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irina

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Mittwoch, 30. April 2008, 09:35

Jan Weiler: Maria, ihm schmeckt's nicht (Hörspiel)

Jan Weiler: Maria, ihm schmeckt’s nicht
Der Hoerverlag, 2008

[isbn]3867171904[/isbn]
www.hoerverlag.de/jan_weiler.php

Inhalt (Verlagstext):
"Leider können Saras Verwandte aus Süditalien nicht zur Hochzeit nach Deutschland kommen. Schade, denke ich und öffne am nächsten Tag das Geschenk der Familie. Unter sehr viel Holzwolle kommt ein monströser Schwan aus Porzellan zum Vorschein mit einem Loch im Rücken, in das man Bonbons füllt. Menschen, die einem so etwas schenken, muss man einfach kennen lernen." – Die herrlich komische Geschichte einer unglaublichen Verwandtschaft aus dem unbekannten italienischen Bundesland Molise, das laut seiner Bewohner "am A… der Welt" liegt.

Bewertung:
Die Geschichte, erzählt aus der Ich-Perspektive, startet ohne jedes Vorgeplänkel direkt richtig durch: mit der Vorstellung bei den zukünftigen Schwiegereltern "Uuuuuuuursuuulaaaa" und Antonio, einem in Deutschland lebenden Italiener. Bereits dieses erste Zusammentreffen mit Antonio lässt erahnen, dass man im Verlauf der Geschichte noch viel Spaß mit ihm haben wird. Es werden sehr zur Freude des Hörers sämtliche Klischees bedient, die man so vom Italiener mitsamt seiner Großfamilie im Allgemeinen und Besonderen hat und es darf immer wieder laut gelacht werden angesichts der Eigenheiten, Einfälle und Ausfälle vor allem des kauzigen Schwiegervaters. Ab Mitte des Buches nimmt der Ernst der Geschichte zu; man wird aber bei aller Melancholie immer noch glänzend unterhalten und darf sich auf die Fortsetzung "Antonio im Wunderland" freuen …

Die Sprecher zeigen unterschiedliche Leistungen. Die Besetzung der Nebenrollen ist weitgehend in Ordnung, wobei allerdings Sandra Limoncini als Sara, die halbitalienische Verlobte des Ich-Erzählers, ein Totalausfall ist. Man kann nur froh sein, dass sie einen relativ kleinen Part zu sprechen hat – sie wäre durchaus dazu in der Lage, einem den Spaß zu verderben.
Jan Weiler als Antonios Schwiegersohn ist in der direkten Rede durchwachsen, was dazu führt, dass "der liebe Jung" vor allem zu Beginn des Hörspiels bisweilen ein wenig idiotisch und vor allem vollkommen hilflos wirkt – obwohl er m.E. eigentlich nicht so angelegt ist. Zumindest hatte ich weder beim Lesen des Buchs noch beim Hören der Lesung diesen Eindruck von ihm, dort schien er eher mit (nettem) Sarkasmus das Geschehen zu kommentieren.
Ungeschlagen ist Konrad Beikircher als Antonio, der den italienischen Akzent absolut grandios vorträgt und dem man – zumindest als deutscher, klischeebelasteter Hörer – den temperamentvollen Italiener ohne Abstiche abkauft. Darüber hinaus nimmt er sich genau im richtigen Maß zurück, als Antonio später seine Lebensgeschichte erzählt, die gar nicht mehr so flapsig-lustig ist.

Geräusche und Effekte sind alles in allem in Ordnung, wenngleich ich mir bisweilen ein bisschen mehr Ruhe im Hintergrund gewünscht hätte. Die italienische Musik verleiht dem Hörspiel ein ansprechendes Flair und klingt stellenweise verdächtig nach Adriano Celentano, ist aber Beikircher mit Band (der übrigens auch schon ein Album mit Celentano-Songs veröffentlicht hat).

Besonders zu erwähnen ist die hübsche Verpackung: Das Hörspiel kommt nämlich stilecht im Pizzakarton daher.

Fazit:
Trotz einiger kleiner Abstriche alles in allem ein höchst unterhaltsames Hörspiel, dem ich 13/15 Punkte gebe und das ich jedem empfehlen kann. Um es mit Antonios Worten zu sagen: Issi genial!



Hinweis:
Ebenso empfehlenswert ist allerdings die Lesung – wenn nicht sogar noch empfehlenswerter. Jan Weiler liest (und lebt) "Maria, ihm schmeckt’s nicht" selbst und verlieht Antonio Marcipane einen fast ebenso schönen Akzent wie Beikircher. Der größte Vorteil ist, dass zwar auch die Lesung im Vergleich zum Buch gekürzt wurde, dass sie aber trotzdem immer noch weitaus mehr Raum für einige höchst amüsante Antonio-Episoden bietet, die im Hörspiel leider fehlten.

[isbn]3898307522[/isbn]
»Alles, was Spaß macht, ist entweder unmoralisch, illegal oder macht dick. In besonders spaßigen Fällen alles auf einmal.« (Mae West)

2

Sonntag, 22. Juni 2008, 22:01

Musse iche sssustimme, dasse esse sehrrrr unterhaltsam warr...

The iPhone is nothing more than a luxury bauble that will appeal to a few gadget freaks. In terms of its impact on the industry, the iPhone is less relevant. [...] Apple will sell a few to its fans, but the iPhone won't make a long-term mark on the industry.

Matthew Lynn, Published in Bloomberg, Jan 13, 2007