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Freitag, 2. Februar 2007, 00:55

Requiem - Nacht des Schreckens

[isbn]B000654TLK[/isbn]

© 2007 vghaudio / Maritim
Buch: Ascan von Bargen

Laufzeit:
58:53 Minuten [14 Tracks]

Sprecher:
Erzähler - Peter Weis
Dr. Joaquin Ferrier - Christian Rode
Frédéric Moreau: Gernot Endermann
Christine de Louvaine - Daniela Hoffmann
Gustave - Peter Groeger
Marie Fontenay - Christine Pappert
Thomas Fontenay - Rolf Jülich
Diener - Wolfgang Bahro
Herr - Gerd Baltus
sowie
Norbert Langer, Pia Werfel, Henry König, Michael Pan u. a.


Paris im Jahr 1894.
Dr. Joaquin Ferrier wird zu einer Patientin gerufen. Als er zu ihr kommt, bietet sich ihm ein fürchterlicher Anblick: das, was da auf dem Bett scheinbar im Sterben liegt, sollte eigentlich ein 15jähriges Mädchen sein, gleicht jedoch weit eher einer Mumie. Trotz seiner Bemühungen stirbt das Mädchen mit einigen geheimnisvollen Worten auf den Lippen und sonderbaren Malen am Hals. Doch das ist nicht der einzige dieser Fälle - auch andere Menschen tragen dieselben sonderbaren Symptome wie das Mädchen. Dr. Ferrier macht sich auf die Suche nach Erklärungen.

Zunächst mal: ja, es stimmt - man hat tatsächlich ausschließlich auf Sprecher zurückgegriffen, die ohnehin im Maritim-eigenen Studio ein- und ausgehen. Macht das was? Nö. Warum auch. Erstens kennt bestimmt nicht jeder alle laufenden Maritim-Serien und zweitens - hey, das sind gute, professionelle Sprecher, die auch Stimmungen transportieren können ... was soll daran schlecht sein? Hinzu kommt, daß die Sprecher wirklich zu ihren Rollen passen und versuchen, ihren Charakteren Leben einzuhauchen (oder selbiges auszuhauchen ... gestorben wird in dem Hörspiel ja auch :harhar: )
Dann: ja, auch bei der Musik hat man größtenteils auf bestehende Archivaufnahmen zurückgegriffen. Macht das was? No. Warum auch. Erstens kennt bestimmt nicht jeder alle laufende Maritim-Serien und zweitens - hey, das ist gute, professionelle Musik, die auch ruhig häufiger eingesetzt werden kann ... wenn so etwas schaden würde, würde jeder noch in den nächsten Jahrzehnten weite Bögen um Europa oder das Tonstudio Braun machen. Also: die Musik ist gut, stilistisch für die Untermalung des Hörspiels geeignet, sorgt an den richtigen Stellen für Akzente, mit anderen Worten: paßt schon!

Doch was ist mit dem Hörspiel selbst?
Hier kommt das große, ungewisse "Tja". Das Hörspiel an sich ist mit der "Nacht des Schreckens" nicht abgeschlossen. Genau genommen endet es mit einer überraschenden Wendung an einer Stelle, an der man eigentlich das Gefühl hatte, daß die Handlung so langsam ins Rollen kommt. Eine Erklärung für die bisherigen Ereignisse wird nicht geliefert (eigentlich noch nicht mal ansatzweise); somit darf man damit rechnen, daß mindestens noch ein weiterer Teil von "Requiem" folgen wird.
Dadurch, daß die Geheimnisse um die sonderbaren Todesfälle zunächst im Hintergrund bleiben, ist es praktisch unmöglich, die Geschichte vernünftig zu bewerten. Bis kurz vor Ende des Hörspiels wirkt der Aufbau vergleichsweise routiniert. Kenner von Untoten-Geschichten werden an den beschriebenen Vorkommnissen nichts finden, was nicht an anderer Stelle schon einmal beschrieben worden wäre. Möglich ist allerdings, daß im zweiten Teil noch ungewöhnliche Wendungen auf den Hörer warten - einige Wege, die Dr. Ferrier bei seiner Suche einschlägt, könnten Sackgassen sein ...

