Ein sehr trauriges Thema, welches ich im Januar selbst erleben musste.
Soweit ich mich erinnere, hatte ich eigentlich immer Katzen. Als ich noch bei meinen Eltern gewohnt habe, waren alle meine Katzen Freigänger. Wenn eine Freigänger-Katze irgendwann nicht mehr wiederkommt, gibt es 2 Möglichkeiten: Entweder, sie ist überfahren worden, oder sie hat sich ein neues Zuhause gesucht, was bei Katzen vorkommt. Fünfeinhalb Jahre war die längste Zeit, und als mein Kater (er hieß übrigens Poldi
) nicht mehr wiederkam, war ich schon sehr traurig. Aber man hat keine Gewissheit, ob das Tier tot ist, es könnte ja noch leben.
Seitdem ich eine eigene Wohnung habe, habe ich nur noch reine Hauskatzen. Wir hatten bis Januar 5 Katzen. Es war sicherlich nicht geplant, daß es 5 werden, aber eine alleine wollte ich nicht haben, die dritte ist quasi "aus eigener Zucht", die vierte und fünfte sind dann im Laufe der Jahre zugelaufen.
Monti war meine älteste Katze, fast 13 Jahre alt. Ich bemerkte, daß sie ab und zu gelüllt hat. Na ja, dachte ich, hat die alte Dame was mit einem Zahn! Ich war dann beim Tierarzt, und als er nachgeschaut hatte, sagte er, daß es nicht gut aussieht. Er vermutet zu 95%, daß Monti einen Tumor unter der Zunge hatte und wollte sie sofort einschläfern. Ich war natürlich dagegen, denn 95% und eine Vermutung hatten mir nicht gereicht, außerdem ging es Monti gut. Der Tierarzt hat dann eine Probe entommen, und am Samstag darauf sollte das Ergebnis dann da sein. Das Ergebnis sah so aus: Ein aggressiver Tumor, der im Endstadium auch das Gehirn angreift. Solange es Monti aber gut ging, brauchten wir noch nichts zu machen. Dann begann natürlich eine traurige Woche, in der ich mir Urlaub genommen habe, um möglichst viel Zeit mit ihr verbringen zu können. Am Ende dieser Woche hatte Monti plötzlich Schwierigkeiten, zu fressen. Ich habe ihr dann Gehacktes gekauft, aber am Montag darauf konnte sie das auch nicht mehr richtig fressen. Bis auf die Tatsache, daß sie nichts gefressen hat, schien sie aber noch sehr fit zu sein. Ich habe ihr dann Milch gegeben, die sie mit richtig viel Appetit gesoffen hat. Dienstag morgen brachte auch die Milch nichts mehr. Ich fuhr zur Arbeit, habe mir 2 Tage Urlaub genommen, bin wieder zurück und bin mit Monti zum Tierarzt gefahren. Die Fahrt dorthin kann ich euch gar nicht beschreiben: Man fährt mit einem lebenden Tier hin und weiß, daß es auf der Rückfahrt tot sein wird.
Die Prozedur verlief friedlich. Ich nahm Monti wieder mit und begrub sie in unserem Garten. Ich hatte in den 2 Wochen seit der Diagnose schon viel geweint, aber nach dem Begräbnis...
Ich bin immer noch nicht ganz darüber weg, das merke ich gerade beim Schreiben. Monti gehörte zur Familie, und ich bin immer noch sehr traurig, daß sie nicht mehr da ist. Als "Mensch" möchte ich sie nicht bezeichnen, aber doch als langjährige Weggefährtin, die immer da war, auch in schlechten Zeiten.
Was mich verrückt gemacht hat, ist die Macht, die man in so einer Situation hat. Man spielt ja quasi "Gott" bei der Entscheidung, ein Tier einschläfern zu lassen. War die Diagnose fehlerfrei? Hätte sie noch ein paar Jahre leben können? Ich hoffe, daß ich alles richtig gemacht habe.
Zur Ausgangsfrage: Monti kann ich nicht "ersetzen". Wenn ich jetzt nur noch eine Katze hätte, würde ich wahrscheinlich sofort eine neue dazuholen, aber ich habe ja noch vier.