CLH - Hoerspielforum und mehr

Wir sind Helden
Informationen zu Touren und anderen Einzelteilen
[isbn]3866105320[/isbn]

Ein rascher Rückblick auf die ersten Jahre als Band. Von der Bandgründung über die erste Tour, die Plattenaufnahmen zum ersten, zweiten, dritten Album, bandinternen Quelereien, besonderen Erlebnissen oder Erinnerungen, teilweise den online geführten Tourtagebüchern entnommen, bis hin zu den Wünschen für die Zukunft, im fliegenden Wechsel geschrieben und gelesen von den einzelnen Bandmitgliedern.
Die vier CDs zeichnen das Bild der "normalen Band von nebenan". Keine Starallüren, keine falsche Bescheidenheit, Lob in einige Richtungen, konkrete, aber nie persönliche Kritik in einige Richtungen, gerne auch mal Selbstkritisches ... auf jeden Fall sehr unterhaltsam geschrieben und interpretiert, selbst wenn man merkt, daß die vier keine Profis im Textelesen sind, was aber absolut nicht abwertend gemeint ist.
Authentisch, sympathisch - und trotz fast fünfstündiger Laufzeit eigentlich zu kurz

Gruß
Skywise

Bermuda 1963 - Hoerspielprojekt

Super, was die Leute da so auf die Beine stellen. Kommt locker mit einigen anderen kommerziellen Label mit. Wenn nicht sogar besser.

Kasperle: Der gestohlene Wagen, Disneyland

Puh..ne harte Nuss, obwohl ich mir eigentlich Disneyland-LPs sehr gerne anhören, aber Kapscherle, wie er von Seppl fälschlicherweise immer genannt wird, ist schon arg anstrengend...stupides, nervtötendes Wiederholen und auch ansonsten nichts Besonderes..da lobt man sich doch Gerd von Hassler (komisch, dass besonders der österreichische Dialekt bei den Kasperle-Interpretationen so zum Tragen kam)

Lg MO

Offenbarung 23 - 036) Liebesgrüße nach Moskau [08/15]
Es kommt wohl ganz darauf an, welche Erwartungen man an die Serie hat: seichte Unterhaltung oder aber spannender Verschwörungsthriller. Zumindest letzteres wird ja eigentlich sehr deutlich suggeriert. Es finden zwar sehr wohl Verschwörungen statt - aber eher auf Stammtisch-Niveau. Ohne Zweifel war auch vor dem Umbruch in dieser Richtung längst nicht alles gut, aber auf diesem Wege wird es leider nicht besser. Somit verharrt Offenbarung 23 weiterhin auf durchschnittlichem Niveau. Einer tollen akkustischen Aufbereitung stehen zwar kurzweilige, aber dafür wiederholungslastige und zumeist wenig spannende Drehbücher gegenüber.

Habe leider eine Reihe eher enttaeuschender Hoerspiele hinter mir:

(1) Geisterschocker 1 - Stimmung gut, Effekt gut, Story leider total verwirrend und lasch. Leider kein Hoerspielereignis fuer mich.

(2) Geisterschocker 2 - Ausgezeichnete Effekte und sehr gute Sprecher (wie bei derselben Neon-Folge), jedoch dasselbe wie bei Folge 1: Die Story kann mich einfach nicht mitreissen. Zu konfus, zu richtungslos, ohne Eigenstaendigkeit und einfach ohne Faden, der die gesamte Geschichte zusammenhalten soll. Eher eine Aneinanderreihung von Gruseleffekten. Zu wenig, als dass ich mir weitere Folgen dieser Reihe kaufen wuerde.

(3) Froehliche Weihnachten, Mr. Scrooge: Schoen erzaehlt, aber so richtig fehlte mir da der Funke des genialen, das Titania schon so oft gezeigt hat. Christian Rode spielt hier auch ein wenig zu stark und betont ein wenig kuenstlich. Das kann der schon besser (z.B. bei Mark Brandis). Ganz gut, aber das haette auch kuezer gehen koennen.

(4) Das schaudererregende Abenteuer im Orientexpress (von Audiobuch): Ganz ok, aber so richtig mitreissen konnte mich das Hoerspiel nicht. Ein paar gute und ein paar witzige Szenen machen das Hoerspiel zu einer guten Sache, aber auch nicht mehr.

(5) Das Triumvirat hext: Ich hatte das Teil schon mal vom WDR runtergeladen und fand die Folge wiederum sehr gut. Nun habe ich mir die CD gekauft um die Sammlung komplett zu haben, aber die CD Version fand ich nicht so gut wie die MP3 Version. Die MP3 Version hat Publikum dabei, die lachen und das macht das ganze nocht unterhaltsamer. Das ist bei der CD Version nicht dabei und das fehlt mir dabei.

