Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: CLH - Hoerspielforum und mehr. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

Matze

Fortgeschrittener

  • »Matze« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 413

Wohnort: Bad Mülheim

  • Nachricht senden

1

Sonntag, 13. August 2006, 13:06

SS-Mann Grass

Früher sind bei Revolutionen Köpfe gerollt, in einer Demokratie läuft das ziviler.

Wer bei in seinen öffentlichen Auftritten mit einer moralischen Bugwelle aufläuft, wie G.Grass, muß sich nicht wundern, wenn die Kritik nun auf ihn zurückschlägt. Mit seiner Selbstenttarnung hat er sein moralisierendes Lebenswerk entwertet. Grass sollte den Nobelpreis zurückgeben!

Grüßken, Matze
In der Bedeutung des Lehnworts aus dem Französischen, wo der "amateur d' art" den kenntnisreichen, enthusiastischen Liebhaber der Künste meint, bin ich ein Dilettant.

2

Sonntag, 13. August 2006, 14:15

In meinen Augen vielleicht herabgewertet aber nicht entwertet. Und gerade weil es Selbst- und nicht Fremdenttarnung war, sehe ich das mit dem Nobelpreis nicht so, wobei ich eingestehe, dass es definitiv frühere und bessere Gelegenheiten gegeben hätte, Butt(er) bei die Fische zu geben.

leocat

Königin von Hukapetapank

Beiträge: 2 863

Wohnort: Auch fast ganz oben

Beruf: Buchhändlerin

  • Nachricht senden

3

Sonntag, 13. August 2006, 14:36

Aber mal im Erst. Wie lange war der bei denen? 8 oder 10 Wochen? Und das mit 17 (!). Da kann man ja kaum von "SS-Mann" sprechen. Allenfalls von "Jüngling" oder "Bursche". Ich find's schon lächerlich, dass ER sich deswegen Vorwürfe macht, aber das ANDERE jetzt das Maul aufreißen, finde ich noch viel dämlicher. Mensch, das war die Zeit damals. Ja, sicher hatte man eine "Wahl" aber in dem Alter machen ungefähr 99% aller Menschen die größten Fehler ihres Lebens - auch heute noch. Nur das heute die Entscheidungen andere sind (nämlcih leichtere). Und hier wird nun einem ein Strick draus gedreht. Lächerlich! Ob er mit seiner Mitgliedschaft jemals irgendwem geschadet hat, ist ja wohl kaum nachzuvollziehen. Er beteuert ja, nie einen Schuss abgegeben zu haben. Also ehrlich: da gibt's anders über das ich mich mehr aufregen würde...

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »leocat« (13. August 2006, 14:42)


Matze

Fortgeschrittener

  • »Matze« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 413

Wohnort: Bad Mülheim

  • Nachricht senden

4

Sonntag, 13. August 2006, 21:26

Bislang hieß es in seiner Biographie, er sei 1944 als Flakhelfer eingezogen worden und habe dann als Soldat gedient.

Jemand, der sich moralisch derart exponiert hat, muß sich auch mit dieser moralischen Elle messen lassen.

Grüßken, Matze
In der Bedeutung des Lehnworts aus dem Französischen, wo der "amateur d' art" den kenntnisreichen, enthusiastischen Liebhaber der Künste meint, bin ich ein Dilettant.

irina

kriseninterventionsteam

Beiträge: 10 470

Wohnort: sanatorium

Beruf: datenschutzbeauftragte

  • Nachricht senden

5

Sonntag, 13. August 2006, 22:00

Zitat

Original von Matze
Jemand, der sich moralisch derart exponiert hat, muß sich auch mit dieser moralischen Elle messen lassen

das seh ich allerdings auch so! und das halte ich auch für das größte problem bei diesem "outing"!
»Alles, was Spaß macht, ist entweder unmoralisch, illegal oder macht dick. In besonders spaßigen Fällen alles auf einmal.« (Mae West)

6

Sonntag, 13. August 2006, 22:11

@Matze:
Du meinst, jemand, der heute kurz vor'm Abi seinem Mitschüler aus welchen Gründen auch immer auf's Maul schlägt, darf morgen kein Priester werden?

