Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: CLH - Hoerspielforum und mehr. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

DiJae

Profi

  • »DiJae« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 568

Wohnort: Korschenbroich

Beruf: Internet Entwickler

  • Nachricht senden

1

Samstag, 17. Juli 2004, 17:13

Perry Rhodan - Der kosmische Lockvogel

Inhalt: PERRY RHODAN stößt auf seinen bisher gefährlichsten Gegner - den Overhead - der selbst dem Mutantenkorps Paroli bieten kann. Und der bislang unbekannte, aber wohl gefährlichste Mutant steht auf der Seite des Overhead.
Damit nicht genug, findet beinahe unbemerkt eine heimliche Invasion im Solsystem statt. Die Springer - eine raumfahrende Händlersippe - wollen ihr galaktisches Handelsmonopol nicht durch die terranischen Neulinge im All gefährden lassen. PERRY RHODAN greift zu einer riskanten List, indem er den unwissenden Raumkadetten Julian Tifflor als kosmischen Lockvogel einsetzt. Das Schicksal der Menschheit hängt von einem hochtalentierten, aber in vielen Dingen unerfahrenen jungen Mann ab, von dem niemand weiß, ob er dieser ungeheuren Belastung standhalten kann..

Mit dem vierten Band der Silber Edition wird es jetzt auch für die Perry Rhodan Geneigten interessant, die bisher einen Bogen um die gewaltigen Hörbücher gemacht haben, weil ihnen die Geschichte in ihrer knappen Fassung schon aus den Europa Hörspielen bekannt ist. Der kosmische Lockvogel setzt nach den Ereignissen auf der Suche nach dem Planeten des ewigen Lebens an. Die Erzählung wird dabei in zwei große aufeinanderfolgende Handlungsstränge unterteilt.

Der erste Teil des Hörbuches behandelt die Geschichte des Overhead, einem Mutanten namens Clifford Monterny, der die Gabe besitzt, anderen Wesen seinen Willen aufzuzwingen und sie auch über große Distanz zu kontrollieren, einem Super-Hypno. Und stärker als die Telepathen und Hypnos im Team von Perry Rhodan. Clifford Monterny, einst fasziniert von der Idee Rhodans, will sich selbst zum Herrscher über die Erde krönen. Im Weg ist ihm dabei Die dritte Macht, insbesondere Perry Rhodan und sein Mutantenkorps. Dazu gründet er ein eigenes Mutantenkorps, ebenfalls bestehend aus Telepathen, Teleportern und Telekineten. Nachdem er der dritten Macht anfänglich nur materiellen bzw. wirtschaftlichen Schaden zugefügt hat, versucht er es schließlich mit einem Attentat auf Perry Rhodan, was aber scheitert. Schließlich läuft alles auf eine Konfrontation beider Parteien hinaus. Perry Rhodan tritt mit seinen Mutanten gegen den Overhead und seine übernatürlichen Untergebenen an. Dabei hat Clifford Monterny noch einen weiteren Trumpf in der Hinterhand, einen Mutanten, dessen Fähigkeit die Talente der anderen Mutanten bei weitem übertrifft.

Der zweite Teil der Erzählung stellt das erste Auftauchen der Springer, galaktischer Händler dar, die sich durch die Handelsaktivitäten der Menschen mit den Ferronen gestört fühlen. Sie setzen Spione ein, um alles über die Pläne der dritten Macht zu erfahren und entführen außerdem Raumschiffe der dritten Macht. Perry Rhodan denkt sich einen gefährlichen Plan aus, der ihm die nötigen Informationen über das fremde Volk liefern soll. Im Mittelpunkt dieses Plans steht der Kadett Julian Tifflor, der Rhodans Aufmerksamkeit im Kampf gegen den Overhead auf sich zog. Dieser Kadett wird als kosmischer Lockvogel eingesetzt, um mehr über den heimlichen Gegner zu erfahren. Ausgestattet mit einem psychischen Peilsender vom Planeten Wanderer, einem Sender, dessen Signal nur von den Mutanten geortet werden kann, wird Tifflor mit einer getürkten, aber angeblich wichtigen Botschaft ins Wega-System geschickt. Auf dem Weg dorthin wird das Schiff mit dem jungen Kadetten an Bord von einem Handelsschiff der Springerflotte entführt und versucht Julian Tifflor nicht nur wichtige Informationen über die Menschheit, sondern auch über den Planet des ewigen Lebens zu entlocken. Nachdem Tifflor und seine Freunde dem Raumschiff der Springer entkommen konnten, rüsten sowohl die dritte Macht als auch die Springer zur entscheidenden Schlacht. Der erste Punkt geht an Perry Rhodan. Als aber 90 Springer Schiffe aus dem Hyperraum auftauchen, sieht sich Perry Rhodan einer unbezwingbaren Streitmacht gegenüber.