(6) Hellboy: Interessantes Konzept, jedoch leider zu verwirrende Geschichte fuer mich. Da wird zuviel versucht und die Geschichte wirkt zu ueberladen und ich verlor da relativ frueh den Faden. Auch nach nochmaligen hoeren wurde das nicht viel besser. Eine Enttaeschung fuer mich.

(7) Jack Slaughter - Wie man ein Hoerspiel mit dem genialen David Nathan in der Hauptrolle so in den Sand setzen kann, ist mit schon ein Raetsel. Totaler Schwachsinn. Diese Serie ist weder lustig, noch spannend. Nach 2 Folgen habe ich da aufgehoert, und trauere noch jeden Cent nach, den ich in diesen Muell investiert habe.

Was tun? Einen richtigen Knaller habe ich seit einiger Zeit nicht mehr gehoert. Vielleicht bin ich einfach von den vielen ausgezeichneten Hoerspielen dieses Jahr so verwoehnt, so dass ein "gutes" Hoerspiel mich gar nicht mehr mitreissen kann. Dieses Jahr hat z.B. Wallander, Drizzt, Poe, Team X-Treme, Mark Brandis, Sacred, NYPDead, Dorian Hunter, Wellenlaeufer, Freelancer und Mitschnitt Zeichen gesetzt. Da wirken die anderen, oben genannten eher blass gegen. Bei dem Hoerspiel des Jahres wird das schon sehr schwierig, da gab es einige sehr gute Kandidaten.

Eine sehr schoene positive Ueberraschung war fuer mich Team X-Treme, das fuer mich eine der besten (wenn nicht sogar die beste) Jungendhoerspielserie am Markt ist. Einfach klasse, was da in so kurzer Zeit auf die Beine gestellt wurde und welche Bandbreite an Geschichten man da bringt. Respekt.

Nun hoere ich Don Harris. Ich kenne die ersten beiden Folgen schon, hoere sie aber noch mal, um dann alle 6 Folgen in einem Rutsch zu hoeren. Folge 1 ist schon wieder sehr gut. Es gibt also Hoffnung ....

Zitat von »Cherusker«

(7) Jack Slaughter - Wie man ein Hoerspiel mit dem genialen David Nathan in der Hauptrolle so in den Sand setzen kann, ist mit schon ein Raetsel. Totaler Schwachsinn. Diese Serie ist weder lustig, noch spannend. Nach 2 Folgen habe ich da aufgehoert, und trauere noch jeden Cent nach, den ich in diesen Muell investiert habe.

sag nicht, wir hätten dich nicht gewarnt!

wobei ich mich gerade echt wundere, dass du bei folge 7 immer noch dabei warst, dir haben doch nicht mal die ersten beiden folgen besonders gefallen.

Zitat von »irina«

Zitat von »Cherusker«

(7) Jack Slaughter - Wie man ein Hoerspiel mit dem genialen David Nathan in der Hauptrolle so in den Sand setzen kann, ist mit schon ein Raetsel. Totaler Schwachsinn. Diese Serie ist weder lustig, noch spannend. Nach 2 Folgen habe ich da aufgehoert, und trauere noch jeden Cent nach, den ich in diesen Muell investiert habe.

sag nicht, wir hätten dich nicht gewarnt!

wobei ich mich gerade echt wundere, dass du bei folge 7 immer noch dabei warst, dir haben doch nicht mal die ersten beiden folgen besonders gefallen.

Danke fuer die Warnung, aber da hatte ich die beiden ersten Hoerspiele leider schon bestellt. Die Nummer 7 bezieht sich nicht auf die Folgennummer, sondern auf die verschiedenen Hoerspiele/serien, die ich aufgelistet habe. Also ich habe nach Folge 2 nicht weitergekauft.

Zitat von »Cherusker«

Die Nummer 7 bezieht sich nicht auf die Folgennummer, sondern auf die verschiedenen Hoerspiele/serien, die ich aufgelistet habe.

wer lesen kann, ist klar im vorteil. das mit der (7) hätte mir auch aufgehen können!

Vollständige Kritik zu Lady Bedfort - 028) und die schwarze Dame
Fazit: Ein Fall, der vermeintlich sehr durchschaubar ist, da man einiges an Einblick in die am Mordfall beteiligten Charaktere bekommt. Jedoch sollte man sich nicht zu früh in Sicherheit wiegen. Da die Ereignisse diesmal zudem von ziemlicher Heftigkeit (im Verhältnis der Serie gesehen) sind, kann es zwangsläufig gar nicht langweilig werden. Lady Bedfort nimmt hier mit den zwei neuen Folgen der aktuellen Staffel richtig an Fahrt auf. Da kann man nur hoffen, dass es weiterhin so schonungslos weitergeht.

