Sie sind nicht angemeldet.

Eismarder

Ich brauch Urlaub...

  • »Eismarder« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 1 972

Wohnort: Da wo´s immer regnet

  • Nachricht senden

1

Sonntag, 8. Oktober 2006, 16:30

Trucker (Teil 1 der Nomen Trilogie)

Ungekürzte Lesung von Terry Pratchett.
Erzählt von: Rufus Beck
5 CD´s erschienen im Patmos Verlag

Story:
Geschildert werden die Abenteuer einer Gruppe ca. 10 cm großer Gnome, die seit Jahrtausenden auf der Erde leben und schon gar nicht mehr wissen, daß sie eigentlich außerirdischen Ursprungs sind. Das einzige Indiz dafür ist das »Ding«, das sie bei sich führen. Und dieses »Ding« ist der Bordcomputer - oder ein Teil dessen - der zu dem Raumschiff gehörte, mit dem die Nomen die Erde erreichten. Eine fast verwilderte Gruppe von Nomen lebt mehr schlecht als recht hinter einer Autobahnraststätte und kämpft gegen Ratten und allerlei Unbilden ums Überleben. Eines Tages beschließen sie, diesen ungastlichen Ort, an dem man höchstens ein paar kalte Pommes oder Hähnchenabfälle aus dem Papierkorb zu essen bekommt, zu verlassen. Sie klettern auf sehr abenteuerliche Art und Weise in einen parkenden LKW und gelangen so in die Stadt zu einem Kaufhaus. Als sie dieses erkunden, treffen sie auf eine große Menge wohl genährter und schrillbunter Kaufhausnomen. Diese leugnen zunächst die Existenz des »Draußen«, weil das Kaufhaus für sie eine abgeschlossene Welt darstellt. Es gibt einzelne »Staaten«, benannt nach den Kaufhausabteilungen, z.B. die Kurzwarenler oder die Eisenwarenler. Außerdem gibt es im Kaufhaus weder Tag noch Nacht, sondern nur Geöffnet und Geschlossen, wobei sich das hauptsächliche Leben der Nomen während Geschlossen abspielt.

Eines Tages nun erfahren die Nomen (unter anderem durch Schilder, die ihre Religion erschüttern, z.B. »Alles muß weg«), daß das Kaufhaus abgerissen wird. Mehrere tausend Nomen müssen fliehen - aber wie? Es ist unglaublich, aber sie schaffen es, einen LKW zu stehlen und diesen auch zu steuern, natürlich mit einer Menge Probleme.

Fazit: Storymäßig ein typischer Pratchett. Wortgewandt kreiert er ein Universum im Universum . Nix für Kinder , sondern eher für Leute, die einer komplexen Story folgen können.(es folgen ja auch noch 2 Teile)
Kritik:
Und hier haben wir das große Problem: Rufus Beck.
Anscheinend hat er sich zu wenig mit dem Stoff bekannt gemacht. An vielen Stellen scheint es wirklich so, als ob er dieses zum ersten mal liest. Leider bringt er lang nicht so viel Leben hinein wie z.B. bei seinen Artemis-Lesungen.
Schade, aber Herr Beck scheint für diese Art von komplexer Storys, welche nicht immer Linear abläuft, nicht geeignet zu sein. Hier wären wirklich Bach oder Augustinsky die weitaus bessere Wahl gewesen.Den beiden letzteren merkt man auch an, das sie absolute Prattchet-Fans sind.

Wer Fan von Pratchett und einem Humor ist, der nicht plump und vordergründig , sondern eher dezent und intelligent ist, wird hier gut bedient. Leider wird man vom Erzähler nicht so gefesselt, wie es von der Story möglich wäre.Leider.
Physikalische Gesetze sind dazu da, das man sie bricht.
Unterschätze nie einen Menschen, der einen Schritt zurück macht - er könnte auch Anlauf nehmen!
Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt
Wer Sex für das schönste hält, der war noch nie richtig kacken !!

2

Montag, 9. Oktober 2006, 19:12

RE: Trucker (Teil 1 der Nomen Trilogie)

Zitat

Original von Eismarder
Ungekürzte Lesung von Terry Pratchett.
Erzählt von: Rufus Beck
5 CD´s erschienen im Patmos Verlag

Und hier haben wir das große Problem: Rufus Beck.
Anscheinend hat er sich zu wenig mit dem Stoff bekannt gemacht. An vielen Stellen scheint es wirklich so, als ob er dieses zum ersten mal liest. Leider bringt er lang nicht so viel Leben hinein wie z.B. bei seinen Artemis-Lesungen.
Schade, aber Herr Beck scheint für diese Art von komplexer Storys, welche nicht immer Linear abläuft, nicht geeignet zu sein. Hier wären wirklich Bach oder Augustinsky die weitaus bessere Wahl gewesen.Den beiden letzteren merkt man auch an, das sie absolute Prattchet-Fans sind.
(...)
Leider wird man vom Erzähler nicht so gefesselt, wie es von der Story möglich wäre.Leider.


Ich habe auch ein großes Problem mit Herrn Beck! Kürzlich habe ich die "Herr der Ringe" - Vertonung gehört und der wirklich einzige Sprecher, der mich nicht zu überzeugen wusste, war Rufus Beck. Im Gegensatz zu den anderen Sprechern nimmt man ihm die Rolle überhaupt nicht ab. Er spricht leider so, als ob die HörerInnen allesamt kleine Kinder wären, (womit er vor allem den Kindern unrecht tut, denen er anscheinend nicht viel Intelligenz zuspricht!) so mein Eindruck, und scheint sich innerlich völlig unterfordert zu fühlen und die ganze Sache nicht sonderlich ernst zu nehmen.
Deshalb kann ich deine Kritik sehr gut nachempfinden. (Ich kann aus diesn Gründen auch nicht verstehen, warum er so gelobt wird, für seine Potter - Lesungen. Ich finde seinen Stil gräßlich selbstverliebt und affektiert! Ist aber wohl Geschmackssache..)
Schade, ich habe vor ein paar Jahren mal die Nomen - Trilogie gelesen und es ist wirklich ein tolles Vergnügen. Nicht ganz so abgedreht wie die Scheibenwelt - Sachen, eher märchenhafter, liebevoller. Ich finde sogar, auch Kindern zu empfehlen, die vielleicht viele ironische Gags nicht verstehen können, was aber beim Verstehen der Story und der Handlungszusammenhänge nicht weiter tragisch ist. (Aber ich kann mich jetzt auch irren, ist doch schon etwas her...)

ciao!