"Rote Liste" vom Aussterben bedrohter Wörter ist online
Berlin - "Sie Flegel!" beschimpften Damen in den fünfziger Jahren Männer, die sich ungehörig benahmen. Flegel gibt es heute auch noch - nur werden sie nicht mehr so genannt.
Das Wort ist vom Aussterben bedroht, fürchtet Bodo Mrozek. Der Berliner veröffentlicht auf der Website
www.bedrohte-woerter.de eine "rote Liste" gefährdeter Wörter.
"Bandsalat" gehört zum Beispiel dazu, früher eine gängige Bezeichnung für Probleme mit Audio-Kassetten. "Gabelfrühstück" ist ein weiteres Beispiel - ehemals ein Synonym für Brunch. Und dass "Lorke" ein Wort für dünnen Kaffee ist, dürfte heutigen Zeitgenossen ebenfalls kaum noch geläufig sein.
Auf der Seite ist eine schon beachtlich lange Liste abrufbar, alphabetisch sortiert. Das Projekt ist nicht abgeschlossen - die Bedrohung geht schließlich weiter. Auch Besucher der Website können Wörter eintragen, um deren Fortbestand sie sich Sorgen machen: "Pfennigfuchser" ist ein Eintrag, "Mohammedaner" ein anderer. Manches Wort, das vom Verschwinden bedroht scheint, macht in Szenekreisen aber längst wieder Karriere - wie der "Plattenspieler" zum Beispiel.
Quelle: Web.de