Team Undercover - 002) Das Rätsel der Halskette
Fazit: Während in der ersten Hälfte noch größere Schwachpunkte in Sachen Dialoge auftauchen und sich die Geschichte eine Spur zu träge ausnimmt, vermag man mit dem zweiten Teil doch gewisse Erwartungen an zukünftige Episoden zu wecken. Um hier aber durchgehend auf einem guten Niveau anzugelangen ist es aber noch ein Stück Arbeit.

Titania Special - Peterchens Mondfahrt
Fazit: Eine wie von Titania gewohnt sehr liebevoll aufbereitete Kindergeschichte. Nicht ganz kurzweilig zwar, dafür aber sehr lebendig und amüsant.

(hinter den Links verbergen sich etwas ausführlichere Besprechungen)

The Satchmo Trilogy - Part 3
SATCHMO bleibt sich selbst treu, dürfte damit aber nicht jedermanns Geschmack treffen. Die Umsetzung passt sich hier ganz den Erlebnissen an, doch albern wird es dankenswerterweise zu keinem Zeitpunkt. Vor allem die spritzigen Kommentare Robert Katullas als CY gefallen mir von Folge zu Folge besser. Mangelnde Innovationsfreudigkeit kann man den Jungs von fuenf59 auf keinen Fall vorwerfen.
In diesem Sinne: Nordic Walking!
[9/15]

Die drei ??? - Fluch des Piraten
Die recht gelungenen Momente auf Free Island vermögen die sehr mäßige, um nicht zu sagen langweilige erste Hälfte des Hörspiels aufzuwiegen, so dass insgesamt ein zufriedenstellender Gesamteindruck zurückbleibt. Hätte man auch den ersten Teil lebendiger gehalten, hätte es womöglich gar mal wieder zu einem richtigen guten Ergebnis gereicht.
[9/15]

Christoph Schwarz - Das Keltengrab von Kirn
Inhaltlich bekommt man hier ein sehr unterhaltsamen und ungewöhnliches Abenteuer rund um den Detektiv des Übersinnlichen geboten. Vor allem die zweite Hälfte wusste mich recht gut zu unterhalten. Auch wenn man bei der Inszenierung noch nicht so ganz oben mitspielen kann, ist man insgesamt auf dem richtigen Weg. Imho jedenfalls deutlich besser als der direkte Vorgänger, der allerdings auch verdammt schwach daherkam.
[9/15]

Offenbarung 23 - Hexensabbat
Ein großes Ärgernis gibt es direkt in den ersten Minuten. Gefolgt von einem unterhaltsamen Auftrag für 3B, der vor allem von der grandiosen Darbietung Lutz Riedels, weniger aber von großartigen Ideen profitiert. Da sich zudem wiederum die bekannten Schwächen mit in das Drehbuch mischen, bleibt insgesamt nur ein ausreichender Gesamteindruck zurück.

Dark Soul - 001) Opferzeit
Alles in allem ein nicht vollständig überzeugender Start in diese neue Hörbuch-Reihe. Da hatte ich mir doch ein wenig mehr versprochen. Aber vielleicht erfüllt sich diese Erwartung ja in den nächsten Teilen. Nachdem man nun zumindest schon mal in der Thematik steckt, dürfte einem der Wiedereinstieg sicherlich etwas leichter fallen.

Jack London: Der Ruf der Wildnis
Was für eine tolle Vethake-Vertonung der Erlebnisse des Schlittenhundes "Buck", der in Alaska um sein Überleben kämpft. Trotz aller Kürze und Oberflächlichkeit sehr kurzweilig und atmosphärisch, mit tollen Sprechern (der typischen Vethake-Crew halt) – absolut zu empfehlen! So sollen Hörspiele sein!

Doof bleibt doof / Bunny
Obwohl sowohl das Cover als auch der Zusatz "Eine Produktion des Grips-Theaters Berlin" nicht gerade Hörlust auslösen, fand ich dieses Hörspiel überraschend gut. Die Themenbereiche Ausgrenzung und Gleichbehandlung sowie die Problematik, sich von der "Unterschicht" zu lösen, werden anhand einer für das Produktionsjahr 1978 geradezu reaktionären Weise in einer Schulklasse widergespiegelt. Dazu ist das Hörspiel ansprechend produziert und wird auch ordentlich vorgetragen. Besonders spannend ist es zwar nicht, aber insgesammt sehr stimmig. Größtes Manko ist eigentlich ein grässliches Titellied, bei dem man meinen könnte, ein gewisser Herr Vethake hätte seine Finger im Spiel gehabt.

