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Frankfurt/Main (dpa) - Meret Becker konzentriert sich, nimmt das vor ihr stehende Mikrofon ins Visier und beginnt zu tänzeln. Die Schauspielerin hechelt und röchelt mehrere Sekunden lang, ihre Leidenslaute scheinen kein Ende zu nehmen. «Ich habe nicht...», bringt Becker noch heraus, bevor sie verstummt.
Im Regieraum nebenan ist Regisseur Walter Adler vom akustisch inszenierten Todeskampf der zierlichen Schauspielerin beeindruckt. Für das größte deutsche Hörspiel ist im Studio 7 des Hessischen Rundfunks (hr) eine weitere Schlüsselszene auf dem Band.
Das rund eine Million Euro teure Hörspiel «Otherland» ist ein Projekt der Superlative: Die mehrbändige Fantasy-Saga des amerikanischen Autors Tad Williams hat Adler für den Rundfunk in 24 Stunden umgearbeitet. Aus 3500 Seiten Text sind 24 Manuskript-Bände entstanden, die an 50 virtuellen Orten der Welt spielen. Allein die Sprachaufnahmen mit mehr als 250 Schauspielern, die noch bis Anfang April gehen, dauern fast drei Monate.
Hinzu kommen mehrere Monate Produktionszeit für Mischung und Schnitt. Dank vieler prominenter Stimmen ist das gigantische Epos auch in den Nebenrollen exzellent besetzt. Neben Meret Becker sind von Fernsehen und Bühne bekannte Gesichter wie Nina Hoss, Sophie Rois, Ulrich Noethen, Sylvester Groth und Matthias Habich dabei.
Williams' Opus, in den USA schon als «Herr der Ringe des 21. Jahrhunderts» gefeiert, ist so etwas wie ein postmodernes High-Tech- Märchen: In «Otherland» will eine kleine mächtige Gruppe als digitalisierte Wesen unsterblich werden. Die Erfüllung des größten Menschheitstraums birgt zugleich ein gefährliches Geheimnis. Dem sind ein Buschmann und einige Abenteurer sowie eine junge südafrikanische Computerexpertin - die Sophie Rois spielt - auf der Spur. Ihnen gelingt es, in das Netzwerk einzudringen.
Die Uraufführung des ersten Teils ist Anfang Oktober dieses Jahres zur Frankfurter Buchmesse geplant. Zuvor müssen die verschiedensten Stimmen zusammengemischt werden, da die Schauspieler in der Regel ihren Part nur einzeln oder im Dialog sprechen.
Regisseur Adler ist Profi: Er hat über 200 Hörspiele inszeniert, die zum Teil preisgekrönt wurden. Sein Projekt «Otherland» verfolgt er bereits seit mehreren Jahren. «Ich war vom Buch mit seiner ungeheuren Vielfalt an Themen und Konflikten fasziniert», sagt der 56-Jährige. Nach der Absage von größeren ARD-Sendern war er schließlich mit seiner Idee beim hr auf Resonanz gestoßen.
Insgesamt wird «Otherland», das in Kooperation mit dem Münchner Hörverlag produziert wird, 48 Folgen haben. Die ersten zwölf sollen ab Oktober gesendet werden, vermutlich im täglichen Abstand. Dies wird eine Herausforderung für die Hörer, wie auch der Regisseur weiß. Adler hofft darauf, dass «Otherland» faszinierend genug ist, um die Fan-Gemeinde auch über Tage hinweg an das Radiogerät zu fesseln. Wer einzelne Folgen verpasst, dem hilft das Internet. Dort kann der Gang des Hörspiels begleitet werden. Schon jetzt können «Otherland»- Begeisterte die Produktion im Studio über eine Webcam begleiten. Und später können sie sich das Hörbuch kaufen.
© dpa - Meldung vom 03.03.2004 09:12 Uhr
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Original von Thomas
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Original von gruenspatz
Obwohl ich lieber den Drachenbeinthron-Opus von Tad Williams als Hörspiel gehabt hätte...
ja, ich auch
aber, was nicht ist, kann ja eventuell noch werden !!!