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1

Mittwoch, 1. August 2007, 22:20

Buchpreisbindung

Hi,
ich Ärger mich gerade wie Sau, weil ich ein paar alte Schinken bestellen wollte, und die Preise immer noch wie bei der Ersterscheinung hoch sind.

Ausser die Taschen der Verlage zu füllen.....welchen Sinn hatte die Buchpreisbindung nochmals ? Ist das vom Staate (also von uns) so auferlegt worden :confused:

...FSK 12 heißt, der Held kriegt das Mädchen. FSK 16 heißt, der Bösewicht kriegt das Mädchen. Und FSK 18 heißt, jeder kriegt das Mädchen..

Eismarder

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2

Mittwoch, 1. August 2007, 22:28

Versuch mal über moderne Antiquariate zu bestellen. Wenn die "Schinken" ein gewisses Alter haben.und es nicht gerade Sammlerstücke sind, kriegt man die rel. billig.
Physikalische Gesetze sind dazu da, das man sie bricht.
Unterschätze nie einen Menschen, der einen Schritt zurück macht - er könnte auch Anlauf nehmen!
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leocat

Königin von Hukapetapank

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3

Donnerstag, 2. August 2007, 08:22

Also, wenn du die "alten Schinken" antiquarisch gekauft hast, sind die nicht wg. der Preisbindung so teuer sondern weil der Verkäufer das so festgelegt hat. Wenn die allerdings neu waren und der Verlag die Preisbindung nicht aufgehoben hat, dann musst du halt damit leben.

Ja, und die Preisbindung ist Gesetz (noch nicht sooo lange). Und im Grunde kannst du froh sein, weil sonst viele Bücher gar nicht erscheinen würden. Siehst du an den USA - da kommen wesentlich weniger Neuerscheinungen raus im Jahr, die Bücher sind - mit Ausnahme der Bestseller, die mit Dumpingpreisen gehandelt werden, wovon kein Verlag leben kann - sehr viel teurer als hierzulande (Fachbücher in kleinen Auflagen sind quasi unerschwinglich). Bin mal gespannt, wie sich das in der Schweiz entwickelt. Die haben die Preisbindung gerade abgeschafft...

4

Donnerstag, 2. August 2007, 17:33

Mööp...also ich finde eine Staatliche Regulierung bei solchen Sachen ja eher..ähm Käse.

Wenn die Verlage in den USA keine Bücher verkaufen, liegt das eher an was anderes befürchte ich.

Ist schon komisch, das es bei DVD´s und allen anderen Medien keine Bindung (GOTT SEI DANK) gibt, aber bei Büchern, dem letzten "Analoge Medium" auf dem Markt aber schon :{

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5

Donnerstag, 2. August 2007, 18:37

Zitat

Original von EDE
Ist schon komisch, das es bei DVD´s und allen anderen Medien keine Bindung (GOTT SEI DANK) gibt, aber bei Büchern, dem letzten "Analoge Medium" auf dem Markt aber schon :{

Der Hintergedanke ist einfach, daß es für den breiten Büchermarkt kein wirklich vernünftiges, medienwirksames Portal gibt, auf denen geworben werden kann. Ohne die Buchpreisbindung besteht die Gefahr, daß nur noch namhafte Autoren aufgelegt werden - und die würden vor Ort zu Dumpingpreisen rausgehauen. Ob das wirklich für die Kultur gut wäre, wenn nur noch Stephen King und Rosamunde Pilcher in den Regalen stehen würden? :D

Gruß
Skywise
Radio Liederlicht
Liedermacher & Co.


Mittwoch.
Skywise: "Ja klar ist der Laden super und so, aber ich mach' da trotzdem einen Bogen drum, denn allein für's Umschauen muß man da schon den großen Geldbeutel dabei haben."
Kollegin: "Ach was, das geht auch ohne. Mit EC-Karte zum Beispiel."

6

Donnerstag, 2. August 2007, 21:58

Dann sag mir mal warum es z.b. so viel schlechte DVD´s gibt, die auch noch gekauft werden ?

Weil der Preis es über die Masse macht, denke ich zumindest.

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Königin von Hukapetapank

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7

Freitag, 3. August 2007, 07:27

Du vergisst aber dabei, das die Herstellung eines Buches nicht so günstig ist wie die Herstellung einer DVD. Trotzdem sind Taschenbücher meist zum - oder noch unter dem - Preis einer "billigen" DVD zu haben.

8

Freitag, 3. August 2007, 13:44

Ich seh das eigentlich ähnlich wie Ede: bei allen anderen Artikeln kommt man ohne sozialistischen Einheitspreis aus, nur das angebliche "Kulturgut" Buch soll so schützenswert sein, daß man es nur zu festen Preisen verkaufen darf, weil sonst das Angebot zusammenbricht???