Der erste Teil der Erzählung bietet die bekannten Elemente der Silberbände: Politik, Wirtschaft, Technik und SciFi werden gekonnt miteinander verbunden, klingen durch ihre altmodischen Elemente sehr charmant und wissen auch über längere Zeit gut zu unterhalten. Das Spionagespiel zwischen den beiden Mutantenparteien ist spannend, streckenweise anstrengend, aber nie unübersichtlich. Die Handlung lässt sich gut verfolgen. Und erinnert aufgrund der Konstellation oberflächlich betrachtet sehr an Figuren und Geschichten aus Marvels X-Men Serie, die schließlich mit einem Bond-ähnlichen Pre-Finale zu enden scheint. Löcher in der Logik übersieht man dabei gerne.

Der zweite Handlungsstrang kann anschließend nicht mehr ganz mithalten. Der kosmische Lockvogel entpuppt sich streckenweise als komischer Lockvogel. Wobei komisch hier nicht im Sinn von witzig, sondern von seltsam mit einer negativen Konnotation gebraucht werden soll. Der Reise von Julian Tifflor, dem heimlichen Kampf gegen die Springer, der Problematik der gut sechs CDs umfassenden Erzählung fällt es schwer nach einige Zeit zu folgen. Zu statisch sind manchmal die Ereignisse beschrieben, zu detailliert wird auf die Handlungen eingegangen. Da die stimmliche Darstellung von Mausbiber Gucky und auch den Springern wohlwollend als Geschmackssache beschrieben werden muss, kommt dies noch erschwerend hinzu. Man ertappt sich doch dabei, dass man zu einer Beschleunigung der Ereignisse drängt. Und sich den Overhead zum Ende hin zurückwünscht, der mit einem Gedankenbefehl etwas Fahrt in die Geschichte hätte bringen können.

An Josef Tratniks Leistung gibt es bis auf die subjektiv etwas übermotiviert betonten Figuren der Springer und des Mausbibers Gucky nichts auszusetzen. Er macht seinen Job wie immer gut. Auch sonst bietet EinsAMedien mit der vierten Silberbandvertonung keine Neuerungen. Die vereinzelt zwischengeschalteten Musikstücke dienen als willkommene Verschnaufpause. Auf weitere Untermalung verzichtet man (leider) weiterhin.

Der vierte Silberband wird wieder einmal in zwölf CDs verpackt dem Hörer angeboten. Die einzelnen Pappschuber ergeben wie gewohnt das Bild eines im Silberband enthaltenen Groschenromans. Weiterhin findet sich in der Pappbox wie immer ein umfangreiches Booklet, das die bisherigen Ereignisse Revue passieren lässt, das die Cover die der dem Silberband zugrundeliegenden Romane zeigt, das dem Autor ein Porträt widmet, Fachbegriffe erläutert und natürlich Werbung in eigener Sache betreibt.

Wäre nicht die etwas langatmige Geschichte um das Volk der Springer würde dies sicherlich eine Höchstnote verlangen. Leider schmälert der zweite Teil den guten Eindruck des ersten Handlungsabschnitts. Dennoch darf man gespannt sein, wie die Storyline im fünften Silberband Vorstoß nach Arkon ihre Fortsetzung findet. (DJ)
Homepage: http://www.einsamedien.de

Original Besprechung, formatiert + bewertet: hier.
Inzwischen Vater und zuende studiert. Altert seitdem rapide. Braucht Zellaktivator.