Ob die Geschichte gut umgesetzt ist, ist eine ziemlich knifflige Frage. Sprechertechnisch auf jeden Fall (siehe oben), in Bezug auf die Musik auch (siehe oben). Bei den Effekten hat man sich schon etwas zurückgehalten. Fans von Dolby Digital Surround 5.1 mit Extra-Pfund im Baß werden hier definitiv nicht auf ihre Kosten kommen, ebensowenig all diejenigen, die bei den Effekten Kinomaßstäbe ansetzen, sprich: bei denen ein platzender Schädel so klingen muß, als ob man einen Elefanten von einem 30stöckigen Hochhaus auf einen Stand mit überreifen Melonen schubst. Sagen wir einfach mal: die Effekte halten sich in der Regel vornehm im Hintergrund und versuchen, die Handlung zu unterstützen, nicht zu unterbrechen. Und wenn man mal von einer Szene absieht, in der man deutlich hörbar den Effekt einer schreienden Menschenmenge über längere Zeit ständig wiederholt hat, ist das eigentlich auch ganz gut gelungen. Ordentliches Handwerk.

Reden wir über ein etwas düsteres Kapitel: das Drehbuch.
Einer der Punkte, die sich beim Hören dieses Hörspiels negativ bemerkbar machen, ist die Geschwindigkeit der Handlung. Es gibt einige (nicht nur! aber eben doch einige) überlange Dialoge, bei denen der Hörer unwillkürlich den Jetzt-komm-endlich-zum-Punkt-Eindruck hat. Natürlich kann man die Spannung durch eine solche Hinhaltetaktik erhöhen. Frustrierend wird's allerdings, wenn dieser Bogen überspannt wird oder nach einem Redeschwall kein Akzent in der Handlung gesetzt wird. Gift für den Ablauf ist es, wenn direkt danach auch noch der Erzähler zu einer etwas längeren Erzählpassage ausholt und die Spannung, die sich aus der vorherigen Szene ergab, wieder auf den Nullpunkt drückt.
Erschwerend kommt hinzu, daß phasenweise die Sprachschraube über Gebühr angezogen wird. Nichts gegen eine blumige Ausdrucksweise, aber es gibt Dinge, die geschrieben vielleicht ganz gut aussehen, gesprochen jedoch einfach nur umständlich wirken (klar weiß ich, daß "übel beleumundete Gestalten" durchaus im einen oder anderen Sprachschatz anzutreffen sind, aber in einer gesprochenen Beschreibung wirkt diese Wendung eher befremdlich und somit störend; herzliches Beileid an dieser Stelle an Erzähler Peter Weis, der sich beim Lesen jener Passage so anhört, als hätte er einige Versuche hinter sich, bis der dazugehörige Satz saß). Vor allem gilt dies in Bezug auf die Verwendung von Adjektiven oder beschreibenden Nebensätzen, die wirklich in Hülle und Fülle vorhanden sind und so zu Sätzen führen, die doch arg konstruiert wirken. Durch dieses Manko entstehen einige Szenen, die beim Hörer andere Gefühle hervorrufen als wahrscheinlich beabsichtigt - eine wohl herzzerreißend gemeinte Alptraum-Schilderung bekommt auf diese Weise den Charme einer Literaturdiplomarbeit. Schade drum.

Fazit: Dadurch, daß "Requiem" nicht abgeschlossen ist, laßt sich nur ein unklares Fazit ziehen. Gute Sprecher, gute Musik, ordentliche Effekte, Handlungsaufbau eher zögerlich, Sprachstil teilweise etwas überdreht, was den Gruseleffekt in eine andere Richtung lenkt.
"Ausbaufähig" dürfte für das Hörspiel ein passendes Wort sein. Oder - um es den etwas vorsichtigeren Leuten deutlicher zu sagen - "Kann man kaufen. Muß man aber nicht." Es ist natürlich möglich (und allgemein natürlich wünschenswert), daß sich diese Meinung im Verlauf der zweiten Folge ändert.
Radio Liederlicht
Liedermacher & Co.


Mittwoch.
Skywise: "Das ergibt deshalb keinen Sinn, weil's falsch ist. Wer hat dir denn den Blödsinn erzählt?"
Kollegin: "Kollegin X."
Skywise: "Na gut, die ist ja auch ein bißchen blöd."
Kollegin: "Kannste doch so nicht sagen!"
Skywise: "Hast recht. Streich' das 'bißchen'."