Ich kaufe viele von den Büchern, die mich interessieren bzw. die ich beruflich benötige, im Ausland. Einen signifikanten Mangel an Angeboten konnte ich da noch nicht entdecken.

Und bei den meisten Büchern handelt es sich nicht um Kulturgut, sondern um Schrott, den nur wenige Leute kaufen, weil er nichts taugt. Trotzdem fördert man den ganzen Müll, der uns in vielen tausend Neuerscheinungen jedes Jahr heimsucht, durch eine Preisbindung. Das kann ich aus der Perspektive von Buchhändlern verstehen, als Verbraucher lehne ich das ab.

Wenn jemand einen Song schreibt und aufnimmt oder einen Film produziert, dann ist das sein eigenes Risiko. Wenn's keinen interessiert, ist es ein Flop und er macht Verlust, ansonsten Gewinn. Da kommt keiner auf die Idee, daß die Zahl der Filme oder Platten NOCH höher sein könnte, wenn es eine Preisbindung von Kinokarten oder CDs gibt.

Und das Argument der Grundversorgung mit Büchern durch kleine Buchläden auf dem Land zieht auch nicht. Mit diesem Argument könnte man ALLE ARTIKEL unter Preisbindung setzen, damit Tankstellenpächter, Tamme-Emma-Läden und was weiß ich nicht noch alles durch die Allgemeinheit in jedem letzten Loch noch vertreten sind.

Konkurrenz belebt das Geschäft und schafft insgesamt niedrigere Preise bei trotzdem ausreichendem Angebot. Daran bin ich als Verbraucher bei Büchern genauso interessiert wie bei Brot und Butter.
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9

Freitag, 3. August 2007, 15:20

Zitat

Du vergisst aber dabei, das die Herstellung eines Buches nicht so günstig ist wie die Herstellung einer DVD. Trotzdem sind Taschenbücher meist zum - oder noch unter dem - Preis einer "billigen" DVD zu haben.


Wie kommt es aber zur Produktion?
Bei der DVD brauchst du einen Millionenteuren Film, der dann mit Groschenbeträgen zu einer DVD gepreßt wird.
Beim Buch einen Autor, dem man die Rechte abkauft.
Aber ich denke mal nicht, das selbst eine J.K. R. mehr als10 mio pro Band bekommt.
Dann sind solche Buchpreise wie 28 ÖCken für nen Harry Potter ne Frechheit, und wirklich nur über die Buchpreisbindung so hoch zu halten.
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irina

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10

Freitag, 3. August 2007, 23:20

eine dvd ist aber im gegensatz zu nem buch nur ne zweit- oder zumindest nebenverwertung, oder? ich mein, es wird nichts ausschließlich für dvd produziert, während bücher eben bücher sind (okay, die werden vielleicht manchmal als hörbuch zweitverwertet ... :D ); jedenfall das "urprodukt, aus dem u.u. noch mal ein anderes produkt wie ein hörbuch oder film entsteht. und die produktion eines buches ist in der tat aufwändiger, als so manch einer für möglich hält, und sie ist garantiert aufwändiger als die produktion einer zweitverwertungsdvd ... ;)

aber wie auch immer, mir hat das mit der buchpreisbindung auch noch nie so wirklich eingeleuchtet bzw. steh ich ihr gespalten gegenüber. es ist sicher richtig, dass durch die buchpreisbindung die vielfalt erhält, andererseits beherbergt diese vielfalt wirklich auch unglaublich viel schrott. gute (nischen-)produkte werden sich immer auch zu hohen preisen durchsetzen. und warum ein buch ein schützenswertes und zu förderndes kulturgut ist, nicht aber musik, hab ich noch nie auch nur ansatzweise verstanden. ehrlich gesagt: ich halte die buchpreisbindung letztendlich für unfair anderen branchen gegenüber und folge der argumentation von bruze.
»Alles, was Spaß macht, ist entweder unmoralisch, illegal oder macht dick. In besonders spaßigen Fällen alles auf einmal.« (Mae West)

11

Samstag, 4. August 2007, 09:09

Frag mal die Rige der 3. Wahl-Schauspieler wieviele Direct to DVD Produktionen es gibt....ich sag nur mal Dolph Lundgren, Steven Seagal..Van Damme. Bei denen rennt ja keiner mehr ins Kino.

