Wie schaffte es Mr. Murphy, Justus in der Kirche einzuschließen?
Im Buch sieht Peter von Mr. Prentices Arbeitszimmer, dass spätabends in der Kirche plötzlich ein schwaches Licht brennt. Justus schleicht sich (ohne Bob) in die plötzlich wieder dunkle Kirche. Vorne am Altar sieht er im Schein einer Kerze die Gestalt eines alten Pfarrers stehen … plötzlich löscht dieser die Kerze, jemand anders stößt Justus zur Seite, rennt aus der Kirche und schließt die Tür von außen ab. Nachdem Justus von Pfarrer McGovern, Mrs. O’Reilly und der Polizei (die der Pfarrer sicherheitshalber gerufen hatte) befreit wurde, stellt sich heraus, dass der Ersatzschlüssel zur Kirche, der im Pfarrhaus immer an der Garderobe hängt, verschwunden ist.
Murphy hatte von dem Ersatzschlüssel gewusst, sich damit Zutritt zur Kirche verschafft und den Karpatenhund geholt, als plötzlich Justus auftauchte. Er stieß ihn zur Seite und schloss ihn ein. Dabei war Murphy allerdings nicht als Pfarrer verkleidet. Wer die geheimnisvolle Pfarrersgestalt war, die am Altar stand, bleibt daher zunächst ungeklärt … Erst am Schluss des Buches stellt sich heraus, dass es Pfarrer McGovern war. Da Mrs. O’Reilly keinen Tabakgeruch im Pfarrhaus duldet, hat McGovern sich angewöhnt, heimlich in der Kirche am Alter zu rauchen. An dem bewussten Tag hatte er seine Pfeife am Altar liegenlassen und kam abends zurück, um sie zu holen. Er stand daher gerade vorne am Altar, als Justus die Kirche betrat. Er schlüpfte dann durch einen Nebenausgang aus der Kirche heraus.
Warum geht Mr. Murphy immer schon um 5 Uhr morgens in sein Büro?
5 Uhr in L.A. ist gleich 8 Uhr in New York. Und da Murphy Börsenmakler ist, muss er sich nach den Öffnungszeiten der Börse an der New Yorker Wall Street richten.
Warum versteckte Murphy den Karpatenhund nicht einfach in seiner Wohnung? Das wäre doch viel einfacher gewesen, als alle Mitbewohner auszuschalten, die den Hund eventuell im Pool gefunden hätten?
Weil Murphy befürchten musste, dass die neugierige Mrs. Boogle (die ja einen Zentralschlüssel für alle Wohnungen besitzt) den Hund entdecken könnte.
Hat Murphy wirklich das Leben von Miss Chalmers und Mrs. Boogle gefährdet?
Nein. Die Pralinen waren handelsübliche, die Murphy kaufte und dann mit einem Mittel versah, von dem Miss Chalmers stark übel werden musste. Der Sprengsatz in Mrs. Boogles Auto war ebenfalls eher harmlos, dafür aber sehr laut. Mrs. Boogle sollte sich davon so erschrecken, dass sie auf die Reinigung des Beckens verzichten würde. Murphy hatte die Zutaten für den Sprengsatz gekauft, nachdem er mit angehört hatte, wie Mrs. Boogle die Reinigung angekündigt hatte. Dafür war er – wie die ??? beobachteten – spätabends noch einmal mit dem Auto weggefahren.
Woher wusste Mr. Murphy von Mrs. Boogles Plan, das Becken zu säubern? Als Mrs. Boogle das ankündigte, war Murphy doch mit Miss Chalmers unterwegs ins Krankenhaus?
Hier enthält das Hörspiel einen Logikfehler. Im Buch wird Miss Chalmers von Murphy und Mrs. Boogle gemeinsam ins Krankenhaus gebracht. Als sie wieder zurück sind, erwähnt Mrs. Boogle in Anwesenheit von Murphy ihre Reinigungspläne.