2

Freitag, 2. Februar 2007, 01:19

Klingt doch gar nicht so schlecht!
Wenns klappt bekomme ich die CD auch morgen.
Danke für die Rezi, Skywise :)
Ist es ein Vogel!? Ist es ein Flugzeug!? Nein, es ist................der Teddy!

3

Freitag, 2. Februar 2007, 12:22

Zitat

Original von Teddyknutschel
Klingt doch gar nicht so schlecht!


Hast Du ne andere Rezi gelesen, als ich?! :confused:

4

Freitag, 2. Februar 2007, 18:39

RE: Requiem - Nacht des Schreckens

erstmal danke für diese rezi, denn DAS ist eine !!! ;)

Zitat

Original von Skywise
"Kann man kaufen. Muß man aber nicht."


oder "sollte man" (???), wenn der zweite teil besser werden könnte - welcher aber vielleicht nur erscheint wenn der erste ein erfolg wird ??? was kostet das "schmückstück" denn so ???

5

Freitag, 2. Februar 2007, 19:35

RE: Requiem - Nacht des Schreckens

Zitat

Original von Thomas
oder "sollte man" (???), wenn der zweite teil besser werden könnte - welcher aber vielleicht nur erscheint wenn der erste ein erfolg wird ??? was kostet das "schmückstück" denn so ???

Preis des Schmuckstücks: ich hab' Preise gesehen zwischen 9,95 (z. B. Maritim direkt) und 11,95 Ohjo (z. B. amazon).
Ob man kaufen sollte ... schwer zu sagen. :gruebel:
Also.
- Solche Leute, die den "traditionellen" Grusel bevorzugen (Richtung "Dracula") oder zumindest nicht enttäuscht sind, wenn man bei einigen Szenen eine Art Déjà Vu der traditionellen Art erlebt,
- solche, die beim Hören einen langen Atem haben, so daß sie eine >10-Minuten-Szene, in der nur wenig passiert, locker wegstecken können,
- solche, denen auch eine vermutlich etwas längere Wartezeit bis zum Erscheinen von Folge 2 nichts ausmacht,
- ach ja - und solche, denen es nichts ausmacht, daß da aus anderen Hörspielen bekannte Sprecher in einem Hörspiel mitsprechen, in dem aus anderen Hörspielen bekannte Musik gespielt wird :spot: ,
- solche, die mit den in der Rezi genannen Mankos leben (oder zumindest in Frieden untot sein) können,
das sind die, die jetzt bereits zugreifen können.

Kommen wir zur Mengenlehre: befindet man sich außerhalb dieser Schnittmenge, lautet die Parole: sicherheitshalber erst mal abwarten!
Das wird Maritim zwar überhaupt nicht gefallen (was ich auch gut verstehen kann), aber einen anderen Rat kann ich nicht ruhigen Gewissens geben :keineahnung: Macht aber auch nix; wenn die Folge 2 richtig gut wird, erlebt man bei Maritim ein Halali auf die beiden CDs :spot:

Natürlich ist jeder andere, der dieses Hörspiel ebenfalls bereits gehört hat, herzlich dazu eingeladen, seine Meinung ebenfalls preiszugeben ... wir sind ja hier keine One-Man-Show ;)

Gruß
Skywise
Radio Liederlicht
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Mittwoch.
Skywise: "Das ergibt deshalb keinen Sinn, weil's falsch ist. Wer hat dir denn den Blödsinn erzählt?"
Kollegin: "Kollegin X."
Skywise: "Na gut, die ist ja auch ein bißchen blöd."
Kollegin: "Kannste doch so nicht sagen!"
Skywise: "Hast recht. Streich' das 'bißchen'."

6

Freitag, 2. Februar 2007, 20:00

recht herzlichen dank, skywise. gerade hast du mich dazu motiviert das ding zu erstehen !!! :DD

Markus G.