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12

Samstag, 4. August 2007, 14:16

Du kannst aber auch nicht US Video bzw. DVD Markt, der Lizenzen nach Deutschland verkauft, wo dann teils einmalig 1000 Stück aufgelegt werden mit dem deutschen Buchmarkt vergleichen, auf dem Autoren verlegt werden, die es oft nie ins Ausland schaffen. Wer sich als deutscher Autor nicht wirklich ganz weit durchsetzt kann heute von dieser Tätigkeit praktisch nicht mehr leben, Bücher verkaufen sich einfach nicht gut. Mal davon abgesehen, daß ich Bücher oft eh schon zu teuer finde, wäre ein Buch ohne Preisbindung dann vermutlich schlimmer dran als die CD, denn man stelle sich vor, ein Händler würde eine realistische Marge auf den EK aufschlagen, was dann? Er muß immerhin eine ungeheure Menge an Büchern vorrätig halten, das kostet Lagerfläche und Risiko. Und weil das Buch nicht mehr so billig sein würde, würden es noch weniger Leute kaufen, also sinken die Auflagen, sofern ein Buch überhaupt noch produziert würde. Anders gesprochen: Die Buchpreisbindung abzuschaffen ist in meinen Augen widersinniger als nach Aufhebung des ermässigten Umsatzsteuersatzes und damit eine Erhöhung auf 19% für Bücher zu verlangen.
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt...

Zitat

Die drei ??? und der lachende Schatten S.85
Peter nickte, und die beiden Jungen gingen zu der geschlossenen Tür. Bob drückte die Klinke herunter, und Peter stand mit seiner Latte bereit.
»Sie ist abgeschlossen«, sagte Bob. »Können wir sie aufbrechen?«
Hinter ihnen fiel die Tür zum Flur ins Schloß. Mit weit aufgerissenen, erschrockenen Augen fuhren sie herum. Peter hielt seine Latte in Verteidigungsbereitschaft. Aber da war niemand – nur die geschlossene Tür.

13

Samstag, 4. August 2007, 15:07

Zitat

Wer sich als deutscher Autor nicht wirklich ganz weit durchsetzt kann heute von dieser Tätigkeit praktisch nicht mehr leben, Bücher verkaufen sich einfach nicht gut.


Dieser Satz ist schon richtig, nur die Annahme, daß dies erst heute so sei, ist falsch. Vom Bücherschreiben (allein) konnte schon immer nur eine kleine Minderheit leben.

Ich schreibe selbst (wissenschaftliche) Bücher, aber auf keinen Fall aus finanziellen Gründen. Da verdiene ich mit einem Monat (nebenberuflicher) Arbeit in der Plattenkiste mehr als ich unterm Strich für ein 5-jähriges Buchprojekt bekomme.

Es läßt sich halt nicht jede künstlerische, wissenschaftliche und selbst kaufmännische Tätigkeit gleich als Vollzeitjob betreiben.


Zitat

Mal davon abgesehen, daß ich Bücher oft eh schon zu teuer finde, wäre ein Buch ohne Preisbindung dann vermutlich schlimmer dran als die CD, denn man stelle sich vor, ein Händler würde eine realistische Marge auf den EK aufschlagen, was dann? Er muß immerhin eine ungeheure Menge an Büchern vorrätig halten,


Da irrst du dich. Denn zum einen halten Buchhändler nur eingermaßen gut gehende bzw. sich voraussichtlich verkaufende Bücher vorrätig, der Rest wird lediglich auf Nachfrage bestellt. Und die übrigen Titel können einen hohen Preis nicht halten, wenn die Nachfrage gering ist.

Das einzige, was dann passieren kann, ist, daß Verlage keine Lust haben, solche Sachen zu produzieren. Was aber auch wiederum nicht schlimm ist, weil es eh kaum jemanden interessiert.

Eine Ausnahme dürfte vorliegen, wenn es wenige Käufer gibt, diese das Buch aber unbedingt brauchen. Also z.B. wissenschaftliche Bibliotheken bzw. Wissenschaftler. Dann kann es dir passieren, daß ein Buch schonmal 150 oder 200 Euro kostet.

Aber da gibt's dann auch immer mal wieder Lockangebote der Verlage oder Händler und das macht die Sache viel spannender. Ich schaue mir 10x lieber zvab, abebooks oder die internationalen amazon-portale nach Schnäppchen durch als die ewig öden EVP-Wüsten des deutschen Buchhandels. Da muß man natürlich aufpassen wie bei Ebay. Vor zwei Wochen habe ich mir ein Teil gekauft, das manche für 400 oder sogar 450 Euro anbieten, ich hab's aber (neu) für 100 Euro geschossen.