Manchmal sind es doch genau diese eigenen Fehltritte, die bei vernunftbegabten Lebewesen den Lernprozess auslösen. Mir ist jedenfalls noch kein einziger 17jähriger begegnet, der nicht irgendwann in seinem Leben im Rahmen seiner Möglichkeiten mindestens einmal Scheiße gebaut hätte. Und daß Grass diese Form von Scheiße gewählt hat, schreibe ich in erster Linie den damaligen Verhältnissen zu - als es kriegstechnisch in Deutschland losging, war der Bubi gerade sechs Jahre alt und war während der nächsten Jahre permanent irgendwelcher Propaganda ausgesetzt. Welche moralische Elle willst Du denn da ansetzen? Die damalige? Dann war seine Entscheidung völlig richtig! Die heutige, die vor allem durch die Friedenszeiten und die rückblickenden Erkenntnisse nach dem Zweiten Weltkrieg geeicht ist? Die konnte Grass damals noch nicht kennen.

Gruß
Skywise
Radio Liederlicht
Liedermacher & Co.


Mittwoch.
Skywise: "Ja klar ist der Laden super und so, aber ich mach' da trotzdem einen Bogen drum, denn allein für's Umschauen muß man da schon den großen Geldbeutel dabei haben."
Kollegin: "Ach was, das geht auch ohne. Mit EC-Karte zum Beispiel."

7

Montag, 14. August 2006, 00:26

Ich glaube, es geht bei der Kritik gar nicht so sehr um den 'Jugendfehler' selbst, da haben schon ganz andere einen Nobelpreis gekriegt.

Ein Problem entsteht eigentlich nur deshalb, weil jemand, den man als eher mutigen Menschen wahrgenommen hat, sich erst als alter Mann traut, zu einer problematischen Einstellung/Entscheidung seiner Jugend öffentlich zu stehen. Das bewirkt bei Bewunderern Enttäuschung und bei Gegnern Spott und Genugtuung.

Insgesamt würde ich ich aber auf jeden Fall sagen: Besser spät als nie.
Zahlreiche Hörspiel-LPs zum Anschauen und Kaufen

Bruzes Plattenkiste & Hoerspielplatte.de



joe adder

praktiziert MOVEMBER das ganze Jahr, jedes Jahr!

Beiträge: 7 110

Wohnort: Land der Antipoden

Beruf: Gentleman

  • Nachricht senden

8

Montag, 14. August 2006, 01:04

Zitat

Original von Bruze
Ich glaube, es geht bei der Kritik gar nicht so sehr um den 'Jugendfehler' selbst, da haben schon ganz andere einen Nobelpreis gekriegt.

Ein Problem entsteht eigentlich nur deshalb, weil jemand, den man als eher mutigen Menschen wahrgenommen hat, sich erst als alter Mann traut, zu einer problematischen Einstellung/Entscheidung seiner Jugend öffentlich zu stehen. Das bewirkt bei Bewunderern Enttäuschung und bei Gegnern Spott und Genugtuung.

Insgesamt würde ich ich aber auf jeden Fall sagen: Besser spät als nie.


Richtig! Ganz davon abgesehen: Wer war denn zu dieser NICHT in der HJ, SS oder sonstwo drin. Die Kinder, da war man als 17jaehriger schon ein alter Hund, sind doch gnadenlos eingezogen worden. Und bei dem damaligen Verstaendnis war das ja normal.
Man sollte auch mal darueber nachdenken, dass es fuer die Mehrzahl der Deutschen damals normal war, fuer sein Heimatland in den Krieg zu ziehen. Da gab es kein richtig oder falsch. Ist doch heute nicht anders. Sieht man doch ueberall. Und ich glaube nicht, dass sich davon jemand freisprechen koennte, nicht fuer eine Sache zu kaempfen, die man selbst fuer richtig und der Rest der Welt fuer falsch empfindet.
Das er erst mit 60 die "Eier" hat, sich dazu zu aeussern, ist keine moralische Schande. Da gibt es andere, die ihre Mitgliedschaft bis in den Tod verneinen.
"Warum sollte ich mich fürchten? Ich kenne keine Furcht."

