix (ich benutze derartige Rohlinge schon seit mehreren Jahren für eventuelle musikalische Geschenke - war immer ein netter Gag
). Digitale Informationen werden in aller Regel abgespeichert in binärer Form, d. h. als "1"er und "0"er.
So, nun aber zum eigentlichen Problem:
Grundsätzlich ist es eigentlich so ziemlich Socke, welche Farbe die Farbschicht hat - solange sie nur vorhanden ist. Deshalb gibt es mittlerweile auch rote, braune, grüne, blaue, gelbe, orangene oder eben auch silberne oder schwarze Rohlinge auf dem Markt, die allesamt funktionieren (Ausnahmen bestätigen die Regel - es gibt immer einige pienzige Wiedergabegeräte bzw. Brenner ... oder Leute, die nicht wissen, wie sehr sich die Schreibgeschwindigkeit auf die Qualität auswirken kann).
Das Geheimnis der CD ist neben dem Farbstoff ihre reflektierende Schicht, in der Regel in Metall gehalten. Einfacher physikalischer Grundsatz: die Farbschicht reflektiert den Laserstrahl nicht (da nicht ihre Aufgabe, und sie ist in dieser Beziehung ziemlich konsequent), die reflektierende Schicht tut es, weil sie ja so heißt. Das, was wir mit unseren schwachen Augen als "Reflektion" von der Unterscheibe einer CD wahrnehmen, ist nichts Anderes als eine simple Lackschicht, die jedoch vom Laser mühelos durchdrungen wird und somit für ihn nicht ins Gewicht fällt.
Beim Brennen selbst wird nun die - meist etwas dickere - Farbschicht mit dem Laser so verändert (je nach Farbstoff durch Verändern der Farbeigenschaften oder aber durch Zerstörung der dortigen Farbschicht), daß die reflektierende Schicht an einigen Stellen durch die Farbschicht durchscheint oder sogar deutlich zu erkennen ist. Und exakt aus diesem Umstand bezieht das digitale Endgerät später seine Informationen - binär abgepackt in "1" und "0" - oder: "reflektiert" und "reflektiert nicht".
Du siehst - das Schwarz braucht noch nicht mal zu reflektieren - das übernimmt die - metallene - reflektierende Schicht im Inneren der CD - und ob der Laserstrahl an den nicht reflektierenden Stellen nun absorbiert oder ins Nirwana gelenkt wird, ist dem digitalen Endgerät aber so was von egal
Klar - industrielle Fertigung ist etwas Anderes als das hauseigene Brennen, aber das Prinzip ist identisch, daher wurde hier der Brennvorgang eines solchen Rohlings beschrieben.
Gruß
Skywise