Kassettenkind

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7

Samstag, 3. Februar 2007, 08:29

Zitat

- Solche Leute, die den "traditionellen" Grusel bevorzugen (Richtung "Dracula") oder zumindest nicht enttäuscht sind, wenn man bei einigen Szenen eine Art Déjà Vu der traditionellen Art erlebt,


Traditioneller Grusel ist ohnehin fast in jedem Horror-Hörspiel zu finden, da muß man wenigstens nicht auf böse Überraschungen gefasst sein :D

Zitat

- solche, die beim Hören einen langen Atem haben, so daß sie eine >10-Minuten-Szene, in der nur wenig passiert, locker wegstecken können,


Wem O23 gefällt, hat mit nur 10 Actionlosen Minuten kein Problem ;)

Zitat

- solche, denen auch eine vermutlich etwas längere Wartezeit bis zum Erscheinen von Folge 2 nichts ausmacht,


Bin EDI 2000 Fan, muss ich sonst noch was dazu schreiben ;)

Zitat

- ach ja - und solche, denen es nichts ausmacht, daß da aus anderen Hörspielen bekannte Sprecher in einem Hörspiel mitsprechen, in dem aus anderen Hörspielen bekannte Musik gespielt wird hrhr ,


Diese Unsitte ist man ja leider bereits gewöhnt....

Zitat

- solche, die mit den in der Rezi genannen Mankos leben (oder zumindest in Frieden untot sein) können,


Untot klingt gut :grins:

Ich glaube ich werde zugreifen :DD :DD :DD

irina

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8

Freitag, 2. März 2007, 16:56

ich hab mal bei markus von maritim nachgefragt, wann der zweite teil erscheint: voraussichtlich geht es im april/mai weiter.

ich werde mit dem kauf auf jedenfall warten, bis der zweite teil erschienen ist.
»Alles, was Spaß macht, ist entweder unmoralisch, illegal oder macht dick. In besonders spaßigen Fällen alles auf einmal.« (Mae West)

9

Freitag, 2. März 2007, 17:03

Zitat

Original von irina
ich hab mal bei markus von maritim nachgefragt, wann der zweite teil erscheint: voraussichtlich geht es im april/mai weiter.

Hm ... hatte der erste Teil von "Requiem" nicht einige Monate Verspätung? Ich glaube, ursprünglich war er mal für das Frühjahr '06 angekündigt :gruebel:

Gruß
Skywise
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Mittwoch.
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10

Sonntag, 18. März 2007, 23:13

mittlerweile hab ich es gehört. die üblichen verdächtigen an sprechern in einer story die nichts übrig lässt ausser fragen. ich hoffe das teil 2 da nachkommen kann, da ich mir kaum was zusammen reimen kann wie das ausgehhen könnte/sollte/wird ! es wird sicher auch mehr sinn machen beide teile "zusammen" zu hören, vermute ich mal. war bei anwynn ja auch so !

irina

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11

Mittwoch, 18. Juni 2008, 11:36

… über ein jahr später …

… hab ich requiem 2 zwar nicht auf der maritim-homepage, aber nach langem suchen doch tatsächlich in der backlist (!) der aktuellen vorschau gefunden. und je nachdem, ob man bei amazon im pop- oder bücherkatalog sucht, soll das hörspiel ende juni bzw. ende juli diesen jahres erscheinen.

man darf gespannt sein! ich hoffe wirklich, dass das hörspiel nur ein zweiteiler ist, sonst wird das wohl nichts mehr in diesem jahrzehnt mit mir und dem requiem! ;)
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12

Mittwoch, 18. Juni 2008, 11:49

Zitat

Original von irina
man darf gespannt sein! ich hoffe wirklich, dass das hörspiel nur ein zweiteiler ist, sonst wird das wohl nichts mehr in diesem jahrzehnt mit mir und dem requiem! ;)

Kannst ja dann mit "Monaden" oder mit "Abseits der Wege" anfangen :D

Gruß
Skywise
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Mittwoch.
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13

Mittwoch, 18. Juni 2008, 12:20

in anbetracht meines bergs ungehörter hörspiele (BUH!), wird das hoffentlich nicht nötig sein! ;)
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Captain Blitz

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14

Mittwoch, 18. Juni 2008, 12:25

Zitat

Original von irina
soll das hörspiel ende juni bzw. ende juli diesen jahres erscheinen.


Wenn, dann frühestens Juli, sicher bin ich mir da aber auch nicht.