Gepriesen sei das Internet und glücklich sind die Länder ohne Buchpreisbindung!
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14

Samstag, 3. November 2007, 14:51

Ich bin ein entschiedener Befürworter der BPB (um das mal abzukürzen). Es macht mir einfach Spaß, in kleinen Orten und mittelgroßen Städten in Buchhandlungen zu laufen und zu schmökern. Ich finde es gut, bei Büchern nicht dem Ärgernis ausgesetzt zu sein, das gleiche Buch zwei Tage später 5 Euro billiger beim Hugendubel o.ä. zu sehen und mich zu ärgern. Wenn der neueste King, Eschbach, Rowling, Colfer, Coelho oder Heitz mit Lockangeboten bei Großketten zu haben ist, kaufen die Gelegenheitskäufer und Bestseller-Trendepigonen dort. Ich finde es GUT, dass wir hier etwas Protektionismus betreiben, weil es der Vielfalt dient -- sowohl auf Verlags- und Themen-, wie auch auf Buchhändlerseite.

Den nächsten Potter würde anderenfalls eine Großkette vom Verlag des Umsatzes wegen für günstiger kriegen können. Mir ist es (in diesem Fall) etwas sozialistisch-gleichmacherisch lieber.
Der Blog zur Hörspielserie MARK BRANDIS / Der VEGA-Shop hat neu bestückt!

leocat

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15

Samstag, 3. November 2007, 16:30

Zitat

Original von Martin Seebeck
Den nächsten Potter würde anderenfalls eine Großkette vom Verlag des Umsatzes wegen für günstiger kriegen können. Mir ist es (in diesem Fall) etwas sozialistisch-gleichmacherisch lieber.


Dir ist aber schon klar, dass die Großkette das Buch in der Tat - so oder so - günstiger einkauft - da sich ja der Rabatt nach der eingekauften Menge richtet... ;)
Der "kleine" Buchhändler ist also durchaus im Nachteil - und hat von der Preisbindung weniger als du annimmst. Oder bemerkst du nicht, dass es immer weniger inhabergeführte Buchhandlungen gibt?
Stichwort: Staffelrabatt. Dazu kommen (Reiz-)partieexemplare. also 11/10 23/20 58/50 usw. (heißt z.B. 11 werden geliefert, nur 10 gezahlt)
Wir in unserem Klein-Verlag verkaufen an Wiederverkäufer ja auch so. für 1 Exemplar bekommen sie 25 %, ab 2 Stück 30 % usw. bis ab 100 Stück 50%. Partie gibt's bei uns allerdings nicht - dafür ist der Rabatt nicht titelgebunden sondern ans gesamte Sortiment.
Bei Buchhandlungen geht's aber auch tw. über den Vorjahresumsatz, wie viel Rabatt vom Verlag gewährt bzw. mit dem Vertreter ausgehandelt wird. Und das da Ketten mit zentralem Einkauf bessere Konditionen abgreifen, ist ja wohl einsehbar. Amazon verlangt afaik ziemlich ruinöse Rabatte von den Verlagen - gab ja vor einiger Zeit einen Eklat, als Diogenes sich weigerte und somit eine zeitlang bei amazon nicht zu bekommen war.

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »leocat« (3. November 2007, 16:39)


16

Samstag, 3. November 2007, 21:29

Zitat

Original von leocat

Zitat

Original von Martin Seebeck
Den nächsten Potter würde anderenfalls eine Großkette vom Verlag des Umsatzes wegen für günstiger kriegen können. Mir ist es (in diesem Fall) etwas sozialistisch-gleichmacherisch lieber.


Dir ist aber schon klar, dass die Großkette das Buch in der Tat - so oder so - günstiger einkauft - da sich ja der Rabatt nach der eingekauften Menge richtet... ;)
Der "kleine" Buchhändler ist also durchaus im Nachteil - und hat von der Preisbindung weniger als du annimmst. Oder bemerkst du nicht, dass es immer weniger inhabergeführte Buchhandlungen gibt?

Ja, aber um wieviel schlimmer wäre das ohne BPB?
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17

Samstag, 3. November 2007, 23:10

Um einiges - da hast du Recht. Auch, was die Vielfalt der Publikationen anginge. Aber ich wollte mal deine etwas romantische Vorstellung vom Einkauf einer Buchhandlung geraderücken. ;-)

18

Samstag, 3. November 2007, 23:29

Zitat

Original von leocat
Um einiges - da hast du Recht. Auch, was die Vielfalt der Publikationen anginge. Aber ich wollte mal deine etwas romantische Vorstellung vom Einkauf einer Buchhandlung geraderücken. ;-)


Das mit den Rabatten bei Großabnehmer trifft aber doch nicht nur auch die Buchbranche zu - das ist doch so ziemlich in jeder anderen Branche genauso.

