kann mir jemand sagen, an wen solche Musterpressungen verteilt wurden
Bevorzugt an Journalisten und Händler. Halt an alle Leute, die Werbung für diese Geschichte machen konnten.
Also - ähm ... "Händler" im Sinne von "Händler vom alten Schlag, die 'n bißchen mehr draufhaben mußten als 'Können Sie mir den Namen buchstabieren', 'Ich kuck' mal im System, ob wir die Scheibe da haben' und 'Kann ich Ihnen bestellen, dauert drei Tage'".
und wie selten so etwas ist?
Kommt drauf an.
Erstens darauf, wie groß der Kreis der Interessenten war. Also - für Karl-May-Veröffentlichungen haben sich beispielsweise bestimmt schon im Vorfeld mehr Leute interessiert als für ... was weiß ich ... "Die lustige Welt der Nasenbärfürze" oder so, daher war der Streufaktor bei Karl May-Promos auch entsprechend größer.
Zweitens auf die Infrastruktur des Verlags. Wenn bei der Deutschen Grammophon über Poly ein Hörspiel auf den Weg gebracht wurde, gab's bestimmt 'ne ganze Menge Leute, die das mitbekommen haben, weil die DGG über die entsprechenden Kontakte verfügte und über genügend Mittel und Wege, auf dieses Hörspiel aufmerksam zu machen und Interesse zu wecken. Das gerade frisch gegründete Label ... öhm ... Pimpf & Söhne dürfte es da bestimmt um einiges schwerer gehabt haben.
Drittens auf die Qualität des Hörspiels. War es gut, bestand eine gewisse Wahrscheinlichkeit, daß sich im Dunstkreis des Journalisten oder des Händlers jemand dafür interessierte, dann ging das Teil meistens unter der Hand weg. Ansonsten genossen die Promo-Sachen ohnehin grundsätzlich den Status eines Wegwerfprodukts. Darf man ruhig wörtlich nehmen.
Gruß
Skywise