Welchen Plan verfolgte Murphy, als er den Brand in seiner Wohnung legte (außer von sich abzulenken)?
Er brauchte einen Vorwand, um ins Krankenhaus zu kommen (das übrigens recht nahe am Appartmenthaus und am Park liegt, wo das Lösegeld übergeben werden soll). Er wusste, dass zur Weihnachtszeit nicht viele Patienten dort sein würden und dementsprechend auch nicht viel Personal. Er konnte also ungehindert ein- und ausgehen. Ein perfektes Alibi, um das Lösegeld abzuholen.
Wie ist Sonny Elmquist in die Geschichte involviert?
Im Buch haben die ??? schon recht früh den Verdacht, dass Elmquist hinter den Lichtblitzen steckt. Denn kurz nach einem der Blitze hat Justus vom Fenster des Arbeitszimmers eine Gestalt unten auf der Straße verschwinden gesehen, die Elmquist ähnlich sah. Sie können sich nur nicht erklären, wie Elmquist die Blitze erzeugt, denn schließlich liegt Mr. Prentices Wohnung sechs Meter über der Straße.
Nach dem Brand bei Mr. Murphy fährt Bob zu Dr. Barrister, einem Anthropologie-Dozenten der Universität, der den ??? schon früher mit seinen Kenntnissen über Magie und Okkultismus geholfen hat. Barrister bringt ihn zu Professorin Arbiter, der Leiterin des Instituts für Neurologie und Psychatrie. Diese versucht, Bob eine mögliche Erklärung für „die rätselhafte Erscheinung in Mr. Prentices Wohnung“ zu geben. Dabei meint sie aber nicht die Lichtblitze, sondern eine menschliche Erscheinung, bei der es sich wahrscheinlich um Elmquist handelt!
Hier ist das Buch unlogisch. Denn Mr. Prentice hat den ??? nichts davon erzählt, er habe Mr. Elmquist in seiner Wohnung gesehen.
Das mag damit zu tun haben, dass es zwei verschiedene deutsche Übersetzungen des Buches gibt – eine erste, originalgetreue Fassung und später eine zweite „entschärfte“ Version. Darüber weiß ich aber nichts Näheres. Im weiteren Verlauf des Buches scheint es aber tatsächlich so zu sein, dass Mr. Prentice nicht nur Lichtblitze, sondern einen Mann in seiner Wohnung gesehen hat …
Professorin Arbiter vermutet, dass es sich bei Elmquist um einen Somnambulen (= Schlafwandler) handeln könnte. Das stellt sich im weiteren Verlauf des Buches als wahr heraus. Elmquist leidet an der Schlafwandlerkrankheit. Sobald er eingeschlafen ist und schlafwandelt, ist er auch psychisch beeinflussbar und „lenkbar“.
Mrs. Boogle erkannte diese Schwäche und machte sie sich zunutze. Sie gab Elmquist desöfteren, wenn sie ihn spät abends im Hof schlafwandelnd antraf, den Nachschlüssel für Mr. Prentices Wohnung und „befahl“ ihm, dort jeweils ca. 15 Minuten zu spionieren. Immer wenn Elmquist danach zurückkam, nahm sie ihm den Schlüssel wieder ab und fragte, was er herausgefunden habe. Nur ein einzigesmal erwachte Elmquist bei dieser Schlüsselrückgabe und berichtete später den ??? davon.
Einmal fand Elmquist bei seiner willenlosen Spionage in Mr. Prentices Schreibtisch ein Dokument über den Kauf des Karpatenhundes. Er belauschte auch das Telefongespräch, in dem Mr. Prentice mit Charles Niedland verabredete, wann dieser den Karpatenhund zu ihm bringen sollte. Elmquist erzählte beides Mrs. Boogle, die daraus den falschen Schluss zog, Prentice wolle sich einen echten Hund anschaffen.
