Gabriel Burns - 31. Rand der Gezeiten
Erster Eindruck: Mysteriös wie eh und je
Bakerman schickt seinen Mitarbeiter Schmidt, um Joyce Kramer und Larry Newman einen neuen Auftrag zu erteilen: Ein lange gesunkenes Schiff ist wieder aufgetaucht, die drei sollen es untersuchen. Doch auf dem Schiff angelangt machen sie eine schreckliche Entdeckung...
Nach den Ereignissen der letzten Folge, die für die Serie sehr aufschlussreich waren, startet die 31. Folge der "Gabriel Burns"-Reihe einen kleinen Neuanfang. Sehr löblicherweise werden am Anfang in einem Gespräch zwischen Bakerman und Schmidt die bisherigen Ereignisse noch einmal zusammengefasst, der Spielraum der Serie ausgelotet. Das ist nicht nur hilfreich für Leute, die nach Längerem wieder eine Folge hören wollen, sondern bietet theoretisch auch Neueinsteigern die Chance, die Serie zu verstehen. Doch die Geschichte, die danach kommt, wirkt keineswegs gebremst, vielmehr ist sie wieder kaum an Mystik und unheimlichen Momenten zu überbieten. Ganz im Stil der Serie geraten unsere liebgewonnenen Charaktere Larry und Joyce (von Steven ist nichts zu hören) zu einem geheimnisvollen Schauplatz, der sie vor neue Herausforderungen stellt, aber auch alte Ereignisse aufgreift. Und wieder ist alles anders, als es zunächst scheint... Ebenfalls sehr interessant ist die neue Figur des "Schmidt", der zunächst noch vollkommen undurchsichtig ist und uns sicherlich noch eine Weile begleiten wird. Ich jedenfalls habe diese Folge in vollen Zügen genossen und jede der 55 Minuten in mich aufgesogen.
Diese Folge kommt mit relativ wenigen Sprecher und auch wenigen Gästen aus, die dafüraber eine umso beeindruckende Leistung abliefern. Als Joyce Kramer ist wieder Bianca Krahl zu hören, die ihre Stimme sehr hart und abgeklärt wirken lässt, eine fulminante Vorstellung! Schmidt wird von Andreas Ksienzyk gesprochen, der den jungen Mann glaubhaft und mit einer punktierten Betonung spricht. Mein persönliches Highlight in dieser Folge war aber Esther Münch als Maureen, die für schauerliche Momente gesorgt hat. Außerdem zu hören sind Gerald Paradies, Ernst Meincke und natürlich Jürgen Kluckert als Erzähler.
In Verbindung mit der poetischen Erzählart und dem recht langsamen Tempo der Sprecher schafft die geniale Musik einen unheimlichen, düsteren Klangraum voller Spannung. Dass diese so intensiv auf den Hörer übergreift und ihn gefangen nimmt, ist ja schon Markenzeichen der Serie und wurde von Volker
Sassenberg und seinem Team wieder phänomenal umgesetzt.
Zur Abgrenzung des neuen Abschnittes der Serie wurde auch die Covergestaltung leicht überarbeitet, der rote Rahmen um das Bild ist verschwunden. So wirkt es viel klarer, und von der gelungenen Zeichnung des Schiffes bekommen wir nun mehr zu Gesicht. Geblieben ist natürlich der tolle Schriftzug und der Sammlerücken.
Fazit: Eine absolut gelungene, spannende und mysteriöse Folge der Serie, die einen gelungenen Mittelweg aus Altem und Neuen schafft.