15

Mittwoch, 18. Juni 2008, 13:21

Zitat

Original von Captain Blitz

Zitat

Original von irina
soll das hörspiel ende juni bzw. ende juli diesen jahres erscheinen.


Wenn, dann frühestens Juli, sicher bin ich mir da aber auch nicht.


Warum hat das eigentlich so lange gedauert?
Ist es ein Vogel!? Ist es ein Flugzeug!? Nein, es ist................der Teddy!

Captain Blitz

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16

Mittwoch, 18. Juni 2008, 13:30

Zitat

Original von Teddyknutschel
Warum hat das eigentlich so lange gedauert?


Keine Ahnung, ich arbeite ja nicht bei Maritim. ;)

Vielleicht hat sich Requiem 1 soooo super verkauft, dass man erstmal warten wollte, bis sich die erste Folge rentiert hat und die zweite nachgelegt werden kann. ;)

17

Samstag, 29. November 2008, 18:02

RE: Requiem - Nacht des Schreckens

Ich habe mich am Freitag bei einer Autofahrt durch "Requiem" gequält. Trotz Verwunderung darüber, dass das Hörspiel so plötzlich und ohne abgeschlossene Handlung endet, war ich irgendwie erleichtert, als es endlich zuende war. Eine wirre Story, die irgendwie nicht zum Punkt kommen will, skurille Szenen (z.B. die mit dem Cinematograph), bei denen ich mich im nachhinein fragte, was die eigentlich mit der übrigen Handlung zu tun hatten (leider wurde die Frage im Verlauf der Handlung nicht beantwortet - oder doch?!) und teils viel zu langatmige Szenen..... Spätestens jetzt, nachdem ich nachträglich Skywises Rezi gelesen habe, denke ich mir, dass es wohl besser gewesen wäre, wenn ich die Finger von dieser Produktion gelassen hätte. Denn auch bei der Aufzählliste oben, für welche Leute das Hörspiel interessant sein könnte, musste ich alle Punkte mit NEIN! beantworten.

In einer anderen Diskussion hat jemand geschrieben, dass es eine Frechheit ist, sowas auf den Markt zu werfen. Egal, ob nun eine Fortsetzung geplant war oder nicht, kann ich mich dieser Meinung eigentlich nur anschließen!

Wer trotzdem an dem Hörspiel Freude hatte und nicht länger auf eine Fortsetzung warten möchte, der sollte sich vielleicht mal Ascan von Bargens (Vampir?)-Roman "Lilienblut" vornehmen. Irgendwie weist dessen Handlung eine große Ähnlichkeit zu "Requiem" auf....

[isbn]3866080778[/isbn]

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Sonntag, 28. Dezember 2008, 18:50



Inhalt:
Paris, 1894: Geboren aus der Dekadenz des fin de siècle, erhebt sich ein unvergleichliches Wesen aus den Schatten. Ein Geschöpf von wollüstiger Schönheit und Anmut. Schamlos und verdorben. Eingehüllt in ein Gespinst dunkler Versprechen folgt es dem Geruch seiner Opfer durch die Nacht. Dem atemlosen Lustrausch ihrer Venen. Angelockt vom Ruf ihres willigen Blutes. Besessen von einem einzigen Ziel...

Sie glaubten es längst tot. - Doch es ist eben erst erwacht.

Story:
Mittlerweile weiß man, dass es von Requiem zumindest noch einen weiteren Teil geben wird. Bei der Veröffentlichung anno 2007 sah die Sachlage noch etwas anders aus. Man mag sich nun fragen, ob diese Tatsache einen Einfluss auf die Bewertung hat und hierzu muss ich klar JA sagen. Wenn man nämlich weiß, dass es in irgendeiner Form noch mit der Geschichte und den Figuren weitergehen soll, dann schneidet diese Produktion zumindest von der Geschichte her ein Stück besser ab. Dennoch ist „Requiem – Nacht des Schreckens“ ein ganzen Stück davon entfernt eine unterhaltsame Geschichte zu erzählen. Viel zu verworren wirken manche Szenen und nicht selten fragt man sich als Hörer nach der Relevanz von einigen stattfindenden Dialogen. Obwohl Ascan von Bargen sich mit knapp 60 Minuten noch relativ kurz gefasst hat, wirkt die Handlung oftmals irgendwie in die Länge gezogen. Was darüber hinaus als ein wenig störend empfunden werden kann, ist die Ausdrucksweise im Hörspiel. Damit beziehe ich mich allerdings primär auf diverse Sätze des Erzählers, die gerne ein wenig zu „blumig“ ausfallen und dadurch diverse Male ihre „bedrohlichen“ Absichten verfehlen. Insgesamt betrachtet fehlt es bei der Handlung ein wenig an Fleisch: Alles schwebt zur sehr im Raum und auch die Aussicht auf Fortsetzung und Klärung diverser offener Fragen kann Requiem nicht vor einem durchschnittlichen Eindruck die Geschichte betreffend retten.