Zumindest läuft das bei uns (also in der EDV) entsprechend - aber da haben wir dann nicht noch die "Rückversicherung" durch eine Preisbindung. Da liegt es dann ganz einfach an uns, welcher Preis noch rentabel oder verschmerzbar ist und welcher nicht mehr.
Und als "Kleiner" zwischen all den "Riesen" muss man schon einiges leisten, um da noch irgendwie mit den "Großen" mithalten zu können.

Und wie gesagt: ich denke, das ist so ziemlich auf jede andere Branche so übertragbar! Nur, dass eben sonst nicht dieser – wenn auch nur relativ geringe – Schutz durch die BPB vorhanden ist

19

Sonntag, 4. November 2007, 02:34

Zitat

Original von Martin Seebeck

Zitat

Original von leocat

Zitat

Original von Martin Seebeck
Den nächsten Potter würde anderenfalls eine Großkette vom Verlag des Umsatzes wegen für günstiger kriegen können. Mir ist es (in diesem Fall) etwas sozialistisch-gleichmacherisch lieber.


Dir ist aber schon klar, dass die Großkette das Buch in der Tat - so oder so - günstiger einkauft - da sich ja der Rabatt nach der eingekauften Menge richtet... ;)
Der "kleine" Buchhändler ist also durchaus im Nachteil - und hat von der Preisbindung weniger als du annimmst. Oder bemerkst du nicht, dass es immer weniger inhabergeführte Buchhandlungen gibt?

Ja, aber um wieviel schlimmer wäre das ohne BPB?


Wenn man das mal vom Buch auf Hoerspiele uebertraegt, sieht man da auch interessante Phaenomene. Z.B. haben kleine Onlineshops wie Dr. Timmse's Laden oft guenstigere Preise als Amazon, obwohl Amazon viel groessere Mengen einkaufen kann. Also kleine Laeden muessen nicht unbedingt im Nachteil sein. Wenn sie schlanker und effektiver als die grossen Kollosse sind, geht das. Aber generell ist da schon ein Vorteil fuer die Grossen.

Bei Buechern ist das sicherlich ein Problem. Z.B. hier in den USA kaufe ich fast alles beim Onlinehaendler, da:

(1) Bei den meisten Onlinehaendler bezahlt man immer noch keine Steuern (jedenfalls bei Amazon.com nicht)
(2) Die Preise sind fast immer billiger als im Laden
(3) Es gibt kaum noch kleine Buchlaeden

Also wenn man es nicht sofort an dem Tag braucht, ist immer Onlinebestellung beim Grosshaendler angesagt. Das macht auf die Dauer die kleinen Buchlaeden kaputt. Davon gibt es hier naemlich kaum noch welche. Es gibt eigentlich nur noch 2 grosse Ketten - Barnes & Nobles und Borders. Barnes & Nobles hat auch seinen eigenen Online-Shop, Borders verkauft online ueber Amazon. Kleine Buchlaeden habe ich hier kaum gesehen. Deutschland wuerde da ohne Buchpreisbindung wahrscheinlich auch drauf zugehen.

Waere das schlecht oder gut? Das muss jeder fuer sich entscheiden. Fuer die Vielfalt ist das sicherlich ein Problem. Fuer den Preis ist das eigentlich nicht so schlimm. Aber das muss jeder fuer sich ausmachen.

Meine Erfahrung (als absolute Leseratte) mit kleinen Buchlaeden ist, dass sie manchmal echt andere Sachen haben als die grossen Buchketten. Aber oft ist deren Sortiment aber auch so klein, dass ich da kaum noch schmoekern moechte. Das geht inzwischen online bei Amazon oder anderen Laeden echt besser. Also wie gesagt: Geschmacksache.

20

Sonntag, 4. November 2007, 02:38

RE: Buchpreisbindung

Zitat

Original von EDE
Hi,
ich Ärger mich gerade wie Sau, weil ich ein paar alte Schinken bestellen wollte, und die Preise immer noch wie bei der Ersterscheinung hoch sind.


In diesem Falle bestelle ich Buecher fast immer gebraucht. Ich schaue dann auf den Zustand und nehme nur NEU oder WIE NEU und dann gucke ich ob der Preis ok ist (inklusive Gebuehr). Sehr oft bekomme ich so gebundene Buecher in tip-top Zustand billger (oder gleichem Preis) als das Taschenbuch. Das funktioniert in den USA sehr gut, und in Deutschland auch.

Dazu gehe ich hauptsaechlich zu Amazon Marketplace. Das geht echt klasse. Schau mal, ob Deine Buecher da erhaeltlich sind.