Er erzählte es im schlafwandlerischen Zustand auch Mr. Murphy, der von dem Künstler Charles Niedland gehört hatte und wusste, dass es sich um ein wertvolles Kunstwerk handeln musste. Er wusste dadurch auch, an welchem Tag der Karpatenhund im Haus des verstorbenen Künstlers zu finden sein würde und plante entsprechend seinen Einbruch.
Elmquist konnte sich, wenn er erwachte, nie an seine Streifzüge erinnern. Doch das Mandala an der Decke von Mr. Prentices Arbeitszimmer blieb ihm in Gedächtnis.
Wie groß ist der Karpatenhund?
Er ist von der Unterseite des Glassockels bis zu den Ohrspitzen knapp 20 Zentimeter hoch. Nachdem Justus ihn gefunden hat, überredet er Mr. Prentice, ihn wieder in den Pool zurückzustellen, um den Dieb dabei ertappen zu können, wenn er ihn holt.
Doch das klappt nicht. Stattdessen sehen die ???, wie Sonny Elmquist den Hund aus dem Becken holt. Sie stellen ihn zur Rede. Dabei stellt sich heraus, dass er das nur getan hat, um ihn Prentice zu geben. Er hatte im schlafwandlerischen Zustand jemanden (Murphy, wie sich später herausstellt) dabei beobachtet, wie er den Hund im Becken versteckte. Als er sich daran erinnerte, beschloss er, die Figur zu holen.
Elmquist gesteht dabei auch, dass er hinter den Lichtblitzen steckt. Er hat sich dabei immer unter das Fenster von Mr. Prentices Arbeitszimmer gestellt, in einer Hand einen Spiegel so gehalten, dass er hoffte, das Mandala würde sich darin spiegeln, und dann mit einer Taschenlampe das Mandala angeleuchtet. Der Strahl brach sich dann stets in der Glasscheibe vor dem Mandala und wurde von dort in den Raum gelenkt.
Wie kommt Justus letztlich darauf, dass Mr. Murphy der Dieb ist?
Durch einen Eliminierungsvorgang. Der Dieb musste jemand aus der unmittelbaren Umgebung sein, der u. a. von den Gewohnheiten der Mieter und dem Kirchenschlüssel im Pfarrhaus wusste. Miss Chalmers und Mrs. Boogle wurden ausgeschaltet. Sonny Elmquist schlief während des Einbruchs. Der Neffe von Murphy (Harley Johnson) hatte ein Alibi. Mr. Hassell hätte niemals den Übergabezeitpunkt des Lösegeldes auf 17 Uhr festgelegt, da er um diese Zeit stets die Katzen fütterte und eine Abweichung von dieser Gewohnheit aufgefallen wäre. Blieb also nur Murphy. Und da Justus die Tasche mit dem Lösegeld (bei dem es sich im Buch übrigens nur um zurechtgeschnittene Papierstücke handelt) mit der Spezialpaste präpariert hat, ist Murphy überführt.
Was wird am Schluss aus Mrs. Boogle und Sonny Elmquist?
Mrs. Boogle reist nach dem Vorfall mit dem Sprengsatz im Auto unverzüglich zu ihrer Schwester nach Santa Monica. Das Appartementhaus bekommt auf Initiative von Mr. Prentice eine neue Verwalterin, die nicht die Mieter ausspioniert.
Sonny Elmquist zieht ebenfalls aus und nimmt sich eine Wohnung in West Los Angeles. Da er seine „Taten“ im Zustand des Schlafwandelns verübt hat, kann man ihn nicht belangen.
So, das war’s. Diesen Fall habe ich besonders sorgfältig analysiert, eben weil es wie gesagt meine Lieblingsfolge ist. Sie ist es auch jetzt noch, nachdem ich die ganzen Details aus dem Buch kenne, die den Fall zum Teil noch raffinierter machen.
Ich hoffe also, ich habe alle Rätsel gelöst und ihr hattet Spaß beim Lesen.
Ich verabschiede mich wieder mal und sage: Bis zur nächsten „Endlich gelöst“-Episode!