Sprecher:
Die Sprecherliste ließt sich ohne Frage richtig gut und im Großen und Ganzen können die agierenden Sprecher auch wirklich überzeugen. Den größten Part hat ohne Frage Christian Rode als Dr. Joaquin Ferrier. Genau diese Figur ist es auch, die dem Hörspiel so einige kleine Probleme beschert, wobei es weniger die Figur an sich, sondern viel mehr die Aussprache des Namens ist. Mehr als drei Varianten von „Joaquin“ finden sich in der knappen Stunde Spielzeit und in diesem Punkt hätte die Regie ganz klar besser achtgeben müssen. Sicherlich ist es nicht leicht einen französischen Namen korrekt auszusprechen, aber genau hierfür sollte es ja (unter anderem) auch die Regie geben. Ansonsten gibt es nicht viel, was man an den Sprechern kritisieren könnte. Leute wie Gernot Endemann, Daniela Hoffmann, Christiane Pappert, Rolf Jülich oder Wolfgang Bahro (erfreulicherweise mal nicht als Kind) können problemlos halten, was ihre Namen versprechen.

Musik und Effekte:
In diesem Bereich arbeitet man eher sporadisch. Bei den Effekten mag das fraglos an der Zeit liegen in der das Hörspiel spielt. Anno 1894 musste man eben noch keine von Verkehr verstopften Straßen hören können. Dennoch gelangt das an die Ohren des Hörers, was essentiell wichtig ist und drauf kommt es an. Auch die Musik spielt keine tragende Rolle in diesem Hörspiel. Zwischen den Szenen verwendet man einige klassische anmutende Stücke und zur Verstärkung von dramatischen Momenten setzt an diversen Stellen eine Art Tusch ein. Der ganze große Wurf wird somit auf der technischen Seite nicht geboten, aber was man zu hören bekommt geht als überaus solide, wenn auch nicht überragend durch.

Fazit:
Ascan von Bargen legt mit „Requiem – Nacht des Schreckens“ ein recht durchschnittliches Hörspiel vor. Auch das Wissen, dass es mit der Handlung weiter geht, lässt die Geschichte in keinem wirklich guten Licht erstrahlen. Vieles wirkt ein wenig wirr und trotz der Spielzeit von knapp 60 Minuten erscheint das Hörspiel an einigen Stellen gestreckt. Man fährt zwar bei den Sprechern eine tolle Besetzungsliste auf, die mit bekannten Namen nicht geizt, aber dennoch schleichen sich wieder die verschiedenen Aussprachen von Namen ein, die bei einer Produktion aus dem Hause maritim leider fast schon dazu gehören. Die technische Umsetzung des Ganzen erweist sich zwar als solide, aber hier wäre sicherlich noch ein wenig mehr drin gewesen. Alles in allem liegt hier ein Hörspiel vor, dass Freunde des Gruselgenres ruhig mal ausprobieren können. Die „normalen“ Hörspielbekloppten müssen dieses Hörspiel aus meiner Sicht jedenfalls nicht zwingend kennen. Kann man hören, muss man aber nicht kennen, ergo durchschnittliche Produktion.

*** / *****
Ausreichend


© 22.12.08 by lord gösel / Hörspiel-Maniac

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »lord gösel« (28. Dezember 2008, 18:50)


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Donnerstag, 15. Januar 2009, 15:49

So, Maritim hat jetzt endlich ein VÖ Termin für Requiem 2 bekannt gegeben.

Margots Blutfest erscheint am 6.2.2009

Ist es ein Vogel!? Ist es ein Flugzeug!? Nein, es ist................der Teddy!