Für meine Fotos auf EYEEM: The Art Of Daydreaming <== bitte hier klicken!

Matze

Fortgeschrittener

  • »Matze« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 413

Wohnort: Bad Mülheim

  • Nachricht senden

9

Montag, 14. August 2006, 05:40

Verwerflich ist, dass G. in der Pose des selbstgewissen und von Eitelkeit nicht freien Moralisten versucht aus seinem Schuldgeständnis ein ästhetisch-ethisches Kapital zu schlagen. Dieser Autor hat wie kein Anderer die deutsche Schuldverstrickung im Nationalsozialismus zu seinem Thema gemacht. Der moralische Rigorismus des G. offenbart sich in diesem Licht als Ersatzhandlung, seine Polemiken zielen nicht allein 'auf die Sache', sie speisen sich aus verschwiegener Scham und Schuld.
Der Hamburger Germanist Klaus Briegleb analysierte eine "angemasste moralischen Unbescholtenheit", die zusammen mit der "einzigartigen Praxis des Vergessens" im Kreis der Gruppe 47 am Gedeihen eines deutschen Antisemitismus nach der Shoah mitgewirkt hat. Günter Grass liefert nun den Beleg für die Annahme. Letztlich zeigt sich an diesem Fall, dass eine Zwiebel keinen Kern hat.

Grüßken, Matze
In der Bedeutung des Lehnworts aus dem Französischen, wo der "amateur d' art" den kenntnisreichen, enthusiastischen Liebhaber der Künste meint, bin ich ein Dilettant.

joe adder

praktiziert MOVEMBER das ganze Jahr, jedes Jahr!

Beiträge: 7 110

Wohnort: Land der Antipoden

Beruf: Gentleman

  • Nachricht senden

10

Montag, 14. August 2006, 06:36

Sag mal, Matze, hast Du das irgendwo abgeschrieben? :confused: :goethe:

Zitat

Original von Matze
Verwerflich ist, dass G. in der Pose des selbstgewissen und von Eitelkeit nicht freien Moralisten versucht aus seinem Schuldgeständnis ein ästhetisch-ethisches Kapital zu schlagen. Dieser Autor hat wie kein Anderer die deutsche Schuldverstrickung im Nationalsozialismus zu seinem Thema gemacht. Der moralische Rigorismus des G. offenbart sich in diesem Licht als Ersatzhandlung, seine Polemiken zielen nicht allein 'auf die Sache', sie speisen sich aus verschwiegener Scham und Schuld.

Und das ist schaendlich?

Zitat

Der Hamburger Germanist Klaus Briegleb analysierte eine "angemasste moralischen Unbescholtenheit", die zusammen mit der "einzigartigen Praxis des Vergessens" im Kreis der Gruppe 47 am Gedeihen eines deutschen Antisemitismus nach der Shoah mitgewirkt hat. Günter Grass liefert nun den Beleg für die Annahme. Letztlich zeigt sich an diesem Fall, dass eine Zwiebel keinen Kern hat.

Grüßken, Matze


Zumindest ist sie vielschichtig.
Kann es sein, dass Du eine grundsaetzliche Aversion gegen Grass hegst und Dir seine Apokalypse gerade recht kommt? :holmes:
"Warum sollte ich mich fürchten? Ich kenne keine Furcht."

Für meine Fotos auf EYEEM: The Art Of Daydreaming <== bitte hier klicken!

