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Krimi/Thriller: Road Bandits

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Mittwoch, 2. August 2006, 14:05

Road Bandits

Zitat

Der Klappentext:

Hank und Donna sind rastlose Rebellen, die auf den endlosen Highways der vereinigten Staaten ihr Glück suchen.
Sie haben nicht viel, aber was sie haben, ist ihre Liebe, ihren 66´er Mustang und ihre Waffen, die sie, wenn es sein muss, auch kompromisslos sprechen lassen.
Irgendwo zwischen Texas und Mexiko liegt das kleine Städtchen Dust City, in dem das Schicksal von Hank und Donna besiegelt wird.
Nach einer Schiesserei und einem Tankstellenüberfall haben sie den korrupten Sheriff Thompson im Nacken und mit dem ist nicht gut Kirschen essen, denn diesem Gesetzeshüter ist jedes Mittel recht, mit dem er seine Vorteile herausschlagen kann.
Verwundet und mit einer Geisel im Gepäck zieht es sie in Richtung Freiheit.
Doch sie haben nicht mit der Kaltblütigkeit des Sheriffs gerechnet.


Als mir Thorsten Pahlke, Anfang 2003, davon erzählte, das er vorhabe solch eine Story zu verwirklichen, dachte ich nur: "Dann mal viel Glück!" – denn Glück sollte man haben, wenn man versucht Hörspielneuland zu betreten. Ein >Road-Movie< als Hörspiel? Kann das klappen oder ist das eher ein zum Scheitern verurteiltes Unterfangen? Es hat mit "Road Bandits" geklappt. Thorsten Pahlke betrat Neuland und er hatte nicht nur Glück, sondern auch noch ziemlich viel Geschick und Talent bei der Umsetzung.

Die Story schafft es den Hörer von Anfang an in ihren Bann zu ziehen. Nicht, dass es solch eine Geschichte, in der einen oder anderen Form, noch nie gegeben hätte, aber die Erzählweise kann sofort überzeugen. Keine langatmigen Schnörkel, Verwindungen oder komplizierte Sprünge, welche einem das weitere Zuhören nur ermöglichen, wenn man diverse Tracks mehrfach gehört hat, nein, eine gradlinige, erfrischend simple und angenehme Geschichte, die einem das Hörspiel zum Hörspaß werden lässt.

Die Sprecher sind alle sehr gut und stimmig, im wahrsten Sinne des Wortes, ausgewählt und eingesetzt. Die rotzige Interpretation des "Hank Looney" legt Oliver Theile bravourös hin. Auch wenn der Charakter nicht gerade der angenehmste Zeitgenosse ist, so hört man ihm trotzdem gerne zu und ist mit ihm zusammen im Geschehen, das "Hank & Donna" erleben müssen. Thorsten Pahlke hingegen legt einen wirklich unangenehmen, korrupten Sheriff hin, der ziemlich unsympathisch wirkt in seiner menschenverachtenden Art und Weise, was er ja auch soll.

Alle Sprecher agieren hier weit über dem Normalniveau, welches man sonst von der Hörfabrik gewohnt ist. Was man, zum größten Teil, sicherlich der Regieführung von Thorsten Pahlke zuschreiben kann. Wenn der Autor sein eigenes Werk umsetzt, kann das schon mal ein Segen sein, wie in diesem Fall. Wer sollte es besser wissen, wie sich die Charaktere anzuhören haben, als deren Erfinder selbst. Und wenn das dann auch noch die Zustimmung des Hörers findet, ist das Ziel doch in diesem Punkt erreicht.

Die härtere Gangart der Sprachwahl ist nicht so störend wie ich befürchtete hatte, denn das Hörspiel ist eh für ältere Konsumenten gedacht, welche diese Art von Film und Geschichte mögen. Es hätte auch sicher etwas seltsam angemutet, wenn die Hauptakteure sich wie Universitätsabgänger von Yale angehört hätten. Auch ist die Flucherei ziemlich bewusst eingesetzt und wird recht kontrolliert angegangen. Im Gegensatz zur Horrorserie "Caine" bei welcher die Gossensprache irgendwie nur als Mittel zum Zweck zu dienen scheint. Hier fällt es selbst der Hauptfigur auf: "Sag mal, kann es sein das ich das Wort >Arsch< ziemlich häufig benutze?" kommt es irgendwann einmal von Hank – und das sorgt auch für einen Lacher, den ich in diesem Hörspiel eigentlich weniger vermutet hätte.

Die Musik ist sehr facettenreich und deckt alle Stilrichtungen der Südstaatenmusik (eine andere Bezeichnung fällt mir dafür nicht ein) ab. Harte Riffs und ruhige Gitarrensounds runden das Bild noch ab und geben dem Hintergrundrahmen eine zusätzliche Hörtiefe.

Wer Action sucht, hier findet er sie. Wer "Sailor & Lula" aus "Wild at Heart" mochte, wird dieses nette Pärchen hier lieben. Wem auch etwas Dramatik nicht zuviel ist, der ist hier ebenfalls richtig aufgehoben.

Wen es bisher vom Kauf abgehalten hat, weil er dachte: "Ach ja, Hörfabrik, nein lieber nicht!" (das war auch bisher mein Grundgedanke), sollte es ganz schnell wieder vergessen. "Road Bandits" sticht aus dem Feld der anderen Hörfabrik-Produktionen (welche ich bisher gehört habe) um Riesenlängen heraus. "Road Bandits" ist, und das nicht einmal übertrieben dargestellt, ein Kinofilm für die Ohren – auch wenn diese Bezeichnung schon etwas zu oft überstrapaziert und abgenudelt wurde.

Spaß sollte ich haben beim Hören – und Spaß hatte ich auch, sehr großen sogar, welcher nur viel zu schnell vorbei war. Obwohl man sagen muss, dass die Laufzeit recht optimal ist – lieber kurz und knackig mit einem sehr unterhaltsamen Faktor, als so langatmig, dass man kaum die Abspannmusik erwarten kann.

Einziger Nachteil des Hörspiels ist, dass ich es nicht schon längst einmal gehört habe. Aber sicherlich war das erste Hören nicht das letze, dessen bin ich mir sicher. Denn es hat mir komplett gefallen – was bei den Produktionen kleinerer Labels nur sehr selten vorkommt. Sollte Thorsten Pahlke solch eine Sache wiederholen wollen – ich wäre wieder mit dabei, beim Hören – diesmal direkt nach der Veröffentlichung und nicht erst zwei Jahre später!

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»Luke Danes« hat folgende Datei angehängt:
  • road_bandits.jpg (21,77 kB - 68 mal heruntergeladen - zuletzt: 30. April 2009, 23:11)

2

Mittwoch, 2. August 2006, 14:25

Wow, ein Hörspiel von der Hörfabrik das Thomas gefallen hat :applaus:

Ich fand :]s auch klasse.
Ist es ein Vogel!? Ist es ein Flugzeug!? Nein, es ist................der Teddy!

3

Samstag, 20. Januar 2007, 22:50

hat eigentlich sonst noch irgendjemand dieses hsp gehört ??? andere meinungen dazu ??? :DD