Bei den Verhandlungen über eine Verlängerung des Ende des Jahres auslaufenden Sportrechtevertrags mit 32 deutschen Spitzenverbänden wollen sich ARD und ZDF ein Rücktrittsrecht bei Doping oder anderen Fällen von Sportbetrug festschreiben lassen. "Das Fernsehen will Druck auf Verbände, Veranstalter und Sponsoren machen und deshalb eine entsprechende Klausel durchsetzen", erklärte ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender gegenüber der dpa. "Wir werden Doping nicht aus der Welt schaffen können, doch das Fernsehen kann dabei eine wesentliche Rolle spielen", so Brender weiter. Brender betonte jedoch, dass man die Rücktrittsoption nicht bei einem "individuellen Betrug" ziehen werden, sondern wenn zu erkennen sei, dass das Doping in einem Verband nicht konsequent genug bekämpft werde.
Wie die dpa weiter berichtet, sei mit der Handballbundesliga, die nicht zu den 32 deutschen Spitzenverbänden gehört, mit denen ein Gemeinschaftsvertrag besteht, bereits ein TV-Vertrag mit einer Dopingklausel abgesprochen worden. "Bei einem gravierenden Dopingfall könnten wir aus der Berichterstattung aussteigen", bestätigte ARD-Sportkoordinator Hagen Boßdorf gegenüber der dpa.
Mit ihrem Ansinnen reagieren ARD und ZDF vor allem auf die Dopingfälle während der Tour de France, aber auch auf die jüngsten Dopingfälle der beiden Leichtathletikstars Justin Gatlin und Marion Jones.
Quelle: Blickpunkt:Film