Matze

Fortgeschrittener

  • »Matze« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 413

Wohnort: Bad Mülheim

  • Nachricht senden

11

Montag, 14. August 2006, 09:57

Zitat


Sag mal, Matze, hast Du das irgendwo abgeschrieben?


Klaus Briegleb habe ich doch richtig zitiert, siehe oben. Ansonsten ist Grass, wie Brecht eine Schullektüre, die kaum einer mehr liest.

Grüßken, Matze
In der Bedeutung des Lehnworts aus dem Französischen, wo der "amateur d' art" den kenntnisreichen, enthusiastischen Liebhaber der Künste meint, bin ich ein Dilettant.

12

Montag, 14. August 2006, 10:14

Zitat

Original von Matze
Klaus Briegleb habe ich doch richtig zitiert, siehe oben. Ansonsten ist Grass, wie Brecht eine Schullektüre, die kaum einer mehr liest.

:gruebel:
Da muß was an mir vorbeigegangen sein - Brecht, ja. In Massen. Aber ich kann mich nicht erinnern, daß auch nur ein einziger Kurs in meinem näheren Umfeld Grass in der Schule gelesen hätte ... :keineahnung:

Gruß
Skywise
Radio Liederlicht
Liedermacher & Co.


Mittwoch.
Skywise: "Ja klar ist der Laden super und so, aber ich mach' da trotzdem einen Bogen drum, denn allein für's Umschauen muß man da schon den großen Geldbeutel dabei haben."
Kollegin: "Ach was, das geht auch ohne. Mit EC-Karte zum Beispiel."

13

Montag, 14. August 2006, 10:40

Willst du wissen, wie viele der aktuellen und ehemaligen Politiker früher in der SS waren?

Gerade die hoch verdienten sind es meistens. Immer die mit der größten Klappe von Anstand und Moral.
Kann sein das dies das Gewissen beruhigt. Ein Nobelpreis tut es bestimmt.

Matze

Fortgeschrittener

  • »Matze« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 413

Wohnort: Bad Mülheim

  • Nachricht senden

14

Montag, 14. August 2006, 10:50

Zitat

Original von x-Ray
Willst du wissen, wie viele der aktuellen und ehemaligen Politiker früher in der SS waren?


Und bei der Stasi!

Grüßken, Matze
In der Bedeutung des Lehnworts aus dem Französischen, wo der "amateur d' art" den kenntnisreichen, enthusiastischen Liebhaber der Künste meint, bin ich ein Dilettant.

Eismarder

Ich brauch Urlaub...

Beiträge: 1 972

Wohnort: Da wo´s immer regnet

  • Nachricht senden

15

Montag, 14. August 2006, 15:52

Grass ist auch keine Schullektüre. Gehört auh nicht im weitesten Sinne zur , wie man so schön sagt, Weltliteratur.
Aber ich finde, man sollte schon mal was von Ihm gelesen haben. Alleine , um mitreden zu können. Ich bin übrigens froh, das ich ihn nicht in der Schule lesen mußte. Mir hat Brecht vollauf gereicht :D
Physikalische Gesetze sind dazu da, das man sie bricht.
Unterschätze nie einen Menschen, der einen Schritt zurück macht - er könnte auch Anlauf nehmen!
Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt
Wer Sex für das schönste hält, der war noch nie richtig kacken !!

leocat

Königin von Hukapetapank

Beiträge: 2 863

Wohnort: Auch fast ganz oben

Beruf: Buchhändlerin

  • Nachricht senden

16

Montag, 14. August 2006, 21:35

Was habt ihr eigentlich alle gegen Brecht? :D Ist für mich zumindest der beste dt. Lyriker des 20. Jh.
Was die Dramatik angeht... nunja... lesen kann ich das gut, aber inszeniert sind die Dinger häufig schwer erträglich.

Was Grass angeht: lese ich ungern - ist mir zu schwerfällig.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »leocat« (14. August 2006, 21:37)


joe adder

praktiziert MOVEMBER das ganze Jahr, jedes Jahr!