John Sinclair Folge 13: Der Sensenmann als Hochzeitsgast



Hab mir gestern nach ewigen Zeiten mal wieder ne John Sinclair-Folge angehört und muss sagen, dass mir die JS- HSP immer noch gefallen, wie sie gemacht sind...klar, die Folgen könnten auch alle heissen "John Sinclair und die wildgewordene Hammond-Orgel", denn was da an geblasener Orgelmusik eingesetzt wird ist schon nen echten Lacher wert, aber trotzdem hat es seinen Charme (finde ich zumindest). Die Folge selbst braucht seine Zeit bis sie in die Gänge kommt und das anfängliche Liebesgesäusel (furchtbarstes bla bla bla) ist schon schwer ertragbar...wenn der Sensenmann dann loslegt, wirds aber doch spannend und allein im Nebel rumrennen will man dann wohl auch nicht mehr...zwei Sachen sind mir zusätzlich aufgefallen...in der Kirche wird getraut mit den Worten:" Hiermit erkläre ich Euch ALS Mann und Frau" (auch nett!! )..und ausserdem wurde der "kirchliche Vollzugsbeamte" zunächst als Kaplan bezeichnet und später mit Herr Pfarrer angesprochen...ich bin nun nicht wirklich sattelfest, aber ich glaube, dass ein Kaplan keien Trauungen selbständig vornehmen kann? Vielleicht bin ich da aber auch auf dem Holzweg..anyway..bei John Sinclair ist man wenigstens immer gespannt, was passiert (nur wie es ausgeht ist ja klar...geweihtes Kreuz hin, geweihtes Kreuz her...)



Liebe Grüße

MO

Zuletzt habe ich Punktown Vol. 3 gehört. Ich bin ein großer Punktown-Fan, wobei ich Vol. 1 und 2 etwas besser fand als Vol. 3. Das liegt aber mit Sicherheit auch daran, dass ich Bibliothek der Leiden vom ersten und Speigelbild von Geistern vom zweiten Volume einfach unglaublich gut finde und selten von einem Hörbuch/Hörspiel so gepackt und nachhaltig beschäftigt worden bin.
Volume 3 beschäftigt sich vorrangig mit religiösen Themen oder zumindest sind alle drei Geschichten damit verwoben. So hatte ich als Theologe, der demenstprechend häufig mit diesen Themen zu tun hat und auch Interesse daran hat, teilweise Probleme damit, dass mir die Geschichten nicht mehr so originell vorkamen, wie bei Volume 1 und 2, aber das sagt eigentlich nicht viel über die Qualität von Volume 3 aus, sondern nur darüber, dass ich bei der Thematik selten noch was für mich Originelles finde. Einräumen muss ich hier auch, dass beispielsweise "Tanz des Ugghiutu" zunächst sehr wie eine Parallele zu der in den letzten Jahren immer wieder durchgekauten Islamthematik wirkte, aber in dem letzten Drittel bekam die Geschichte einen deutlichen Twist, den ich klasse finde und der meine Spannung steigerte.
Punktown ist mehr eine inszenierte Lesung als ein klassisches Hörspiel, aber die Geräuschkulisse schafft es immer wieder, mir Schauer über den Rücken zu jagen.

Fazit: Punktown Vol. 3 für mich gleungen, aber nicht so gelungen wie Vol. 1 und 2, dennoch Punktown immer gut!!!

Ich habe eben die 47 Fälle des Sherlock Holmes in der Fassung von Maritim zu Ende gehört.
Schön, dass die Serie bisher so viele Folgen erlebt hat (Im Rundfunk hat es leider keine SH-Serie so weit gebracht)... darunter sind nämlich auch einige (mir unbekannte) Geschichten, die zuvor nie als Hörspiel erschienen sind.
Die Rolle des Dr. Watson ist meines Erachtens mit Peter Groeger optimal besetzt, Christian Rode als Sherlock jedoch eine Fehlbesetzung ... er klingt wie ein abgeklärter Börsenmakler! Auch bei den Nebenrollen gibt es einige Nieten, die nur vorlesen und nicht vortragen.
Die Musik passt gut, wenn auch 2-3 kurze Sequenzen zu häufig eingesetzt werden. Ab Folge 28 dann aber plötzlich mehr Variation ... Die Geräuschkulisse ist leider sehr monoton, bei fast jedem Gespräch kommen die Klassiker "Dielenknarren", "pfeifender Wind" und "Donnergrollen".
Inhaltlich sind selbstverständlich viele Geschichten grosse Klasse, bei der Menge sind aber auch einige "Leichtgewichte" darunter. Ob es an der Vorlage oder an der Umsetzung liegt, weiss ich nicht, da ich längst nicht alle Geschichten gelesen habe. Positiv fällt auf, dass die Serie erstaunlich homogen rüberkommt.
Schade nur, dass im Aufnahmestudio immer wieder hörbare Schnittstellen entstanden sind (ich hör das leider immer sofort an der Intonation raus). Sowas darf einfach nicht geschehen.

