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Lady Bedfort 4 - Lady Bedfort und der letzte Gast

Hier ist nun die bereits vierte Folge der Serie Lady Bedfort von dem Label Hoerplanet.

Man kann sich wirklich nicht beschweren, dass die einzelnen Folgen der Lady Bedfort Serie sehr aehnlich sind. Im Gegenteil, jede Folge hat seinen eigenen Charakter und eine ganz unterschiedliche Story, aber alle sind in dem guten, bekannten Lady Bedfort Stil produziert. Das bedeutet, gemaechlich, gemuetliche, pfiffige Geschichten mit viel Spannung, sehr guter Musik und frechen (aber doch stilvollen) Spruechen.

STORY:
Nach einer sehr guten Einstiegsfolge 1 gab es eine Wahnsinnsfolge 2 (die beste bisher) und Folge 3 war auch wieder sehr gut. Nun gibt es Folge 4, in der wir Lady Bedfort und Butler Max auf einer Autofahrt begleiten. Sie sind im Urlaub und besuchen eine Freundin von Lady Bedfort (Helen Miller, die Mutter von Inspektor Miller), die wir schon aus dem Haus mit der Witwenkreuzung kennen. Nachdem Mrs. Miller das Haus an der Witwenkreuzung verkauft hat, will sie nun ein Hotel eroeffnen und Lady Bedfort und Max stossen vor der Eroeffnung auf immer mehr Geheimnisse welche die Neugier und „Penetranz“ von Lady Bedfort und Max zu neuen Hoechsttaten auflaufen lassen.

Gleich am Anfang waehrend der Autofahrt merkt man sofort, dass die gute alte Lady und Butler Max einem nach drei guten Folgen so richtig ans Herz gewachsen sind. Man fuehlt sich wie unter alten Bekannten und man geniesst sofort die frechen, jedoch respektvollen Unterhaltungen zwischen den beiden. Es gibt wieder ein paar lustige Neckereien zwischen der alten Lady und Max, Stichwort „Penetranz“.

Autor John Beckmann hat wieder eine interessante Geschichte gesponnen welche ihr Geheimnis bis zum Schluss nicht preisgibt.

SPRECHER:
Die Sprecher fuer die Rollen kann man einteilen in die folgenden Gruppen: (a) Hauptcharakteren der Serie (Lady Bedfort, Max, Inspektor Miller), dann (b) Helen Miller, die auch schon mal in einer vorherigen Folge auftrat und dann (c) neue Charaktere.

Hier sind die Sprecher:
Dennis Rohling (Max) , Santiago Ziesmer (Inspektor Miller) , Barbara Ratthey (Lady Clara Bedfort) , Jan Schreiber (Mr. Stempfield) , Robert Missler (O'Grady) , Ursula Sieg (Mrs. Miller)

Alle Sprecher (inklusive Produzent Dennis Rohling als Butler Max) leisten wiederum ihr bestes sind mit voller Begeisterung dabei. Kein Ausfall dabei und alle sind voellig glaubwuerdig. Da hat man bei dem Casting ein gutes Haendchen bewiesen und die Regie scheint die Sprecher so gut zu leiten und motivieren, dass ein absolut glaubwuerdige Performance dabei herausgekommen ist.

Besonders Barbara Ratthey spricht Lady Bedfort nicht nur. Barbara Ratthey IST Lady Bedfort, im wahrsten Sinne des Wortes. Sie spricht wieder genial und schafft es der skurilen Figur der Lady Bedfort eine ganz besondere Persoenlichkeit zu geben. Dennis Rohling kann man wohl nach seinem Ohrkanus Preis als bester Sprecher in einer Lesung auch schon nicht mehr als Nicht-Profi Sprecher bezeichnen und er gibt Max einen ganz gewissen Charakter mit Schwaechen, Begeisterung, Aengsten, Vorlieben usw.

Santiago Ziesmer ueberzeugt auch wieder als Inspektor, jedoch ist seine Rolle diesmal recht klein.

Ich moechte auch Robert Missler hervorheben, der den traurigen und etwas muerrischen O'Grady sehr gut verkoerpert.

MUSIK:
Die Musik ist wiederum sehr gut. Das gute Lady Bedfort Thema ist ja schon lange zum Ohrwurm aufgestiegen und es kommt auch in diesem Hoerspiel in vielen verschiedenen Formen immer wieder vor. Die Musik schafft es die spannende Stimmung zu steigern, die Handlung zu unterstreichen und die gemaechliche Stimmung der Lady Bedfort gut einzufangen.

Mir gefaellt besonders wie die Musik die Spannung verstaerkt, indem in gezielten Punkten die Musik am Ende von Tracks fuer ca. 20 Sekunden spielt und man endlich wissen will, was hier vor sich geht, aber die sehr stimmungsvolle Musik spannt einen zusaetzlich auf die Folter. Sehr gekonnt und innovativ eingesetzt.

Einziges Manko ist, dass man die Dialoge meistens ohne Musikuntermalung laesst. Das verstaerkt zwar einerseits die Wirkung der Musik, wenn sie dann im Anschluss der Szenen kommt, aber ich haette mir gewuenscht, dass eine spannungssteigernde, leicht gruselige Musik oefter mal waehrend der Dialoge leise im Hintergrund spielt, besonders wenn die Dialoge gerade eine sehr spannende Szene aufbauen. Ein sehr positives Beispiel ist hier Szene 16, wo eine geniale leicht gruselige Musik (oder Effekt?) im Hintergrund spielt. Das erhoeht die Intensitaet der Szene und davon wuerde ich gerne mehr hoeren.

EFFEKTE:
Ein paar gezielte Effekte erzeugen ein virtuelles Bild im Kopf und helfen dem Hoerer sich die Szenen gut vorzustellen. Besonders moechte ich das Vogelgezwitscher in Track 1 (und anderen Tracks die draussen spielen), das Grillengezirpe in Track 12 und das Geistergeraeusch in Szene 16 hervorheben. Die Effekte wirken sehr gut, koennten jedoch noch ein bisschen grosszuegiger eingesetzt werden.

FAZIT:
Ein sehr gutes Hörspiel, welches sehr gut unterhaelt. Spannung wird langsam aber sicher aufgebaut und man will endlich wissen, was sich denn da in dem Hotel so abspielt und man erfaehrt das auch erst ganz zum Schluss. Somit wird die Spannung bis zum Ende aufrechterhalten.

Sehr gute Sprecher, sehr gute Musik gepaart mit einem intelligenten Drehbuch machen das vierte Lady Bedfort Hörspiel zu einem weiteren Hit fuer das Label Hörplanet.

So kann es mit Lady Bedfort weitergehen.

Ich gebe 5 von 5 Sternen.

Zitat

Original von Martin Seebeck
Ich mag die Ruhe, die die LB - Hörspiele ausstrahlen, das macht sie ideal für's Hören beim Autofahren.

Stimmt. Und wobei kann man dann Mark Brandis Hoerspiele am besten hoeren? Beim allabendlichen Weg zurueck von der Arbeit auf der Venus?