Beiträge: 7 110

Wohnort: Land der Antipoden

Beruf: Gentleman

  • Nachricht senden

17

Dienstag, 15. August 2006, 00:38

Ich bin ja noch nicht steinalt, aber Grass haben wir in der Schule nicht gelesen. Und ueber Brecht koente ich mich nicht beschweren. Auch nicht ueber Grass. Ich habe nichts von ihm gelesen und kann mich daher zu seiner Arbeit nicht aeussern. Darum vermeide ich auch die Verunglimpfung von, damals, Kindern, die sich, wie man liest, aus gutem Grunde fuer ein Schweigen ueber ihre Vergangenheit entschieden hatten, und denen heute eine "Hexenverfolgung" im hohen Alter vermutlich am :hoserunter: vorbei geht.
"Warum sollte ich mich fürchten? Ich kenne keine Furcht."

Für meine Fotos auf EYEEM: The Art Of Daydreaming <== bitte hier klicken!

Matze

Fortgeschrittener

  • »Matze« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 413

Wohnort: Bad Mülheim

  • Nachricht senden

18

Dienstag, 15. August 2006, 06:27

Zitat

Original von joe adder
Ich bin ja noch nicht steinalt, aber Grass haben wir in der Schule nicht gelesen.


Ich hab ihn früher auch nur geraucht. Jetzt lese ich ihn auch. Wie G.G. die letzten Kriegswochen erlebt hat, daran kann er sich angeblich nicht erinnern:

"Aber dann reißt der Film. Sooft ich ihn flicke und wieder anlaufen lasse, bietet er Bildsalat."

Das ist äußerst seltsam, denn es ist genau die Zeit, der der Autor in seinen Büchern seine größte Aufmerksamkeit gewidmet hat.

Grüßken, Matze
In der Bedeutung des Lehnworts aus dem Französischen, wo der "amateur d' art" den kenntnisreichen, enthusiastischen Liebhaber der Künste meint, bin ich ein Dilettant.

19

Dienstag, 15. August 2006, 07:11

Zitat

Original von Matze
"Aber dann reißt der Film. Sooft ich ihn flicke und wieder anlaufen lasse, bietet er Bildsalat."

Das ist äußerst seltsam, denn es ist genau die Zeit, der der Autor in seinen Büchern seine größte Aufmerksamkeit gewidmet hat.

Vielleicht auch hier - gerade, weil ...?

Gruß
Skywise
Radio Liederlicht
Liedermacher & Co.


Mittwoch.
Skywise: "Ja klar ist der Laden super und so, aber ich mach' da trotzdem einen Bogen drum, denn allein für's Umschauen muß man da schon den großen Geldbeutel dabei haben."
Kollegin: "Ach was, das geht auch ohne. Mit EC-Karte zum Beispiel."

Matze

Fortgeschrittener

  • »Matze« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 413

Wohnort: Bad Mülheim

  • Nachricht senden

20

Dienstag, 15. August 2006, 10:18

Bevor es untergeht:

"Aber dann reißt der Film. Sooft ich ihn flicke und wieder anlaufen lasse, bietet er Bildsalat."

Das sind rührend hilflose Ausdrücke für einen Mann, dem es sechzig Jahre lang über Zehntausende von Seiten niemals an Worten gefehlt hat. Man merkt an diesen Zeilen förmlich an, dass sie nichts mit literarischer Insuffizienz, sondern schlichterdings mit dem Mangel an Courage zu tun haben. Das Problem ist nicht, das sich G.G. moralisch zu einem überdimensionalen Ochsenfrosch aufgeblasen hat, sondern, dass sich die BRD–Intelligenzia darin wiedererkannt hat. Nun ist die Blase geplatzt und sieh "Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch."

Grüßken, Matze
In der Bedeutung des Lehnworts aus dem Französischen, wo der "amateur d' art" den kenntnisreichen, enthusiastischen Liebhaber der Künste meint, bin ich ein Dilettant.