Gruss
Damski

Raumstation Alpha-Base 8: Feind
[isbn]B0036BCCD8[/isbn]

In meinen Ohren die bisher schwächste Folge der Serie. Es kommt leider kein Space feeling auf wie bei den anderen Folgen zuvor und Action gib es auch nur wenig.
Schade, aber vielleicht kehrt Folge 9 ja zu alten stärke zurück.

DBC Pierre - Jesus von Texas
[isbn]3866674503[/isbn]

Der 15jährige Vernon Little ist in der texanischen Kleinstadt Martirio ein Außenseiter. Und hat Darmprobleme. Und so kommt es, daß er gerade in freier Wildbahn einen Haufen setzt, während sein bester weil einziger Freund Jesus Navarro in der Schule seine Mitschüler nebst Lehrkörper über selbigen schießt, ehe er sich selbst richtet. Es folgt ein echter Wahnsinnsritt. Auf der Suche nach einem Sündenbock diskutiert man plötzlich in der Stadt darüber, ob Jesus eine solche Tat wirklich allein geplant und durchgezogen haben könnte - und prompt gerät Vernon als einziger überlebender Schüler in den Verdacht, ein Mittäter zu sein. Vernon hat gute Gründe, gewisse Aspekte dieses Tages zu verschweigen, und so zieht sich die Schlinge um seinen Hals immer enger, bis er schließlich in Richtung Mexiko abhaut. Doch seine Verfolger, allen voran der intrigante Möchtegern-CNN-Moderator "Lally", setzen sich auf seine Spur.
Ein galliges kleines Stückchen wird einem hier vorgesetzt. DBC ("Dirty but clean") Pierre präsentiert einen Blick auf ein konsumsüchtiges, selbstgerechtes und prüdes Amerika, an dem sich die Hauptfigur Vernon Little ständig reibt. Vor allem das bigotte Aufrechterhalten und Zur-Schau-Tragen der eigenen heilen Welt zieht Pierre ordentlich durch den Kakao und mit einem grimmigen Lächeln werden hier Sensationsgeilheit des Fernsehpublikums sowie Doppelzüngigkeit der Medien gleichermaßen abgewatscht. Es kommt zu herrlich bizarren Szenen (inklusive Krautsalat zur Henkersmahlzeit, weil der ja gut für die Gesundheit ist ... ) und wahnwitzigen Dialogen, aber auch zu Situationen, bei denen es einem eiskalt den Rücken runterläuft.
Martin Pfisterer legt als Sprecher dieses Hörbuchs ein ziemlich ordentliches Tempo vor, gerade so, als habe man ihm gesagt "sieben CDs, mehr is' nich', also - auf die Plätze, fertig ...!". Im Grunde genommen paßt das auch recht gut zu dem teilweise sehr gehetzten Ich-Erzähler Vernon Little, aber manchmal hätte es doch ein bißchen langsamer und gefühlvoller zugehen dürfen, zumal manche Wortspiele (oder Entwicklungen) auch erst mal verdaut werden wollen. Hinzu kommt noch, daß Pfisterer gerade während der ersten anderthalb CDs häufiger mal einige Betonungen falsch setzt, Kalauer oder Sprachspiele überliest oder den Wahnsinn in der gelesenen Szene gar nicht wahrzunehmen scheint. Das bessert sich dann deutlich im Verlauf des Hörbuchs, aber dennoch kommt es bis zum Schluß zu kleineren Aussetzern, bei denen man als Hörer mehrere Anläufe braucht, um eine Szene vollständig zu erfassen.
Ein wirklich turbulenter, wütender Roman in einer eher mittelprächtigen Umsetzung.

Es gibt wohl auch eine Hörspielumsetzung (mit Sven Plate als Vernon Little) ... mal sehen, ob die auch noch in meinen Beständen landet. Der Roman hätt's verdient

Gruß
Skywise