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Mittwoch, 13. Juni 2007, 17:58

Paul Temple und der Fall Vandyke

Francis Durbridge - Paul Temple und der Fall Vandyke


Kriminalhörspiel
289 Minuten
Produktion: Westdeutscher Rundfunk 1953
Der Audio Verlag
4 CD; ISBN 978-3-89813-316-6; Euro 24,95

Regie: Eduard Hermann
Musik: Hans Jönsson


Sprecher:
Paul Temple - René Deltgen
Steve, seine Frau - Annemarie Cordes
Charlie - Herbert Hennies
Sir Graham Forbes - Kurt Lieck
Philipp Droste - Gustav Knuth
Vanessa Droste - Lilly Towska
Inspector Eden - Kurt Meister
Sergeant Digby - Alf Marholm
Luke - Karl Heinz Bender
Mary Desmond - Magda Hennings
Queenie Edwards - Renate Hofrichter
Terry Palmer - Peter René Körner
Charles Maret - Karl Maria Schley
Roger Shelly - Wolfgang Wahl
Bill McCall - Hermann Pfeiffer


Inhalt:

Der "Fall Vandyke" beginnt mit dem Verschwinden des Desmond-Babys und seines Babysitters. Scotland Yard ist ratlos und bittet Paul Temple um Hilfe. Eine Leiche und eine Puppe führen ihn nach Paris, wo er nur knapp einem Attentat entgeht. Als das Baby wieder auftaucht, gab es bereits zu viele Tote, als dass man den Fall ada acta legen könnte. Die Jagd geht weiter, und Paul Temple zieht das Netz seiner Beweise und Indizien immer enger...


Kritik:

Ein Kind wird entführt, ein Babysitter verschwindet, ein falscher Polizist wird ermordet aufgefunden: Der Fall mit den vielen Namen (Fall Desmond, Affäre Millicent, Fall Vandyke) entwickelt sich rasch von einem verzwickten Puzzle zu einer mörderischen Hatz, in deren Verlauf Paul sogar beinahe erschossen wird ... und immer wieder taucht der Name eines mysteriösen Unbekannten auf: Vandyke. Paul Temples Spürsinn wird von einem seiner gefährlichsten Gegner herausgefordert, der ihn scheinbar nach Belieben an der Nase herumführt...

Neben den prächtig aufgelegten Hauptdarstellern René Deltgen und Annemarie Cordes als Ehepaar Temple gebührt im "Fall Vandyke" besonderes Ohrenmerk Peter René Körner alias Terry Palmer und dem großen Gustav Knuth in der Rolle des Hotel-Magnaten Philipp Droste. Unter der Regie von Eduard Hermann entstand so ein zeitloses Krimi-Highlight - übrigens das zweitälteste erhaltene der legendären Paul-Temple-Reihe.

Die glänzende WDR-Sprechercrew gab der Durbridge-Serie ihr Gesicht, genau wie auch die sagenhafte Musik von Hans Jönsson, die mit zum Besten gehört, was deutsches Radiohörspiel hervorgebracht hat. Gerade im "Fall Vandyke" durfte Komponist und Dirigent Hans Jönsson einmal so richtig zeigen, was in ihm steckt: Mit ganzen 24 Minuten schmissiger, atmosphärisch dichter Musik-Kulisse wartet die Produktion auf, und zusammen mit dem "Fall Madison" gehört dieser frühe Hörspiel-Soundtrack zweifelsohne an die Spitze der Temple-Kompositionen des großartigen WDR-Komponisten.

Auffällig sind die kleineren Versprecher im Hörspiel, die man aber nicht wirklich als störend empfindet: Sie rühren daher, dass es damals üblich war, Hörspiele live über den Äther zu jagen: Die Schauspieler agierten stehend, laufend, sitzend vor den Mikros - unterstützt vom Geräuschemacher in der Ecke - , und das Ganze wurde ohne Schnitt und Schönheitskorrekturen in die heimischen Wohnzimmer übertragen, wo hunderttausende gespannter Hörer jede Woche auf die Fortsetzung der Durbridge-Krimis warteten, die sich schnell zu Deutschlands beliebtesten "Straßenfegern" entwickelten. Die über 50 Jahre alte vergnügliche Produktion ist ein echtes Stück deutscher Radio-Hörspiel-Geschichte und erinnert stellenweise - vor allem in den rassigen Actionszenen - sogar ein bisschen an die frühen James-Bond-Filme!

"Paul Temple und der Fall Vandyke" war damit einer jener Krimis, die in Deutschland die großen Jahre des Radiokrimis einläuteten. Der DAV huldigt dem Francis-Durbridge-Hörspiel aus dem Jahre 1953 mit einer stylishen Verpackung samt Booklet, in dem es neben Sprecherdaten und Temple-Comic-Zeichnungen sogar einige Studiofotos von den Paul-Temple-Produktionen zu bewundern gibt.


Fazit:

Ein wahrhaft explosiver Kultkrimi, der in die Londoner Fifties entführt: spannend und fulminant - bis zum spektakulären Ende!

Weitere Infos: http://www.der-audio-verlag.de
»gruenspatz« hat folgende Datei angehängt:
' EINS UND EINS IST ZWEI - VON LONDON BIS SHANGHAI ! '
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